Der letzte Tag, eine lange Heimreise und Willkommen in der Schweiz

Was da am letzten Tag am Strand aufgebaut wurde entpuppt sich als Spring Beach Party. Schade, keine Hochzeit zum Abschluss. 

Zudem ist die Party privat. Ich kriege also von meinem Bungalow aus alles mit, darf aber nicht mitfeiern. Und natürlich kriege ich auch vom leckeren Buffet und den gegrillten Fischen und Meeresfrüchten nichts ab. Fies.

Aber ich lasse mir dadurch den letzten Tag hier auf Phu Quoc nicht verderben und geniesse es dafür gleich um so mehr. Ein letzter langer Strandspaziergang, nochmals so richtig Sonne tanken, zum Mittagessen gibt's gegrillte Scampi und Abends ein letztes Essen am Strand unter den Sternen. Fischcurry. Lecker wie immer. 

Als ich gegen 22.00 Uhr zurück zum Bungalow komme ist die Party noch voll im Gange, natürlich mit Karaoke. Ich setze mich auf die Terrasse, trinke meine beiden letzten Bierchen und höre zu wer am falschesten singt. Schwer zu sagen, alles klingt furchtbar. Gegen Mitternacht löst sich die Party auf und ich kann in Ruhe schlafen gehen. Der nächste Morgen ist der zweitletzte meiner Reise. Einen habe ich noch, den werde ich aber im Flugzeug verbringen. Ich stehe um halb acht auf, um acht liege ich bereits wieder am Strand. Noch zwei Stunden, die wirklich allerallerletzten. Gegen zehn Uhr ist dann definitiv Schluss. Duschen, anziehen, fertig packen, auschecken. Um viertel nach elf kommt das Taxi und bringt mich zum Flughafen, der Flug startet um 13.10...


13.10... Das war zumindest der Plan. Und so stand es auch auf meiner Flugbestätigung, die ich noch gestern erhalten habe. Nur - da war kein Flug. Ein einsamer Mitarbeiter an einem sonst verlassenen Jetstar Pacific Schalter erklärt mir, dass der Flieger bereits um 11.00 heute morgen gestartet sei. Jetzt haben wir viertel vor zwölf. Ich zeige ihm die Bestätigung auf meinem Handy, er schüttelt verdutzt den Kopf. Scheinbar wurde der Flug schon vor Tagen gestrichen, nur hat mir niemand etwas gesagt. Toll. Drei Monate lang hat alles bestens funktioniert, jetzt, am letzten Tag stehe ich auf einer Insel am Flughafen und habe keinen Flieger. Um 18.30 startet der Flug ab Ho Chi Minh City nach Doha und den muss ich unbedingt kriegen. Ob es denn ein späterer Flug gebe...? Ja, aber der kommt erst um 18.00 in HCMC an, also zu spät. Jetzt werde ich nervös. 

Der Typ am Schalter ist aber zu meinem grossen Glück einer von der ganz netten und hilfsbereiten Sorte. Es gebe da noch einen Flug von Vietnam Airlines. Ev. könnte man umbuchen... Er telefoniert mit dem Office von Jetstar und diskutiert gleichzeitig mit der Dame vom Vietnam Airlines Schalter. Und tatsächlich, mein Ticket wird gratis umgeschrieben. Jetzt geht alles ganz rasch, denn der Flug sollte eigentlich um 12.15 starten. Jetzt haben wir 12.00. Ich erfahre dass der Flieger ca. eine halbe Stunde Verspätung hat, nur darum ist es überhaupt noch möglich mich auf diesen Flug zu buchen. Also rasch einchecken, durch die Gepäckkontrolle und zum Terminal. Der ganze Flughafen hat die niedliche Grösse von etwa einem Fussballfeld, ich schaffe alles innerhalb von 10 Minuten und hebe tatsächlich um 12.45 ab. Ich bin ein Glückspilz. Es wird der einzige Flug meiner ganzen Reise bleiben der Verspätung hat. Und es war genau der richtige zur richtigen Zeit. Schlussendlich komme ich noch rund 25 Minuten früher in HCMC an als geplant... Und sogar mein Gepäck kommt mit!!

 

Die fünf Stunden Wartezeit in HCMC überbrücke ich problemlos, bin mittlerweile ein Profi im warten. Pünktlich um 18.35 hebt mein Dreamliner von Qatar Airways ab. Eine tiptope Fluggesellschaft übrigens, mit perfektem Service. Kann ich nur empfehlen. Wir fliegen gute 9 Stunden nach Doha, dieses mal kann ich auch das Abendessen zusammen mit einem leckeren Rotwein geniessen. Vor drei Monaten auf dem Flug von Zürich nach Singapur war ja das ganz anders. Leider gibt es bei Qatar den Wein nicht in den niedlichen kleinen Flaschen sondern offen im Becher. Macht nix, ich bin schon froh dass ich mich dieses mal überhaupt mit dem Flugpersonal verständigen kann. Nach einem problemlosen Flug landen wir um 23.30 in Doha, um 02.30 wird es dann weitergehen nach Zürich. Nix da mit Nachtflugverbot... Die Zeit reicht ideal für ein kleines Sushi zum Frühstück :-) In der Schweiz kann man sich die Dinger ja dann kaum mehr leisten. 

Im Terminal vom Weiterflug angekommen erreicht meine Stimmung dann den absoluten Tiefpunkt. Ich muss mich umziehen, lange Hosen und - zum ersten mal seit dem 22.12.2015 - Socken und richtige Schuhe. SOCKEN! Schrecklich. Jetzt begreife ich so richtig, dass mein schöner Traumurlaub zu Ende ist. Ich könnte gleich hier und jetzt losheulen, kann mich aber glücklicherweise beherrschen. Ziemlich missmutig sitze ich dann im Flieger auf meinem Platz, zum ersten mal am Fenster. Der wunderschöne Sonnenaufgang, den ich dank der Zeitverschiebung gleich zwei mal erleben kann, heitert mich kaum auf. Nach sechs Stunden lande ich in Zürich und bin fast froh, dass es mit dem abholen nicht geklappt hat. Ich glaube, ich wäre unausstehlich. Ein letztes mal warte ich auf mein Gepäck, dann geht es Richtung Zug. Ich verpasse ihn natürlich um ein paar Minuten, aber es fährt ja in 30 Minuten wieder einer. Wir sind ja wieder in der Schweiz. Doch nicht ganz so übel. Ich warte im Restaurant und bestelle mir ein Rivella. Auf englisch, vor lauter Gewohnheit. Schmeckt köstlich und langsam bessert sich auch meine Stimmung.

Die letzten rund 140 km meiner langer Reise verlaufen ebenso reibungslos wie auch sonst fast alles und so komme ich um zehn Uhr am Freitag morgen, nach guten 30 schlaflosen Stunden Reisezeit, zu Hause an.


Am liebsten würde ich sofort schlafen gehen, kann mich aber zurückhalten. Wenn ich jetzt tagsüber schlafe bin ich nachts wieder wach und komme so gar nicht erst in den richtigen Rhythmus. Also wird erst mal ausgepackt, alles wieder an seinen Platz gestellt und Wäsche gewaschen. Und weil ich wie meiner Mam versprochen die Sonne mitgebracht habe und es so schön ist, mache ich noch einen kleinen Spaziergang im Quartier um wach zu bleiben. Ich friere fürchterlich, obschon es mit fast 15 Grad ja eigentlich recht warm ist für die Jahreszeit. Zum Glück bin ich nicht einige Tage früher nach Hause gekommen, ich wäre wohl noch im Zug erfroren...

Meine Eltern haben mir Cervelat und ein dunkles Brot mit Kruste gekauft. Das wird gleich zu meinem Mittag- und Abendessen in einem. Schmeckt gut! Und so langsam kann ich mich mit dem Gedanken, wieder zu Hause und in der Schweiz zu sein, ein wenig anfreunden. Und ich freue mich ja auch ehrlich meine Eltern und all meine lieben Freunde und Kollegen zu sehen. Ich beginne gleich noch am Freitag Abend damit und gehe mit Roger im Westside etwas trinken. Um 22.00 ist dann definitiv die Lust raus, nach über 40 Stunden auf den Beinen falle ich todmüde in mein Bett. MEIN Bett. MEINE Matratze. Schön. 

 

Ich bin sogar zu müde zum träumen, nur einmal erwache ich mitten in der Nacht und habe keine Ahnung wo ich bin... In welchem Hotel, in welcher Stadt?? Wo ist das Wellenrauschen geblieben?? Hilfe. Ich erkenne die Umrisse des Zimmers nicht auf Anhieb und brauche einen Moment bis ich merke dass ich in meinem Schlafzimmer bin. Am Morgen bin ich um sieben hellwach. Macht aber nichts, ich habe sowieso Programm. Muss nämlich zum Rebstock schneiden nach Twann... Keine Zeit zum ausruhen also sondern gleich los ins nächste Getümmel. Seit meinem 40 Geburtstag bin ich Patin eines Rebstockes. Der will gepflegt sein. Und einmal im Jahr, gegen Ende des Winters, ist ein Schnitt fällig. Das ist mit einem grossen Fest verbunden, alle die so einen Rebstock besitzen sind mit dabei, es gibt Weine von den Winzern der Region zu degustieren und auch ein leckeres Mittagessen. Der Nachmittag verbringt man dann im Weinkeller seines Winzers und kann die neuen Weine des Jahres probieren. Da kann ich natürlich nicht gleich beim ersten mal schon fehlen, Ehrensache dass ich da mit dabei bin. Und ich treffe auch meine Eltern wieder, es gibt viel zu erzählen. 

Das Wetter ist traumhaft, Schwyzerörgeli und Klarinette begleiten den Anlass und ich bin ein klein wenig überfordert ab all den Eindrücken. Grösser könnte die Diskrepanz nicht sein, Donnerstag noch Strand und Karaoke in Vietnam, am Samstag Ländlermusig und Rebberge in der Schweiz. Ich bin definitiv wieder zurück, Welcome back in Switzerland!

 


Der Sonntag ist dann doch noch ein Ruhetag. Ich lasse meine Reise nochmals Revue passieren und schreibe den allerletzten Blogeintrag. 

 

Ich war 88 Tage unterwegs, habe in 19 verschiedenen Hotels übernachtet und mich mit acht verschiedenen Währungen herumgeschlagen. Ich bin 3700 km mit dem Schiff gereist und habe 2450 km mit Bussen zurückgelegt. Bin 990 km mit dem Zug gefahren und 37'150 km weit geflogen. 

Und ich habe unglaublich viel erlebt, dazu gelernt und auch mich selber besser kennen gelernt. Ich habe viele positive und unvergessliche  Eindrücke mit nach Hause genommen, viele Menschen getroffen und neue Freunde gefunden. Was ich von diese Reise mitnehmen kann ist unbezahlbar. Ich danke meinen Vorgesetzten dass ich dafür 3 Monate Urlaub nehmen konnte, ich sage merci an meine Bürokollegen, die während dieser Zeit meine Arbeit erledigt haben und ich bedanke mich von ganzem Herzen bei meinen lieben Eltern, die mich in meinem Vorhaben unterstützt haben, sich um meine Post gekümmert haben, meine Pflanzen gegossen haben, meine Wohnung in Schuss gehalten haben und mir meine Rechnungen eingescannt haben. Ohne euch währe diese Reise nicht so einfach möglich gewesen. Danke!!

 

Und nicht vergessen, die Homepage bleibt aufgeschaltet und ich werde die Rezeptsammlung nach und nach erweitern. Also schaut doch ab und zu mal wieder rein...

 

Ganz liebe Grüsse an alle!

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Phu Quoc, das Mückenparadies

Die Busfahrt von Can Tho nach Rach Gia hat wieder rund 3 Stunden gedauert, etwas müde und abgekämpft komme ich gegen vier Uhr im Hotel an. Ich fühle mich nicht besonders, alles schmerzt, der Hals fühlt sich dick geschwollen an. Ich messe als erstes Fieber, zum Glück habe ich keins. Malaria kann ich also schon mal ausschliessen. Mein Hausarzt hat mir versichert dass man bei Malaria IMMER Fieber hat. Ohne Fieber keine Malaria. Google sagt das gleiche. So weit so gut.

Ich lege mein Gepäck im Hotelzimmer ab und gehe mir erst mal mein in Ho Chi Minh City erstandenes Ticket für die Fähre in ein echtes Ticket umwandeln. Das was ich hatte war mehr eine Bescheinigung als ein Ticket. Das Office ist zum Glück nur etwa fünf Minuten vom Hotel entfernt da ich gleich beim Hafen abgestiegen bin. Zurück im Hotel gibt es ein Aspirin, der Hals wird dick mit Tigerbalsam eingeschmiert und dann geht's ab ins Bett. Ich schlafe fast 12 Stunden durch, fühle mich aber nicht wirklich besser. Trotzdem geht es um acht Uhr auf die Fähre und rüber nach Phu Quoc, meinem letzten und abschliessendem Reiseziel. 

 

Phu Quoc (sprich "fu wok") ist eine kleine Insel ganz im Süden von Vietnam und nahe der Kambodschanischen Grenze. Von Nord bis Süd sind es rund 70 km lasse ich mir vom Taxichauffeur erklären. Sihanoukville in Kambodscha, dort wo ich quasi meine Reise vor rund drei Monaten begonnen habe, liegt nur etwa 100 km entfernt. Ich bin also fast wieder am Ausgangspunkt...

Mich hat es an den Long Beach verschlagen, den längsten und bekanntesten Strand auf Phu Quoc. Und zum Abschluss meiner Reise gönne ich mir nochmals einen Strandbungalow, das muss einfach sein. Ich bin gespannt wie alles ausschaut, waren doch die Hotelbewertungen sehr unterschiedlich und teilweise sogar etwas niederschmetternd. Aber das muss nichts heissen. Auch über die Insel im Allgemeinen gibt es kontroverse Meinungen in den Blog's und Reisechats. Die einen finden sie super, die anderen sind enttäuscht, sprechen von Abfallbergen, schmutzigen Stränden und überteuerten Preisen. 

Ein Taxi am Hafen zu kriegen war wie immer nicht schwierig, bei Ankunft eines Schiffes wartet schon eine Horde von Taxifahrern und sonstigen Schleppern am Pier. Ich bin zu müde zum handeln und schnappe mir daher einfach das erstbeste Taxi. Hauptsache Taxameter... 

Der erste Eindruck vom Hotel ist gut. An der Rezeption wird zwar wie in den Bewertungen erwähnt kaum englisch gesprochen, aber wir sind ja hier auch in Vietnam und nicht in Grossbritannien oder den USA. Für mich ist das kein Grund ein Hotel schlecht zu bewerten. Das Gepäck wird mir sofort abgenommen und zu meinem Bungalow getragen. Dieser steht wirklich direkt am Strand. Wunderbar, so wie ich es mir gewünscht habe. Alles ist perfekt sauber, ich habe einen kleinen Kühlschrank, ein Wasserkocher, ein grosses Bad mit einer richtigen Dusche, die sich mit einer Glastüre abschliessen lässt. So was hatte ich auf der ganzen Reise noch nie. Ich werde endlich nach dem Duschen nicht das ganze Bad unter Wasser haben. Herrlich. Und ich habe eine schöne Terrasse mit einem tollen Ausblick auf Strand und Meer. Also ich finde es super. Auch das Strandrestaurant gleich nebenan macht einen guten Eindruck sowie eigentlich die gesamte Anlage. Ich habe aber auch Glück, den wie ich höre wurde im letzten Jahr renoviert, daher sieht alles so schön neu aus. Ein wirklich schöner Platz für meine letzten 10 Tage...


Leider macht mir meine Gesundheit wieder mal einen kleinen Strich durch die Rechnung, genauer gesagt eine von meinen vielen Erkältungen. Ich bin mir das ja gewohnt, nur habe ich schon gehofft dass ich den Mist zumindest hier in den schönen warmen Tropen mal nicht kriege. Aber es kommt meistens anders als man denkt...

Ich bin müde und schlapp, habe Husten und Halsschmerzen und lege sämtliche Pläne die Insel zu erkunden erst mal auf Eis. Nur die nächste Umgebung vom Hotel schaue ich mir an, oben an der Strasse hat es zum Glück gleich einen kleinen Minimarkt und auch eine Apotheke. So kann ich erst mal alles was ich so brauche einkaufen. Dabei fallen mir die vielen Baustellen auf. Eigentlich ist die ganze Strasse auf beiden Seiten eine einzige Baustelle. Der ganze Ort scheint eine Baustelle zu sein. Es entstehen neue Hotels, eine Promenade wird gebaut, Abwasserrohre werden verlegt und neue Restaurants werden aus dem Boden gestampft. Ich glaube in ein paar Jahren ist das kleine Phu Quoc nicht mehr wieder zu erkennen. Zum Glück hört und sieht man unten am Strand nichts von alldem. Aber Abfallberge sehe ich bei weitem keine. Im Gegenteil, ich finde es sauberer als überall wo ich sonst bis jetzt war. 

Ansonsten mache ich die ersten vier Tage eigentlich nichts. Tagsüber lasse ich mir am Strand die Sonne auf den schmerzenden Hals scheinen und Abends bin ich um acht schon im Bett und schlafe meine 12-13 Stunden. Ich schlafe gut, denn ich höre Nachts wieder die Wellen rauschen wie damals auf Koh Lanta am Nin Beach. Für mich ist das etwas wunderbares. Ev. müsste ich es aufnehmen und dann zu Hause abspielen, dann würde ich wohl auch besser schlafen... ?! Hunger habe ich kaum, ich ernähre mich fast ausschliesslich von den leckeren Früchten die am Strand verkauft werden, und zu trinken gibt es Wasser und Tee. Aber ich geniesse es trotzdem, auch wenn das komisch klingen mag. Es ist natürlich viel angenehmer hier krank zu sein als zu Hause, wo man trotzdem noch Arbeiten gehen muss. Allmählich geht es auch besser, einzig der Husten bleibt wieder hartnäckig und wird mich wohl auch nach Hause begleiten. Ich gehe also wie ich gekommen bin - hustend. 

 

Sehr schön sind hier übrigens die Sonnenuntergänge am Strand. Eine Seltenheit in Vietnam, da sonst ja fast alle Strände an der Ostküste liegen. Von meiner Terrasse aus habe ich den perfekten Blick. Leider ist Phu Quoc aber auch ein Mückenparadis. Als ich hier angekommen bin hatte ich zwei Mückenstiche aus dem Delta mitgebracht. Nach einem Tag auf der Insel waren es 48!!! Trotz Anti-Brumm, trotz Insektenspray im Zimmer und trotz diesen Mückenspiralen zum abbrennen... Das kann ja heiter werden...

Nachdem ich wieder fit bin mache ich auch viele Strandspaziergänge, man kann Kilometerweit dem Strand entlang laufen. Je weiter ich gegen Süden laufe desto schmaler wird aber der Strand, Rohre und Sandsäcke pflastern den Weg und verunstalten den sonst schönen Anblick. Die Liegen der Hotels stehen eng beieinander, die vor Schweiss und Sonnencrème vor sich hin glitzernden Touristen erinnern mich ein wenig an Sardinen in der Dose. Zum Glück habe ich nicht hier ein Hotel gebucht. Nur zwei Kilometer weiter nördlich, an MEINEM Strand, ist es vieeeeel schöner. Und übrigens ist der Strand auch sehr sauber, es wird jeden Tag geputzt.

Ich lerne ein Schweizer Paar kennen, die Bruna und der Hans, die immer die gleichen zwei Liegestühle vor meiner Terrasse belegen. Wir kommen ins Gespräch (ich kann übrigens noch Schweizerdeutsch sprechen, fühlt sich aber irgendwie komisch an) und ich erfahre dass die beiden genau in einem jener Sardinen-Hotels abgestiegen sind... Das Hotel selber und die Anlage seien super, aber eben der Strand... Darum kommen sie immer hierher. Verständlich. 

Ich mag auch wieder etwas mehr essen, habe ein kleines Restaurant oben an der Strasse gefunden wo es herrlichen Seafood gibt. Im Strandrestaurant vom Hotel gibt es leider eher westlichen Food, schade. Die Leuten denken dass sie sich den Touristen anpassen müssen, das ist mir schon oft aufgefallen. Aber ich weigere mich einfach standhaft in Vietnam am Strand Spaghetti Carbonara zu essen. Auch den Nachtmarkt in Duong Dong schaue ich mir an, ist aber nichts besonderes. Ansonsten hänge ich weiterhin am Strand ab, auch wenn ich jetzt eigentlich wieder etwas unternehmen könnte. Es sind die letzten Tage und ich mag mich einfach nicht von Beach und Meer losreissen. Also lasse ich es sein. Soooo viel hat die Insel ja sonst auch nicht zu bieten, man könnte sich eine Pfefferplantage anschauen oder eine Fischsossenfabrik. Oder ein anderer Beach. Aber ich bin hier glücklich und so lasse ich es bleiben. Einfach in den Tag hinein leben, ausser dem Bikini den ganzen Tag nichts anderes anziehen müssen, nicht einmal mehr Flip-Flops tragen zu müssen und in aller Ruhe all die Eindrücke, die ich in den letzten Wochen gesammelt habe, zu ordnen und nochmals Revue passieren zu lassen.

 

Heute ist der letzte "Ferientag" meiner dreimonatigen Reise. Morgen um 13.00 geht der Flieger nach Ho Chi Minh City, von da geht es weiter über Doha nach Zürich wo ich am Freitag Morgen um 06.50 landen werde. Es ist neun Uhr morgens, ich sitze auf meiner Terrasse und schreibe meinen wohl zweitletzten Reisebericht...

Gestern sass ich bis 20.00 am Strand, habe den Sonnenuntergang genossen und einfach nur auf das weite Meer hinaus geschaut. Und ich muss zugeben, ich habe das eine oder andere Tränchen verdrückt. Weil alles so schön war, weil ich so viel tolles erlebt habe und weil die Reise jetzt vorbei ist. Natürlich freue ich mich auf meine Lieben zu Hause, aber ich bin einfach nicht der Typ der gerne aus den Ferien zurück kommt und froh ist wieder altbekanntes um sich zu haben. War ich noch nie. Dafür reise ich zu gerne und entdecke zu gerne neues. Und in dem Moment, hier am Strand in Vietnam, die Füsse in den warmen Sand gesteckt und mit den letzten Sonnenstrahlen im Gesicht bin ich einfach nur dankbar. Dankbar dass ich jetzt genau hier bin, das mir die Möglichkeit geboten wurde diese Reise zu unternehmen, das ich das Privileg hatte all das zu erleben und das ich den Mut hatte ganz alleine los zu ziehen. Nicht das alles in meinem Leben einfach nur super und toll ist. Es gab, gibt und wird immer Tiefpunkte geben. Gerade deshalb waren diese drei Monate so wichtig, so einzigartig und so unvergesslich. Und ich bin sicher, auch der letzte Tag wird nochmals ein Highlight. Am Strand vor dem Restaurant stellen sie auf jeden Fall ein Buffet auf, viele Tische und Stühle, dekorieren alles in Weiss und Gold - könnte eine Hochzeitsfeier sein, das wär doch ein krönender Abschluss!


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Mitten rein ins Mekong Delta...

Nach einer rund 3-stündigen und einmal mehr problemlosen Busfahrt komme ich in Can Tho an. Ein Städtchen mitten im Mekong Delta. Dachte ich zumindest. Nun ja, mitten im Delta ist es zwar, aber das "Städtchen" entpuppt sich als 1.3 Millionen-Einwohner-Stadt. Chaotisch wie alles in Asien, aber nach Ho Chi Minh City trotzdem herrlich ruhig und fast schon unheimlich ordentlich. 

Leider konnte ich mir dieses mal während der Busfahrt kaum ein Bild von der Gegend machen. Ich habe einen Gangplatz und meine Nachbarin schliesst als erstes mal die Vorhänge bis auch wirklich absolut gar kein Sonnenstrahl mehr den Weg zu uns findet. Das machen alle anderen auch, im Bus sitzen nämlich fast ausschliesslich Vietnamesen. Ich kann auf den ersten Blick nur 5 weitere Touris ausmachen... Das mit der Sonne ist in Asien so eine Sache. Die Menschen meiden sie wenn immer möglich, tragen darum auch fast ausschliesslich lange Hosen und langärmlige Oberteile. Daran habe ich mich schon gewöhnt. Aber hier in Vietnam ist das schon fast krankhaft. Da wird zusätzlich ein überdimensionaler Mundschutz getragen, Kappen, Hüte oder Mützen so weit wie nur irgend möglich ins Gesicht gezogen und die Frauen tragen oft noch Handschuhe die bis zu den Armbeugen reichen. Und natürlich Socken in den Flip-Flops. Die gibt es übrigens speziell zu kaufen, mit Extra-Naht für den grossen Zeh. Vorhänge werden grundsätzlich geschlossen, ein Restaurant mit Tischen an der Sonne kann gleich schon mal Konkurs anmelden - kein Einheimischer würde sich auch bei noch so grossem Hunger dort hinsetzen. All das hat nur einen Grund: Die Leute wollen auf keinen Fall eine dunklere Hautfarbe kriegen sondern möglichst "weiss" sein. Den das ist hier erstens das Schönheitsideal und zweitens ist es eine Frage des sozialen Status. Dunkle Haut haben Bauern und arme Leute auf dem Land. Darum gilt vor allem für die Menschen in den Städten: je heller die Haut, desto höher das Ansehen. Das erklärt auch, warum hier alles "Whitening" ist was man so auf die Haut streicht. Duschgel, Bodylotion, Sonnencrème. Was für uns Europäer etwas mühsam ist, weil wir ja meistens gerade das Gegenteil anstreben. Tja, andere Länder, andere Sitten.

 

Mit dem Taxi fahre ich vom Busbahnhof zum Hotel. Dieses mal finden wir den Weg auf Anhieb. Das Zimmer ist, sagen mir mal vorsichtig, nicht das allerschönste auf meiner Reise. Zwar mit Schrank (das scheint hier in Vietnam wieder Standard zu sein), aber sonst eher bescheiden und auch nicht ganz so sauber wie gewünscht. Ein Fenster gibt es zwar, ich sehe aber bloss an die nächste Hauswand. Nun gut, ich zahle auch nur 11 US$ pro Nacht muss ich dazu sagen. Und dafür ist es eigentlich gar nicht übel. Ich bleibe ja auch nur zwei Nächte.

Nach dem ich mich kurz eingerichtet habe will ich mich auf eine erste Erkundungstour begeben, es ist ja erst 15.00 Uhr. Und ich muss mich um eine Mekong-Fahrt für morgen früh kümmern, habe nämlich nichts vorgebucht. Also will ich mich als erstes auf die Suche nach einem Touri-Office machen... Dazu komme ich jedoch nicht, weil ich schon in der Hotelhalle angequatscht werde. Ich habe eigentlich nur nach einem Stadtplan gefragt (den das Hotel nicht hat...), das hat aber eine besonders aufmerksame Dame gehört und mich sofort gepackt. Natürlich habe sie einen Stadtplan und überhaupt, was ich den morgen so machen will??!! Sie hätte da ein tolles Angebot. Klar doch. Ich höre mir das ganze an und es klingt tatsächlich nicht übel. Eigentlich genau das was ich wollte, eine Fahrt auf dem Mekong zu den Floating Markets, ein englischsprechender Guide etc. Alles für 450'000 Dong. Ich muss mal eben kurz rechnen, das mit der vietnamesischen Währung ist ja so eine Sache. Ich war, bin und werde ja im Kopfrechnen immer eine Pfeife sein. Und da ist es mit diesen hohen Beträgen nicht immer ganz einfach. Also 100'000 Dong sind grob gerechnet (anders kann ich nicht) rund CHF 5.-. Dann währen das so ca. 22 Franken. Passt, so stand es auch im Reiseführer. Also buche ich doch gleich die Tour für den nächsten Tag, gemacht ist gemacht. Um 5.30 ist Treffpunkt beim Hotel. Puuuhhhh, wieder mal richtig früh!! Und so habe ich jetzt eigentlich nichts mehr zu tun, daher flaniere ich etwas der Promenade entlang und unterhalte mich auf einer Parkbank mit einer netten Französin. Mal was anderes als englisch sprechen tut gut. Schweizerdeutsch habe ich seit Wochen nicht mehr gesprochen, hoffentlich kann ich das noch...


Am nächsten Tag stehe ich um 05.20 morgens vor dem Hotel und werde auch gleich von einem netten Vietnamesen in Empfang genommen. Er kann leider kein Englisch oder sonst nichts ausser Vietnamesisch, aber Handzeichen sind ja auch ok. Er winkt und ich folge ihm quer durch die Gassen bis zum Hafen, das sind nur ein paar Minuten zu Fuss. Dort kriege ich in einem Café, welches von aussen nie als solches zu erkennen gewesen wäre, erst mal einen schönen, starken Kaffee. Der Typ quasselt irgend etwas und verschwindet, keine Ahnung was jetzt läuft. Ich warte also erst mal alleine und schaue zu wie direkt neben dem Café ein ganzes Schwein in seine Einzelteile zerlegt wird. Gewöhnungsbedürftiger Anblick um halb sechs Uhr morgens auf nüchternen Magen. Tja, das ist eben Asien! 

Fünf Minuten später kommt ein junger Vietnamese zu mir und stellt sich als Danny (wohl auch nicht sein richtiger Name) vor, er ist unser Guide. Uns, das sind nebst mir noch drei Mädels aus Deutschland, die wenig später auch noch eintrudeln. Wir sind also eine Vierer-Mädchen-Bande mit dem armen Danny als Guide. Dann gehts endlich los, wir kraxeln in unser Böötchen, alles sehr wackelig und glitschig, und fahren los Richtung Floating Market. Danny entpuppt sich als Glücksfall, er spricht fliessend englisch und erzählt uns während der Fahrt eine Menge über sich, Vietnam im Allgemeinen und den Mekong im Speziellen. Er ist erst 23, arbeitet täglich von 5.30 bis ca. 13.00 als Guide und dann von 14.00 bis 22.00 in einem Hotel am Empfang. Daneben studiert er Wirtschaft. Ich frage mich wann und wie er das alles packt. Hut ab. Er erklärt uns auch warum man in Vietnam ständig nach dem Alter gefragt wird, was ja für uns etwas komisch ist. Je nach dem ob die Person mit der man spricht männlich oder weiblich ist oder jünger oder älter als man selber spricht man sie unterschiedlich an. So gibt es natürlich auch verschiedene Varianten und statt hier einen Fehler zu machen fragt man das Gegenüber lieber gleich nach dem Alter. Interessant. 

Die Fahrt führt uns zu zwei schwimmenden Märkten, wo hauptsächlich Früchte und Gemüse aber auch sonstige Lebensmittel angeboten werden. Wir passieren ein paar kleine Dörfer und kriegen einen Einblick in das Leben am Mekong. Dann heisst es aussteigen, wir schauen uns eine Reisnudelfabrik an. Wobei Fabrik etwas gar übertrieben ist, es handelt sich mehr um eine speziell für Touristen inszenierte Show im Freien. So wie die Nudeln früher auf dem Land mal hergestellt wurden. Heute kommt alles aus "echten" Fabriken. Aber allemal spannend anzusehen. Danach geht es mit dem Boot wieder weiter in einen kleinen Nebenfluss mit kaum Wasser (es ist ja Trockenzeit), weshalb wir auch bald wieder aussteigen und zu Fuss weitergehen müssen. Auf Wunsch der drei Mädels aus Deutschland und als Extra zur normalen Tour schauen wir uns eine Schlangenfarm an. Hier werden Pythons für den Export von Leder und Lederwaren gezüchtet. Der Anblick ist alles andere als schön. Gleich am Anfang des Geländes können wir zuschauen wie ein Riesenpython gehäutet und anschliessend weiterverarbeitet wird. D.h. Innereien entfernen und das Fleisch in Portionen teilen. Die Haut wird zum trocknen an der Sonne auf ein Gestell gespannt. Der Geruch ist bestialisch. Ich glaube die Mädels bereuen ihren Wunsch. Leider ist fotografieren hier untersagt - obschon alles streng Legal ist, natürlich... Weiter hinten steht eine Bretterbude in die wir auch rein dürfen. Darin befinden sich lauter Käfige mit Pythons. Ich glaube es sind hunderte. Die Schlangen werden regelrecht gemestet damit sie auch schön fett werden und möglichst viel Haut abgegeben. Bewegen können sich die Tiere kaum bis gar nicht. Ein trauriger Anblick. Ich mag ja Schlangen gar nicht, aber hier tut sogar mir das Herz weh. Ich werde mir sicher niemals etwas aus Schlangenleder kaufen. Komischerweise dürfen wir hier sogar fotografieren...

Zum Glück geht es bald weiter, als nächstes schauen wir uns einen Fruit-Garden an. Hier ist die Welt wieder in Ordnung. Frische Früchte, Teiche mit Seerosen, schöne Blümchen und zum Schluss gibt es frische Kokosnuss. 

Dann ist auch schon wieder Zeit den Rückweg anzutreten, schliesslich haben wir noch 2 Stunden Flussfahrt vor uns. 

Es war eine schöne Tour die ihr Geld wert war, Danny war ein super Guide und die drei Mädels total nett. Wenn auch etliche Jahre jünger als ich und alle angeblich im Abi-Stress. War lustig zuzuhören wenn sie sich gegenseitig ihr Leid geklagt haben. Wer was schreiben muss und wie viel und über was und wie lange der Artikel sein muss etc. Nun gut, ich habe ja kein Abi aber soooo schlimm kann es jetzt auch nicht sein. Die eine reist 2 Monate durch Asien und die anderen beiden immerhin 5 Wochen. Ich konnte das in meiner Schul- und Lehrzeit nicht. Also kann es ganz so schlimm nicht sein. Wenn die wüssten wie das echte Arbeitsleben so ist...

 

 

Zurück in Can Tho verabschieden wir uns von Danny. Die Mädels wollen zurück ins Hotel und dann eine Pizza essen gehen. Ich habe dafür null Verständnis. Pizza in Vietnam. Never. Also trennen sich auch unsere Wege, ich spaziere noch durch die Shopping Mall, die sich allerdings als ziemlicher Reinfall entpuppt und dann knurrt auch mir der Magen. Ist ja auch schon neun Stunden her seit unserem Banh Mi (Baguette mit allerlei Füllung) zum Frühstück. Zudem bin ich ziemlich auf den Felgen, irgendwie scheint sich mal wieder eine Erkältung anzukündigen. Die Halsschmerzen sind schon mal da und auch der Kopf tut weh... Ich suche und finde eine kleine Garküche, es gibt Pho Bo (Nudelsuppe mit Rind), schön heiss und mit frischen Kräutern. Die Beste dich ich je hatte. Ich schlürfe (das habe ich mittlerweile gelernt) Suppe und Nudeln und sofort fühle ich mich besser. Manchmal liegt das ganze Glück einfach in einer Schüssel Nudelsuppe...

 

Am nächsten Tag geht es schon wieder weiter nach Rach Gia, eine Küstenstadt ganz im Süden. Hier muss ich eine Übernachtung einlegen um die morgendliche Fähre nach Phu Quoc, meinem letzten Ziel der Reise, zu erwischen. Das Busticket habe ich bereits bei der Ankunft in Can Tho gekauft, ich kann also direkt zum Busterminal fahren. Um 13.00 soll es los gehen. Leider bringt mich der Taxifahrer trotz Zettel mit Adresse zum falschen Terminal. Hier gibt es zwar ein Office der FUTA-Buslinie, aber die Busse fahren, wie in Ho Chi Minh City auch schon, nicht von hier weg. Also heisst es wieder Minibus nehmen. Weil ich etwas früh dran bin, ich musste ja um elf mein Hotelzimmer räumen, wird mein Ticket kurzerhand auf 12.00 umgeschrieben. Ich will noch intervenieren, 13.00 passt schon, ich will keinen Stress, aber da war die 3 schon übergetipext und mit einer 2 ersetzt. Aus Sitznummer 5 wurde 25 und nun warte ich also mal wieder auf einen Minibus. Der sollte um halb zwölf fahren. Da war aber keiner. Um viertel vor auch noch nicht. Zehn vor ist EIN Bus gekommen, es warteten aber rund 20 Leute, mit Gepäck. Das kriegen nicht mal die Vietnamesen alles in einen Minibus mit 11 Plätzen. Natürlich bleiben am Schluss acht Touris inkl. mir übrig, denn gegen die Wieselartigen Einheimischen haben wir lahmen Europäer keine Chance. Während wir uns noch immer am durchfragen sind ob das auch wirklich der richtige Bus ist, sitzen die Vietnamesen schon längst mitsamt Reissäcken und Hühnern drin. Was nun? Verdutzte Gesichter am Tickeschalter, dann wird wie wild herum telefoniert und fünf Minuten später steht tatsächlich ein zweiter Bus da. Es ist aber schon zwölf. Der Busfahrer ist sich dessen scheinbar bewusst, wir rasen recht räuberisch zum Terminal ausserhalb der Stadt. Und unser Bus nach Rach Gia steht wirklich noch da, rasch das Gepäck raus aus dem kleinen Bus und rein in den Grossen. Mit rund 15 Minuten Verspätung fahren wir dann schliesslich los. Es hätte alles so easy sein können, hätte mich der Taxifahrer an den richtigen Ort gebracht und währe mein Ticket nicht um eine Stunde nach vorne geschoben worden... Aber das wäre nicht Asien gewesen...

 

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Die Lichter von Hoi An, eine wirklich lange Zugfahrt und ein, zwei Mofas in HCMC 

Ich bin also zurück in Asien und habe mich rasch wieder eingewöhnt. Das fällt nicht besonders schwer, langsam habe ich Übung darin...

Auch wenn doch jedes Land so seine Spezialitäten hat. Hier in Vietnam ist es zum Beispiel üblich, ja sogar vom Staat vorgeschrieben, dass man als Tourist im Hotel seinen Reisepass an der Rezeption abgeben muss. Ich habe darüber in diversen Reiseportalen und auch im Reiseführer schon gelesen, daher wusste ich Bescheid. Als ich vor dem Buchen bei booking.com die Bewertungen von meinem Hotel angeschaut habe, konnte sich ein Urlauber (ich sage nicht aus welchem Land...) grausam darüber aufregen was doch das für ein Sch...schuppen sei weil die ihm seinen Pass abgenommen haben. Was den nun sei wenn ihm etwas passieren sollte und er keinen Ausweis dabei habe... Erstens: Wenn man sich doch vor einer Reise in ein fremdes Land auch nur ein wenig über die Gepflogenheiten informieren würde... Und zweitens: schon mal was von Kopie gehört?? Schade für das Hotel, das jetzt eine negative Bewertung im Portal hat! Ich habe es glücklicherweise trotzdem gebucht, denn es ist toll.

Ich gebe also meinen Pass ab, hoffentlich vergesse ich das Teil bei der Abreise nicht!! 

 

Hoi An ist wirklich ein Highlight. Die hübsche Altstadt hat die letzten 200 Jahre fast unverändert überdauert, man fühlt sich wirklich wie in einem Freilichtmuseum. Allerdings muss man beim Eintritt in den Altstadtbereich erst mal zahlen. 120'000 Dong pro Person und Aufenthalt, also rund 6 CHF. Das kann man verschmerzen würde ich sagen, zumal im Preis inbegriffen auch fünf frei wählbare Sehenswürdigkeiten sind, die man je nach Wunsch dann ohne weitere Kosten besichtigen kann. Ich kaufe mir also ein Ticket und starte meine Erkundungstour. Ich schlendere durch die schmalen Gassen und schaue mir zwei der ältesten Häuser von innen an. Die alten, schmalen aber bis zu 60m langen Häuser werden oft seit Generationen von der gleichen Familie bewohnt. Im Vorderhaus findet man meistens einen Laden oder eine Werkstatt, ein Innenhof dient dem Lichteinfall und der Belüftung während sich im hinteren Teil des Hauses das Wohn- und Schlafzimmer sowie die Wirtschaftsräume befinden. In der Regel gibt es einen Hinterausgang auf die nächste Parallelstrasse. Die Häuser bestehen meistens aus dem Erdgeschoss und einem 1. Stock. Im Boden im 1. Stock ist immer eine Luke eingebaut, die sich im Falle von Hochwasser innert Sekunden öffnen lässt und durch die dann Möbel und andere wichtige Dinge schnellstmöglich von den Wassermassen nach oben in Sicherheit gebracht werden können. Und Hochwasser gibt es hier immer wieder, nicht selten steht dann das komplette Erdgeschoss unter Wasser. 

Natürlich sehe ich mir auch den Markt an, wie überall wo ich bin. Frische Früchte und Gemüse in allen Farben, Fisch, Fleisch, Meeresfrüchte, frische Nudeln, Gewürze, Reis in allen möglichen Varianten - ein Schlaraffenland. Und so kann ich dann auch nicht mehr länger warten. Jetzt muss die erste vietnamesische Mahlzeit her... Ich entscheide mich für ein Cao Lau, eine Nudelspezialität die es nur hier in Hoi An gibt. Und zwar an einem dieser Puppenstubentische mit Ministühlchen am Strassenrand. Hier muss das Essen einfach gut sein. War es auch. Schon beim Zuschauen läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Frische Nudeln werden kurz erhitzt und in eine Schüssel gegeben, dann werden diverse Gemüse und Kräuter darüber geschichtet, zum Schluss ein paar feine Rindfleischstreifen. Das Fleisch ist bereits vorgekocht, alles geht also sehr rasch. Dann werden aus diversen Döschen und Fläschchen verschiedene Sossen und Gewürze darüber gegeben und ganz zum Schluss wird ein wenig von einer stundenlang vor sich hin köchelnden, köstlich duftenden Fleischbrühe darüber gegossen. Himmlisch. Und kosten tut das Ganze dann sagenhafte CHF 1.50. 

 

Leider ist das Wetter nicht mehr ganz so toll wie in den letzten 9 Wochen. Wir sind ja auch in Zentralvietnam, also nicht mehr in den Tropen. Allerdings müsste es schon ein paar Grad wärmer sein um diese Jahreszeit, leider haben wir gerade ein kleines Tief lasse ich mir erklären. Also damit wir uns richtig verstehen, nicht mehr so gut heisst es ist zwar bewölkt aber immer noch um die 20 Grad warm. Vom Regen, von dem in sämtlichen Prognosen die Rede ist, ist weit und breit nichts zu sehen. Jammern auf sehr hohem Niveau also. Aber man ist halt verwöhnt. Und mittlerweile etwas verweichlicht. Ich muss tatsächlich das vorsorglich eingepackte Halstuch aus der Tasche kramen weil ich friere... Bis jetzt brauchte ich das Teil nur auf dem Weg nach Zürich an den Flughafen und in den bis zum geht nicht mehr klimatisierten Bussen in Kambodscha und Thailand.

 

Nach der langen Reise von Sydney über Kuala Lumpur nach Da Nang, dem kaum vorhanden Schlaf und der direkten Weiterreise nach Hoi An bin ich nach meiner Nudel Mahlzeit auch Nudel fertig. Ich schleppe mich zurück ins Hotel, nur ein Stündchen hinlegen und dann die schönen Lichter am Abend geniessen... So weit der Plan. In Wirklichkeit bin ich um kurz nach fünf am Nachmittag eingenickt und um halb ein Uhr Nachts wieder aufgewacht. Immer noch mitsamt Halstuch wohlbemerkt. Jetzt können mir die Lichter gestohlen bleiben. Raus aus dem Halstuch, rein in mein Reise-Seiden-Pyjama, Zähne putzen, weiter schlafen. 

Am nächsten Morgen starte ich ausgeschlafen und topfit in den Tag. Ich schaue mir die restliche Stadt an, gehe shoppen und setze mich in einem der vielen schönen Restaurants direkt am Flussufer auf die Terrasse und trinke einen Kaffee. Der Kaffee hier in Vietnam ist wirklich saumässig lecker. Ich finde ihn sogar besser als in Italien... Pssssst. Da heute sogar die Sonne ein wenig hervorblinzelt entscheide ich mich für einen Ice Coffee mit Milch. Also diese unendliche süsse Kondensmilch aus der Dose. Die, die jedes Kind mag, aber nie kriegt, weil es viel zu süss und viel zu ungesund ist. Aber jetzt bin ich 40 und mache was ich will... Also bestelle ich gleich noch einen zweiten. Jawohl nämlich. Dafür fällt das Mittagessen aus. Dabei überlege ich mir, was ich am nächsten Tag noch anstellen könnte. Eigentlich wollte ich ein Fahrrad mieten und an den Strand radeln, aber die Wetterprognose lässt nichts Gutes hoffen. In vielen Restaurants werden Cooking Classes angeboten. Das wär doch was! Ich klappere also die Restaurants ab und frage nach. Leider sind die Kurse entweder schon ausgebucht oder haben im Gegenteil zu wenig Anmeldungen oder sie finden nur zu bestimmten Tagen statt. In einer Art Food Court im Freien, wo sich ein Mini-Restaurant ans nächste reiht, werde ich schlussendlich fündig. Die bieten Kurse auch für nur 1 Person an und ich kann sogar selber bestimmen zu welcher Tageszeit. Ist auch wesentlich günstiger als in den besseren Restaurants, bietet aber auch weniger. So geht man beispielsweise nicht zusammen auf dem Markt die Zutaten einkaufen sondern kocht einfach drauf los. Macht aber nichts. Hauptsache ich kriege einen Einblick und kann dabei etwas lernen. Ich reserviere für den nächsten Tag um 10.00 morgens. Und wenn ich schon mal da bin kann ich ja noch ein Bierchen trinken... Das wird mir vor lauter Freude über meine Reservierung (und Vorauszahlung...) gleich spendiert. Dazu kriege ich ein paar Meeresschnecken zum probieren gereicht. Die ganze Familie sitzt nämlich mit mir am Tisch und schmatzt schon die ganze Zeit vor sich hin. Mit einem riesigen Dorn von irgend einem Busch werden die Tierchen aus ihren Häuschen gepolt. Schmeckt lecker, gut gewürzt mit Knoblauch und vielen Kräutern. Zum Glück bin ich ein Allesesser...

Und heute schaffe ich es auch Hoi An by Night zu sehen. Sehr eindrücklich und wunderschön. Überall Lichter, die ganze Altstadt leuchtet vor sich hin. Am schönsten anzusehen sind natürlich die vielen Seidenlaternen, die hier überall hergestellt und verkauft werden und nun in allen möglichen Farben den Nachthimmel erleuchten. Man fühlt sich tatsächlich ein wenig wie in einer anderen Welt. 

Am nächsten Tag stehe ich pünktlich um 10.00 bei Miss Phuong Nam auf der Matte zum gemeinsamen kochen. Ihre Tochter ist auch dabei, weil die Miss kein Wort Englisch spricht. Alles ist schon parat, wir machen frittierte Frühlingsrollen und Cao Lau mit Schweinefleisch. Die sperrigen Reispapierblätter wollen bei der ersten Rolle noch nicht so ganz wie ich es gerne hätte, aber von mal zu mal geht es besser und am Schluss hab ich den Dreh raus. Das Cao Lau dauert auch nicht allzu lange und so stehen um halb zwölf 6 Frühlingsrollen und eine Schale dampfender Nudeln vor mir. Ich mag nur etwa die Hälfte essen und kriege den Rest eingepackt. Zu Hause werde ich das ganz sicher nachkochen, auch wenn bei den Gewürzen etwas improvisiert werden muss, da ich bei einer Zutat beim besten Willen nicht in Erfahrung bringen konnte, was das ist. Irgend ein weisses Granulat, schmeckt wie Bouillon Würze. Minh, wenn du das liest und weisst was es ist, bitte melden... :-) In der Zwischenzeit hat es tatsächlich zu regnen begonnen und so lasse ich den Plan mit dem Fahrrad mieten sausen und setze mich stattdessen in der Altstadt in ein gemütliches Café und trinke mit Lars aus Schweden vietnamesischen Weisswein. Er ist auch alleine unterwegs und hat sich zu mir an Tisch gesetzt weil sonst alles besetzt war. Sein Glück, denn ich konnte ihm zum Wein gleich meine übrig gebliebenen Frühlingsrollen anbieten. Das Cao Lau habe ich versteckt - mein Abendessen! Am nächsten Tag verlasse ich Hoi An und fahre mit dem Taxi zurück nach Da Nang zum Bahnhof. Meine Reise in den Süden von Vietnam beginnt...

 

Es ist eine lange Reise. Und es ist eine laute Reise. Und es ist einmal mehr eine fast schlaflose Reise. Aber es ist eine spannende Reise! 

Sie startet um 13.15 in Da Nang und endet am nächsten Morgen um 05.20 in Ho Chi Minh City, oder Saigon wie hier immer noch alle sagen. Also 16 lange Stunden. Ich habe bewusst nur einen Sitzplatz gebucht und auf den Schlafwagen verzichtet, weil ich einfach mal wissen will was in so einem Zug in so langer Zeit abgeht. Immerhin habe ich mir einen "Soft Seat", also quasi 1. Klasse, gegönnt. "Hard Seat" war dann doch zu viel des Guten. Mein 40-jähriger Allerwertester hatte protestiert und meinem Gehirn entsprechende Signale gesendet... 

Nachdem ich nun um diese Erfahrung reicher bin kann ich sagen, dass in diesen 16h wie überall in Asien und in Vietnam irgendwie im Speziellen hauptsächlich gegessen wird. Das erste Essen wird schon mal von zu Hause mitgenommen und grösstenteils schon in der Wartehalle verspeist. Quasi als Zusatz schleppt jeder noch 1-2 Becher Cup Noodles mit sich rum, man weiss ja nie... Dann kommt zum ersten mal so was wie eine Minibar durch den Zug, alle greifen begeistert zu. Es gibt Suppe, Eier, gedämpftes Gemüse, Reis, Baguette. Dann kommen die ersten beiden Stopps und an jedem Bahnhof gibt es zig dieser kleinen Verkaufsstände, die alle zu den Gleisen hin ausgerichtet sind und mehr oder weniger ausschliesslich für die Verpflegung der Bahnreisenden besorgt sind. Man steigt also aus dem Zug, sucht sich je nach Gluscht den passenden Stand aus, kauft sich sein Nudel- oder Reisgericht, steigt wieder ein und mampft munter drauf los. Ich bin immer dankbar wenn sich jemand für Reis entscheidet, weil das Geschmatze und Geschlürfe bei den Nudeln ist für europäische Ohren einfach schwer zu ertragen. Und wenn du meinst, jetzt ist sicher jeder satt, kommt wieder die Minibar mit einer neuen Auswahl an gebratenem Fleisch und - glücklicherweise - einem Kessel voller Reis. Und das ganze geht von vorne los. Daneben wird heftig diskutiert, sehr viel telefoniert, der Fernseher ( es gibt pro Wagen zwei davon) läuft in voller Lautstärke und wenn dann gegen zehn Uhr Abends doch etwas Ruhe einkehrt beginnt garantiert der Typ neben, vor- oder hinter dir lautstark zu schnarchen an. Herrlich. Aber muss man mal erlebt haben. 

10 Minuten früher als geplant (ja, richtig gelesen, wir waren nach 16 Stunden sogar zu früh dran) kommt unser Zug in Ho Chi Minh City an. Es ist zehn nach fünf in der Früh, ich muss mich erst mal etwas erholen. Wenn ich mich jetzt gleich ins städtische Getümmel stürze kriege ich womöglich die Krise. Zudem ist die Rezeption im Hotel erst ab 7 Uhr besetzt. Also setze ich mich erst mal im angenehm ruhigen Wartesaal hin und trinke in aller Ruhe - genau - einen Ice Coffee, den ich gleich um die Ecke erstanden habe. Natürlich gibt es auch gratis Wifi, ich surfe also noch etwas herum und update mich via 20Minuten App was über Nacht in der Welt so passiert ist. 

Dann fühle ich mich bereit und stürze mich ins Getümmel. Es ist kurz vor 7 und wir haben schon 27.8 Grad. Willkommen zurück in den Tropen. Rund 15 Taxifahrer und gut die doppelte Menge an Mofa-Fahrern wollen mich alle irgendwo hin bringen. Ich suche mir ein Taxi aus, meine Taschen muss ich selber im Kofferraum verstauen. Der Typ bleibt am Steuer sitzen und macht keinen Finger krumm. Danke. Nachdem wir uns zweimal verfahren haben lande ich doch noch in meinem Hotel. Natürlich ist mein Zimmer erst ab Mittag frei, also muss ich mal wieder die Zeit überbrücken. Ich sehe vermutlich ziemlich Sch...e aus, jedenfalls bietet mir der nette Herr an der Rezeption gleich an, in einem der leeren aber noch nicht geputzten Zimmer zu duschen und mich frisch zu machen. Ich ziehe mich kurz um aber verzichte auf die Dusche (macht mich in einem schmutzigen Zimmer nicht so an). Das Gepäck kann ich deponieren und so setze ich mich ins erst beste Restaurant für Kaffee Nummer 2 und 3. Dann erkunde ich ein wenig die Gegend rund um das Hotel, ich bin mitten im Backpacker-Viertel gestrandet. Allzu viel mag ich aber nicht machen, ich möchte mich einfach am liebsten etwas hinlegen und die Beine hochlagern. Es ist aber immer noch nicht Mittag und so entschliesse ich mich ziemlich sehr spontan zu einem Friseurbesuch. Irgendwas muss ich ja machen und die Haare hängen mir eh frisurlos vom Kopf runter. Und Sonne und Meer haben in den letzten Wochen ihr übriges dazu beigetragen. Also einmal schneiden bitte. Kann ja so schlimm nicht werden. Hinten recht kurz und nach vorne immer länger. Die Haare werden also kurz nass gesprüht und dann wird geschnitten. Das Resultat ist gar nicht übel und entspricht ziemlich meinen Vorstellungen. Ich bin doch etwas erleichtert. Und jetzt ist es auch nach zwölf und ich kann endlich mein Zimmer beziehen.

Ho Chi Minh City, der Einfachheit halber HCMC genannt, ist laut. Und chaotisch. Und es gibt definitiv zu viele Mofas und Roller auf den Strassen und zu viele Sonnenbrillenverkäufer drumherum. Ich sass 40 Minuten in einer Bar an einer Kreuzung und hätte 18 Sonnenbrillen von verschiedenen Verkäufern erstehen können. HCMC ist für mich der Inbegriff einer asiatischen Grossstadt geworden. Bei allem was du tun willst fragst du dich, wie das bloss funktionieren soll. Du siehst nur Chaos, aber am Ende klappt immer alles. Das hat bei mir am ersten Tag beim Überqueren der 8 spurigen Strassen ohne Ampel begonnen und am letzten mit dem Kauf eines einfachen Bustickets geendet. Es ist stehts eine Herausforderung sondergleichen, aber nach erfolgreichem Abschluss ist man extrem Stolz auf sich selber. 

 

Wirklich viele Sehenswürdigkeiten gibt es irgendwie nicht, ich bin ja aber auch nur kurze Zeit hier. Am Nachmittag des ersten Tages besorge ich mir noch ein Ticket für die Fähre, die ich dann später zwischen Rach Gia und Phu Quoc benutzen werde. Angeblich sollen die gut gebucht sein so dass man den Platz im Voraus buchen soll. In Wirklichkeit könnte man sich wohl auch problemlos am gleichen Tag am Pier für viel weniger Geld ein Ticket besorgen, aber die Reisebüros brauchen ja ihre Provisionen...

Am zweiten Tag bin ich wieder fitter und laufe kreuz und quer durch die Stadt. Besuche zwei Märkte, wie immer ein Foodmarkt und dieses mal noch ein Tourimarkt mit allem möglichen Kitsch und Dingen, die keiner braucht. Ich statte Onkel Hu einen Besuch ab und schaue mir die Notre Dame Kathedrale an. Abends hänge ich wieder in der kleinen Bar an der Kreuzung ab und staune, was für Gegenstände und vor allem wie viele Personen doch auf so ein Mofa passen. 

Am nächsten Tag fahre ich mit dem Bus weiter Richtung Süden ins Mekong-Delta nach Can Tho. Allerdings brauche ich dafür erst mal ein Ticket. Da die Busse 1-2 mal pro Stunde fahren habe ich nichts vorgebucht. Ich gehe also mit Sack und Pack zum Ticketschalter der FUTA-Buslinie, die gleich bei meinem Hotel um die Ecke ist. Die Dame am Schalter schüttelt aber den Kopf und erklärt mir, dass die Busse Richtung Süden am Westende der Stadt losfahren und drückt mir eine Adresse in die Hand. Ticket dort kaufen. Ok, kein Problem. Ich suche mir ein Taxi und lasse mich an die genannte Adresse fahren. Dort angekommen kommt es mir komisch vor, sind wir doch immer noch mitten in der Stadt und von Busbahnhof keine Spur. Immerhin gibt es aber ein FUTA Ticket-Office. Ich quetsche mich durch all die Menschen die im und vor dem Office rumstehen und kriege am Schalter tatsächlich ein Ticket. Abfahrt 10.30 sagt mir die Dame. Jetzt ist es zehn vor zehn. Ich frage von wo denn, die Antwort auf vietnamesisch verstehe ich leider nicht. Unterdessen kommen immer wieder kleine Minibusse an, die Leute strömen rein und die Busse fahren wieder ab. Aha. Das muss was zu bedeuten haben. Ich quetsche mich wieder den gleichen Weg zurück und zeige dem Typen mit Uniform und Pfeife der die Busse rein- und rausdirigiert mein Ticket. Can Tho?? Er zuckt mit den Schultern. Super. Ich frage den nächsten, keine Antwort. Beim dritten Versuch kriege ich ein Handzeichen, dass ich jetzt nach längerem Asienaufenthalt zum Glück richtig deuten kann. Es heisst nämlich nicht gehen wie bei uns sondern kommen oder hier bleiben. Ich bleibe also an Ort und stelle stehen und als der nächste Minibus kommt reisst mir der Pfeifenmann die Tasche aus der Hand, schubst mich quasi in den Bus rein und die Tasche hinten nach. Wir fahren 20 Minuten quer durch die Stadt und ich habe A keine Ahnung wo es hingeht und B nicht den blassendsten Schimmer ob ich überhaupt im richtigen Bus sitze. Schlussendlich landen wir aber tatsächlich an einem Busterminal am Stadtrand. So weit so gut. Und jetzt? Es stehen hier um die 20 orange FUTA Busse rum, alle sehen gleich aus und einer davon wird wohl meiner sein. Hinweise? Erklärungen? Anschriften? Lautsprecherdurchsagen? Weit gefehlt. Also frage ich mich wieder durch bis ich schliesslich bei meinem Bus lande. Gepäck verstauen, einsteigen, zugewiesener Platz suchen. Es ist 10.25, fünf Minuten später fahren wir tatsächlich los. Straffes Programm. Aber das Chaos hat sich mal wieder aufgelöst und ich bin stolz...

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Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön...

Es ist also endlich soweit. Ich starte in meine Luxusferienwoche, 7 Tage Kreuzfahrt mit allem drum und dran...

Wir starten um 18.30, ab 12.30 kann man einchecken. Ich bin natürlich eine der ersten, musste ja auch schon um 10.00 aus meinem Hotel raus. Gut, eigentlich ist nicht das der Grund sondern weil ich es einfach kaum abwarten kann... Wie auch immer. Leider muss ich noch eine halbe Stunde warten bis die Kabinen bezugsbereit sind. Ich spaziere also erst mal durch die Lobby Bar und nehme gerade zur Kenntnis dass es doch etliche ältere Herrschaften mit Gehhilfen an Bord zu haben scheint als - rumms - mir eine Omi quasi vor die Füsse fällt. Sie hat den letzten Tritt der Glastreppe verpasst... Das fängt ja gut an. Zum Glück scheint sie sich nicht verletzt zu haben. Wir helfen ihr zu viert wieder auf und sie kann zumindest auf den eigenen Beinen weitergehen. Kurze Zeit später stehe ich dann endlich auf dem Balkon meiner Kabine!!! Deck 10, höher geht's in punkto Kabinen nicht mehr. Die Aussicht ist fabelhaft, das Wetter auch. Im Anschluss gibt's einen kleinen Snack in einem der Restaurants, ist ja schliesslich inklusive...;-) Dann geht's weiter zur Poolbar. Ein erster Drink ist fällig. Ist ja in meinem Premium Getränkepacket, welches ich zusätzlich gekauft habe, auch mit drin... Ich brauche bloss meine Bordkarte hinhalten... Fast wie im Schlaraffenland. Mit dem grossen Unterschied dass man im Vorfeld bereits alles bezahlen musste, aber den Gedanken verdränge ich jetzt mal. 

Das Deck füllt sich langsam und pünktlich um 18.30 verlassen wir winkend den Hafen von Sydney, begleitet von Liveband und Schiffshorn. 

 

Ich habe schon fast Stress, bin ich doch für 20.00 im grossen Speisesaal zum Abendessen angemeldet. Später geht nicht, acht Uhr ist die letzte Möglichkeit. Zum Glück ist am ersten Abend der Dresscode immer Casual, da braucht man sich zumindest nicht so aufbrezeln...

Im Hauptspeisesaal gibt es jeden Abend ein 3-Gänge-Menu, wobei man jeweils zwischen 6-8 Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts auswählen kann. So kann man sich sein Menu selber zusammenstellen, je nach Lust und Laune. Finde ich super. Und das Essen ist extrem lecker!! Man kann aber auch im Selbstbedienungsrestaurant essen gehen, da geht alles etwas lockerer zu und her. Oder in einem der 5 Spezialitäten Restaurants, die allerdings pro Besuch zwischen 15 und 30 US$ Aufpreis verlangen: Chops Grille Steakhouse; Giovanni's Table; Rita's Cantina (mexikanisch); Izumi (japanisch); Samba Grill (brasilianisch). Daneben gibt es noch eine Hot-Dog Bude, das Park Café und, und, und. Also hungrig muss hier definitiv niemand ins Bett...

 

Ich schaffe es doch noch pünktlich und werde einem 10er Tisch zugewiesen, der dann natürlich wegen mir nur mit 9 Personen besetzt ist. Alleinreisende sind hier die Ausnahme wie ich noch feststellen sollte. Mit dem Pärchen vis-à-vis komme ich rasch ins Gespräch, Robin und David aus den USA. Ganz nette Leute, die wie ich auch gerne reisen und auch schon in Kambodscha, Thailand und Vietnam waren. So gibt es viel zu berichten und ich kriege gleich noch ein paar Tipps für Vietnam mit auf den Weg.

 

In der ersten Nacht schlafe ich wieder wie ein Baby. Das Schiff schaukelt zwar leicht, aber das ist keine Problem. Zumal ich eh schon vorsorglich meine "Mir wird nicht schlecht" Tabletten nehme, die ich mit auf den Weg gekriegt habe. Danke Steff und Mario! Keine Ahnung ob ich sie nötig habe, aber ich möchte es lieber nicht darauf ankommen lassen. War einmal im Leben Seekrank und das reicht! Ich lasse die Balkontüre ein Stück weit offen, so kann ich die Wellen hören. Und die Vorhänge schliesse ich nur halb damit der Mond schön in die Kabine scheint und ich vom Bett aus das Meer sehen kann. Einfach wunderbar. 

Am nächsten Morgen kommen wir um acht Uhr in Newcastle an. Ich habe eine halbtägige Winery Tour ins Hunter Valley gebucht. Wir besuchen zwei Weingüter und können dort je 5-6 verschiedene Weine degustieren, dazu gibt es eine Käseplatte mit ausgesuchten einheimischen Käsespezialitäten. Zudem ein Spaziergang durch die Reben mit entsprechenden Informationen dazu. So zumindest lautet der Beschrieb. Mit dem Bus fahren wir eine knappe Stunde bis zum ersten Weingut, Draytons Family Wines. Hier beginnen wir sofort mit der Degustation, 6 Weine inkl. Portwein, nach einer halben Stunde ist Schluss und wir werden wieder in den Bus verfrachtet. Es reicht noch ganz knapp um ein paar Fotos zu schiessen. Jetzt fahren wir kreuz und quer durch das Hunter Valley, wir müssen die Zeit überbrücken bis zur 2. Degustation heisst es. Kurz nach Mittag kommen wir im 2. Weingut an, Lindemans. Auch hier geht es sofort zur Degustation, wieder 6 Weine von Weiss über Rot zu Portwein. Zwischen Weiss und Rot gibt es die "Käseplatte". Diese entpuppt sich als ein Teller mit einer abgezählten Menge an Käsestückchen (alle von ein und derselben Sorte) und Cracker welcher in die Runde gegeben wird. Jeder darf sich ein Stück Käse und zwei Cracker nehmen... Dann geht's weiter und nach diesmal 35 Minuten sind wir wieder im Bus und fahren über Umwege zurück zum Schiff. Über Umwege darum, weil wir sonst zu früh zurück gewesen wären, schliesslich war die Tour ja mit 5 Stunden angekündigt. Etwas verblüfft fragen wir nach dem Spaziergang durch die Reben... Die Reiseleiterin schaut noch verblüffter drein, das sei doch nur in der Tagestour inbegriffen. Ein Fehler im Tourbeschrieb... 

Ich bin etwas enttäuscht, aber zumindest waren die Weine lecker! Kaum auf dem Schiff angekommen stürzt sich die ganze Reisegruppe ans Mittagsbuffet. 5 Gramm Käse und zwei Cracker halten einfach nicht lange an...

Den restlichen Tag verbringe ich am Pool. Abends gibt es statt einem 3-Gänge-Dinner nur einen Hot-Dog, danach ein Bierchen im Pub. Dort lerne ich zwei Pärchen aus Sydney kennen und mit den beiden Jungs spiele ich ein paar Runden Dart. Die Damen kneifen und gehen lieber früh zu Bett. Wir haben einen lustigen Abend und ich hoffe dass die beiden keinen Ärger mit ihren Frauen kriegen. Am nächsten Morgen treffe ich alle wieder beim Frühstück, es scheint alles in Ordnung zu sein. 

 

Der dritte Tag ist ein Seetag. Leider ist das Wetter nicht mehr ganz zu gut. Der Himmel ist bedeckt und es windet ziemlich stark. Perfekt um endlich mal auf grosse Entdeckungstour zu gehen. Mein Böötchen hat nämlich 13 Decks, es gibt viel zu sehen und machen. Theater, Kino, Shops, diverse Bars, Aussen-und Innenpool, Whirlpools, Wasserrutsche, Basketballfeld, Minigolf, Casino, Spa, Friseur, Kletterwand etc. Zudem nutze ich die Zeit um mal ins Internet zu gehen. 24 Stunden kosten stolze 20 US$, darum bin ich nicht immer online. Nachmittags kommt wieder die Sonne raus und ich kann auf meinem eigenen Balkon sünnelen :-) 

Der heutige Dresscode ist Formal. Also Abend- oder Cocktailkleid für die Damen und Anzug oder Smoking für die Herren. Endlich kommt mein Kleid zum Einsatz, ich schleppe es ja seit Wochen mit mir rum. In Sydney habe ich dazu noch schwarze Pumps für 10 Dollar erstanden. Es macht Spass, in der Champagner Bar zu sitzen und zu schauen wer was trägt. Man sieht genau den Unterschied zwischen den Damen von Welt und solchen Typen wie mir, die noch extra Schuhe kaufen mussten. Nach dem Abendessen, heute wird natürlich wieder stilecht im grossen Speisesaal getafelt, gibt es noch eine Beatles Show im Theater. 

Am vierten Tag sind wird in Hobart, Tasmanien. Ich habe dieses mal keine Tour gebucht sondern schaue  mir die Stadt auf eigene Faust an. Am Vortag habe ich bei einem Whirlpoolgeplauder zugesichert gekriegt dass dies kein Problem sei. Schliesslich sei Hobart nur ein kleines Nest, hat mir eine Dame die aus Hobart stammt erklärt. Ob ich schon mal in Luzern gewesen sei... Ungefähr die gleiche Grösse. Als ich ihr sage das Luzern ungefähr die siebtgrösste Stadt der Schweiz und für unsere Verhältnisse eigentlich gar nicht klein ist, schaut sie mich etwas irritiert an. Nun gut. Man kann halt in dieser Hinsicht die Schweiz nicht wirklich mit Australien vergleichen.

Da zudem noch Sonntag ist sind viele Läden geschlossen, trotzdem geniesse ich den Tag in dem "Nest". Ich schlendere über den Hafen, erkunde die Innenstadt, finde einen Markt mit saisonalen Leckereien (von denen ich allerdings nichts auf das Schiff nehmen darf...) und in der Fussgängerzone haben sogar die meisten Geschäfte geöffnet. Wir legen erst um 20.00 Uhr ab und meine Kabine liegt auf der Landseite. Ich beschliesse daher mein heutiges Abendessen beim Zimmersevice zu bestellen (das wollte ich immer schon mal machen) und auf meinem Balkon zu geniessen. Während ich Caesar Salad und Lachs an Dillsosse futtere verlassen wir Hobart und ich habe eine wunderbare Sicht auf die Küste und den Sonnenuntergang.

 

Der nächste Tag ist wieder ein Seetag und verläuft relativ unspektakulär. Ich statte 007 einen Besuch ab und schaue mir Spectre im Kino an. Am Pool und in der Lobby Bar spielen jeweils Bands und ich bin erstaunt wie beweglich plötzlich die Gehhilfe-Generation doch ist. Sieht man sie laufen hat man Angst dass sie gleich umfallen. Spielt aber irgendwo eine Band Songs von den Beatles oder Elvis dann schwingen sie plötzlich ihre Hüften als wären sie gleich 40 Jahre jünger. Und bei Frank Sinatra kriegen sie sich kaum mehr ein. Da wird dann auch noch mitgesungen. Köstlich. 

Tags darauf liegen wir in Melbourne vor Anker. Ich bin bereits um 6.00 auf damit ich die Einfahrt in den Hafen bei Sonnenaufgang nicht verpasse. Es lohnt sich, die Sicht ist grandios. Auch Melbourne erkundige ich auf eigene Faust. Mit einem Stadtplan bewaffnet geht's los. Durchs Zentrum zum Victoria Market, mit dem Gratis-Circle-Tram wieder zurück, rüber zur Rod Laver Arena (Roger war leider nicht da...), dann durch die Royal Botanic Gardens zur Küste runter und dem Beach entlang zurück zum Schiff. Alles in allem bin ich 7 Stunden unterwegs. Nachdem an den Vortagen die Temperaturen bei angenehmen 25 Grad lagen steigt das Thermometer heute auf 41 Grad!! Ich bin darum ziemlich k.o. und freue mich auf den Sprung in den kühlen Pool auf dem Schiff. Kaum angekommen zieht ein Gewitter auf und die Sache mit dem Pool hat sich vorläufig erledigt... Na ja, abgekühlt hat es trotzdem und alle sind froh darüber. Kurz vor der Weiterfahrt meldet sich der Kapitän über Mikrofon, heisst uns wieder Willkommen an Bord und informiert uns dass sich die Abfahrt um rund eine halbe Stunde verzögert. Es gab einen medizinischen Vorfall an Bord, ein Passagier musste ins Spital gebracht werden. Ich sehe die Omi vom ersten Tag vor meinem geistigen Auge. Tatsächlich, so erfahre ich später, ist ein älterer Herr hingefallen und hat sich an der Hüfte verletzt. Übel, wenn eine Reise so endet...

Es ist der 2. formelle Abend, also schmeisse ich mich wieder in Schale und beim Dinner gibt es zur Vorspeise eine köstliche Bouillabaisse und anschliessend ein herrlich zartes Känguruhfillet. Das Leben ist so schön. Zum Dessert darf ich mir eine kalte Fruchtsuppe aus den Vorspeisen aussuchen, weil einfach alle Desserts fürchterlich süss sind. Da haben sie zu heftig bei den Amis abgeschaut... Es gibt eine Pfirsichsuppe aus gebackenen Pfirsichen, verfeinert mit etwas Champagner. Exzellent! Und da sie vorher eben gebacken und anschliessend abgekühlt wurden kann ich sie trotz meiner Allergie problemlos essen. Und weil der Abend schon so elegant begonnen hat geht es später in die Champagner Bar anstatt in den Pub...

 

Der letzte Tag der Reise verbringen wir nochmals auf See. Das Wetter ist nach den Gewitter der letzten Nacht wieder herrlich und ich kann nochmals so richtig den Pool inkl. Poolbar geniessen. An den beiden letzten Seetagen war es ja jeweils etwas bewölkt und zum planschen fast zu kalt. Glücklicherweise gibt es für solche Fälle aber vier Whirlpools...

Man muss sich nicht mal vom Liegestuhl an die Bar schleppen weil einem die Barboy's und -girl's die Drinks direkt an den Platz bringen. Das ist doppelt praktisch an einem Tag wie heute weil man so auch die knackigen Jungs nicht aus den Augen verliert die an der Wahl zum sexiest Man on Board mitmachen. Na ja, knackig sind sie nicht alle und gewinnen tut am Ende derjenige der seine Wampe am eindrucksvollsten zu den Klängen von Ricky Martin schwingen konnte. Aber witzig war's allemal.

Weil es der letzte Tag ist müssen auch wieder die Koffer gepackt und bis spätestens 23.00 vor die Kabinentür gestellt werden. Die werden dann eingesammelt und in Sydney direkt ausgeladen so dass sie in der Gepäckhalle schon auf uns warten wenn wir das Schiff verlassen. Man darf einfach nicht vergessen alles was man bis zum nächsten Tag so braucht in eine separate Tasche zu packen. Und dann ist er da, der 25.02.2016 und somit das Ende vom Luxus. Um 6.30 in der Früh sollten wir in Sydney ankommen und als ich um viertel vor sechs aufstehe um mir zum letzten mal auf meinem Balkon den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen sind wir schon im Hafen angedockt. Da mein Flug nach Kuala Lumpur und weiter nach Vietnam erst Abends um 21.40 startet, muss ich ja den Tag irgendwie über die Runden bringen. Daher habe ich für Sydney noch eine letzte Tour gebucht. Einiges davon habe ich natürlich schon gesehen, aber zusätzlich kriegen wir eine Führung durch die Sydney Opera und fahren an den Bondi Beach. Das habe ich beides noch nicht gemacht und da die Tour dann direkt am Flughafen endet ist das optimal für mich. Treffpunkt ist um 07.45 in der Schooner Bar (also die Bar ist geschlossen, es ist nur der Treffpunkt wohlbemerkt!!), dort werden wir alle mit einem blauen Sticker markiert (typisch Gruppenreise) und gehen dann gemeinsam von Bord. Es ist eine kleine Gruppe, nur 14 Personen. Praktisch. Unsere Koffer warten wie gesagt schon auf uns und alles geht so rasch dass ich gar nicht merke wann genau ich das Schiffe verlasse und wieder festen Boden unter den Füssen habe. Noch einmal umdrehen und winken, dann verlasse ich sie endgültig, meine Traumwelt.

Ich habe mich schon in der Bar mit Brenda aus Adelaide angefreundet und so teilen wir uns auch eine Sitzreihe im Bus damit wir besser quatschen können... Ich schätze sie auf 65. Sie war mit drei Freundinnen auf dem Schiff, die sind aber irgendwie direkt zum Flughafen wegen einem früheren Flug oder so. Ich habe es nicht ganz kapiert. Denn Brenda redet viel, sehr viel. Und wenn sie dann zu arg in den australischen Slang verfällt verstehe ich nur noch die Hälfte. Die Führung durch das Opera House ist sehr interessant, architektonisch wirklich ein eindrücklicher Bau. Und dann sehe ich endlich auch den bekannten Bondi Beach. Inklusive den Surfern aber ohne Haie. Leider haben wir nur 45 Minuten Aufenthalt, das reicht aber um kurz mal in eine Welle zu tauchen und sich wieder trocknen zu lassen. Erfrischend, weil die Hitzewelle aus Melbourne uns nach Sydney gefolgt ist und wir jetzt hier auch gute 35 Grad haben. Um 13.00 kommen wir am Flughafen an und ich verabschiede mich von Brenda, rasch werden noch die e-mail Adressen ausgetauscht. Sie hat ja einen Domestic Flug und ist deshalb nicht am gleichen Terminal wie ich. Jetzt heisst es warten bis 21.40. Einchecken ist erst ab 18.30 möglich. Also was machen?? Ich finde heraus dass man für 25$ die Koffer bis zu 7 Stunden einstellen kann. Ist zwar nicht ganz günstig, mache ich aber trotzdem. Ist einfach viel bequemer ohne diese Riesentasche im Schlepptau. Dann gibt's Mittagessen, ich arbeite mich durch die diversen Shopp's und zum Glück gibt es auch gratis Wifi. Eine warme Dusche mit Kleiderwechsel rundet das Programm ab. Dann kann ich endlich einchecken und mit nur 5 Minuten Verspätung heben wir ab. Während man bei Jetstar zumindest noch Decken teuer mieten und gegen Zahlung auch Filme schauen konnte fällt das bei AirAsia beides weg. Decken gibt es ausschliesslich in der Business Class und Filme gibt es in der Economy auch keine. Denn dazu fehlt der Bildschirm. Das hatte ich in einem Flugzeug dieser Grösse und auf Langstreckenflügen noch nie gesehen. Das es nicht an jedem Platz einen Bildschirm hat, ok. Aber gar keine? Nun gut, macht nichts weil ich erstens dazu gelernt habe und nur noch mit dicken Socken und eigener Decke reise und zweitens sowieso hundemüde bin und gleich einschlafe. 

Nach 9 Stunden landen wir um 03.15 Ortszeit in Kuala Lumpur. Uhren also wieder 4 Stunden zurückstellen. Ich bin immer noch müde weil der Schlaf in den engen Sitzen einfach wirklich nicht erholsam ist und 03.15 ist eine saublöde Zeit für einen Zwischenstopp, auch an einem so grossen Flughafen wie KL. Alles hat geschlossen, ausser bei McDonald's gibt es Frühstück. Dazu habe ich aber keine Lust, also mache ich es wie die meisten anderen gestrandeten, suche mir ein ruhiges Plätzchen, haue mich auf den harten Flughafenboden und versuche etwas zu schlafen. Auch nicht gerade erholsam, aber immerhin liegend. Der Weiterflug nach Da Nang startet erst um 10.30, ich habe also wieder viel Zeit. Um sieben Uhr ist es mit der Ruhe vorbei, ich stehe auf oder versuche es zumindest. Man ist halt einfach jetzt 40 und keine 20 mehr, was mir Rücken und Nacken brutal zu verstehen geben. 10 Minuten später ist das meiste wieder eingerenkt und nach einer heissen Nudelsuppe zum Frühstück geht's mir sogar wieder richtig gut. Zeit um meine Fotos aus Australien hochzuladen bleibt sogar auch noch und so geht auch diese Warterei zu Ende. Gegen 13.00 landen wir in Da Nang, mit meinem in der Schweiz besorgten Visum scheint alles in Ordnung zu sein und so beginnt nun der letzte Teil meiner Reise. Vietnam. Back in Asia also. Das heisst umschalten und aufpassen. Autos, Motorräder, Mofas und Fahrräder haben grundsätzlich wieder Vorfahrt. Toillettenpapier nicht mehr ins Klo werfen und Zähneputzen nur mit Wasser aus der Flasche.

Mit dem Taxi fahre ich rund 40 Minuten nach Hoi An. Hier bleibe ich vier Tage bevor ich dann mit dem Zug in 16 langen Stunden in den Süden fahren werde...

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Zum ersten mal Down Under - Sydney und die Vorfreude auf eine Kreuzfahrt...

Der Flug von Phuket nach Sydney dauert 9 Stunden. Ich fliege mit Jetstar Airways, einer australischen Billigfluggesellschaft. Das Ticket kostete mich nur CHF 320.-. Ein Schnäppchen für eine so lange Flugstrecke... Allerdings merke ich an Bord sofort, dass in diesem Preis dann wirklich NUR der Flug und gar nichts anderes inbegriffen ist. Jeder kriegt 2 Becher Wasser, das war's. Wer mehr will muss blechen: 4$ für eine kleine Flasche Wasser. Cola und Ice-Tea gibt's auch für 4$. Chips oder M&M's für 5$. Frühstück oder Abendessen ab 7$ (wobei 7$ nur die Instant Nudelsuppe ist...). Wein oder Spirituosen ab 10$. Filme schauen: 10$. Decke: 10$. Usw. Zum Glück habe ich meine langen Hosen an und noch ein paar Socken im Handgepäck. Und Reisetage sind eh immer Diättage... So what...

 

Ich lande also 9 Stunden später frierend und hungrig in Sydney. Plus 4 Stunden zusätzliche Zeitverschiebung, jetzt bin ich euch 10 Stunden voraus...

Vor der Passkontrolle habe ich etwas bammel. Die stellen sicher eine Menge Fragen, wollen genau wissen warum ich in ihr Land kommen will und, und, und. Schliesslich braucht ja schon jeder zum Voraus ein Visum. Und alles mit einem australischen Slang, von dem ich dann nur die Hälfte verstehe. Wie damals in den USA. Aber - alles halb so wild. Ich kriege nicht mal einen Zöllner zu Gesicht. Das Visum ist elektronisch abgespeichert und mit meiner Passnummer verbunden. Ich brauche bloss meinen E-Pass in den Scanner zu halten, kriege ein Ticket und gehe weiter zur elektronischen Fotokontrolle. Ticket einschieben, in die Kamera schauen, warten und dann durchgehen. Fertig. Dauerte alles in allem rund drei Minuten... E-Pass sei Dank!

Da bin ich nun also, zum ersten mal in meinem Leben in Australien und zum ersten mal südlich des Äquators. War schon ein paar mal nahe dran, aber habe es noch nie geschafft. Ich schnappe mir ein Taxi und bin eine halbe Stunde später im Hotel mitten in der Stadt. Gelandet um 10.50, Ankunft im Hotel um 12.30. Nicht schlecht. 

 

Die Hotel's in Sydney sind saumässig teuer, so habe ich mich für das Ibis Budget entschieden. Das Zimmer ist natürlich nicht luxuriös aber zweckmässig und ausreichend eingerichtet. Schrank fehlt, aber das bin ich mir ja gewohnt. Ich niste mich ein und gehe dann auf Entdeckungstour durch die umliegenden Quartiere. Kings Cross, Potts Point und Woolloomooloo (ich habe nicht getrunken, heisst wirklich so!). An der Woolloomooloo Bay gönne ich mir dann  auch ein erstes Glas Weisswein nach 7 Wochen. Ein richtig leckerer australischer Chardonnay. Dazu ein Lachsbrötchen mit dunklem (!!!!!) Brot und fast so etwas wie einer Kruste. Ich bin happy!

 

Sydney ist super! Aber ich bin ein wenig geschockt nach 7 Wochen Asien. Es gibt Ampeln. Und bei rot halten die Autos auch. Und es gibt Fussgängerstreifen, bei grün kann man einfach so über die Strasse laufen... Ich brauche kein Wasser aus der Flasche zum Zähne putzen. Es gibt überall Toilletten auf denen man sitzen kann - und die haben auch Papier. Wenigstens konnte ich mich in Thailand bereits an den Linksverkehr gewöhnen...

Ich beschliesse, mir die Zeit in Sydney möglichst angenehm zu gestalten. Bloss keine Hektik aufkommen lassen ;-) Also muss ich nicht unbedingt alle Sehenswürdigkeiten in die 6 Tage reinpacken sondern picke mir einige heraus und erkunde jeden Tag eine andere Gegend. Und ich nehme mir vor, möglichst alles zu Fuss zu erreichen und auf Zug und Bus zu verzichten. Etwas Bewegung muss sein.

Und da ich ein klein wenig Stur bin, ziehe ich das auch durch. Bis auf eine Ausnahme... Am nächsten Tag geht's also strammen Marsches zu den Royal Botanic Gardens. Wunderschön. Und ich sehe endlich das bekannte Sydney Opera House vor mir. Tatsächlich beeindruckend. Die Restaurants und Bars gleich unter der Oper, mit Sicht auf die Harbour Bridge und Towntown Sydney, erkläre ich direkt zu meinem neuen Liebilingsplatz.. 

Am nächsten Tag flaniere ich über den Markt in The Rocks, quasi der Altstadt von Sydney. Hier gibt es eine Reihe von bekannten Pubs, alle mit fantastischem Essen. Es gibt den lange ersehnten Burger. Fantastisch. Abends geniesse ich in Darling Harbour das samstägliche Feuerwerk. Leider muss ich danach noch gute 30 Minuten zum Hotel laufen... Nach gefühlten drei Tagen Dauermarsch gönne ich mir eine Auszeit, es geht per Fähre zur Watsons Bay zum sünnelen und bädelen. Ein Tip der beiden Mädels aus dem Bus in Kambodscha. Ganz ohne Krokis und Haie, aber ziemlich kühles Wasser. Da Sonntag und das Wetter mal wieder phänomenal ist, sind viele Einheimische unterwegs. Der kleine Strand ist rappelvoll, macht aber nix. Ich finde trotzdem ein Plätzchen zum ausspannen.  Der Vorteil vom alleine reisen, man kann sich immer irgendwo dazwischen quetschen. Auf der Wiese hinter der Promenade findet gerade eine Hochzeit statt. Die Australier heiraten irgendwie überall, im Botanic Garden habe ich auch schon zwei gesehen. Hier findet das Ja-Wort allerdings direkt neben den Badegästen statt, auf so ziemlich jedem Foto wird sich einer mit Badeklamotten zu sehen sein. Na ja, wenn's die beiden nicht stört... 

Auf dem Rückweg mache ich nochmals in The Rocks halt und trinke ein Glas leckeren Rotwein in einem der Pub's. Als Frau alleine falle ich immer etwas auf und so bleibe ich auch dieses mal nicht lange alleine. Die nächsten Gläser werden mir spendiert, aus einem werden 5 und der Heimweg danach findet zu ziemlich später Stunde statt... Gute 45 Minuten, aber ich weigere mich den Bus zu nehmen... Wie gesagt, leicht stur... Die Stadt ist übrigens zu jeder Tages- und Nachtzeit voller Leute, also läuft man nie Gefahr alleine durch irgendwelche Gassen laufen zu müssen.

Am nächsten Morgen muss ich das Hotel wechseln, da ich nicht für den ganzen Zeitraum ein Zimmer gekriegt habe. Mein neues Zuhause ist das X Base Hostel, nur knappe 5 Gehminuten vom Darling Harbour entfernt. Ein typisches Backpacker Hotel. Ich bin so ziemlich die älteste dort und gönne mir daher auch eines der wenigen Doppelzimmer mit Bad. Ein Zehnerzimmer mit Geimeinschaftsbad ist dann doch irgendwie to much für mich. Aber die Loundry zum selber Wäsche waschen und trocknen ist ganz praktisch. Es ist nämlich mal wieder an der Zeit dem Schmutz und Staub auf meinen Klamotten zu Leibe zu rücken... Vorher schaue ich mir aber noch Darling Harbour genauer an, dieses mal bei Tag. Und ich besuche das Sydney Aquarium, Sydney Wildlife und Madame Tussauds, die sich alle drei gleich nebeneinander am Hafen befinden. Am nächsten Tag ist Shopping angesagt. Viele teure Läden, zum Glück finde ich dazwischen noch einen H&M... Und einen günstigen Schuhladen, ich brauche nämlich noch dringend ein paar Pumps zum "kleinen Schwarzen" das ich für die formellen Abende auf dem Schiff seit 7 Wochen ungebraucht mit mir rum schleppe. Am frühen Nachmittag besuche ich noch den Sydney Fish Market. Ein Traum für alle Fans von Fisch und Meeresfrüchten! Krabben, Langusten, Crevetten, Muscheln, Austern, Tintenfische, jegliche Art von Fisch so weit das Auge reicht. Entweder zum kaufen und selber zubereiten oder zum direkt geniessen in einem der Restaurants. Und hier ist es wieder, das erwähnte Essensproblem beim alleine reisen.  Wäre man zu zweit könnte man sich die grosse Meeresfrüchteplatte teilen. Mit soooooo vielen Köstlichkeiten darauf. Aber für mich alleine ist das Teil erstens viel zu gross und zweitens unverschämt teuer. Also begnüge ich mich mit der kleinen Variante, je 5 Prawns und frische Austern, dazu ein Krabbenbein. Ein wahrlich herrliches Mittagessen. 

Abends treffe ich an der Hotelbar Margareth. Sie ist 69, stammt aus Perth und bereist seit 3 Jahren Australien. Mindestens drei Städte pro Jahr. So will sie ihre Heimat besser kennen lernen. Vor vier Jahren hat sie ihren Mann nach langer Krankheit verloren und sich danach zu diesem Schritt entschlossen. Schliesslich geht das Leben ja weiter und sie will es noch so richtig geniessen können. Ihr Mann hätte es so gewollt. Meistens steigt sie in Hostels ab, aus Geldgründen aber auch um sich jung zu halten, sagt sie... und das alles alleine. Eine tolle Frau. 

Zum Abschluss in Sydney besuche ich noch den Taronga Zoo. Man erreicht ihn mit der Fähre in rund 10 Minuten. Sehr schön gelegen, auf einem kleinen Hügel mit super Aussicht auf Sydney Downtown und Umgebung. Den tasmanischen Teufel kriege ich leider nicht zu Gesicht da er tagsüber in seinen Höhlen schläft, dafür viele andere australische Tiere. Kängurus, Koalas, Wombats, Schlangen etc. Und - glücklicherweise - auch Elefanten. Wie immer bleibe ich hier am längsten :-) Den Tag lasse ich am Circular Quay ausklingen und schaue zu wie die Diamond Princess elegant und majestätisch den Hafen von Sydney verlässt. Morgen wird es mein Schiff sein!!!

 

Und damit ist mein Sydney Abenteuer auch schon beendet. Am nächsten Tag heisst es um 10.00 auschecken und ab 11.30 kann ich auf der Radiance of the Seas einchecken. Für den Weg vom Hotel zum Pier nehme ich den Zug. Die erwähnte einzige Ausnahme, aber mit dem ganzen Gepäck einfach praktischer. Der luxuriöse Höhepunkt meiner Reise beginnt nun also. Nach Wochen in Holzhütten, Bambushäuschen und Backpackerhostels eine völlig neue Welt. Ich freue mich extrem!

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Phuket und ein erstes Fazit nach 50 Tagen unterwegs...

10 Minuten vor Abfahrt der Fähre komme ich doch noch am Pier an, zusammen mit acht anderen leicht gestressten Touris. Unser Fahrer vom Minibus kannte sich anscheinend nicht besonders gut aus auf der Insel und hatte jeweils keine Ahnung wo sich die Hotels genau befinden an denen er die Leute abholen sollte. Und es waren immerhin sechs verschiedene Hotels. Also sechs mal suchen, herumtelefonieren, in irgend eine Seitenstrasse hinein fahren und rückwärts wieder raus da erstens falsch und zweitens kein Platz zum wenden... Dann alles wieder von vorne. Aber es hat gereicht, wir kriegen unseren Voucher in ein gültiges Ticket umgewandelt und traben nun alle mit Sack und Pack auf's Schiff. Natürlich ist alles schon voll, irgendwo findet aber jeder ein Plätzchen und dann geht's los...

Wir fahren über Koh Phi Phi, das heisst dort muss ich umsteigen auf eine andere Fähre die mich dann nach Phuket bringt. Koh Phi Phi. Das ist ja die angebliche Trauminsel wo der Leonardo di Caprio seinen angeblichen Traumstrand gefunden hat... The Beach... Ich habe mir lange überlegt ob ich auf Phi Phi Island einen Zwischenstopp einlegen und zwei, drei Nächte bleiben soll. Habe aber während der Zeit auf Koh Lanta mit diversen Leuten die bereits dort waren gesprochen und die meisten zeigten sich enttäuscht. Zu teuer, zu viele Touristen (vor allem die Tagesausflügler mit ihren Schnorcheltouren), zu überbaut und vor allem zu wenig Traum Beach. Vermutlich ist es mit der Insel wie mit dem Leo, früher waren beide mal hübscher...

Ich schiesse also bloss zwei rasche Fotos vom Boot aus und fahre direkt weiter nach Phuket. Dort wartet wieder ein Minibus der mich direkt ins Hotel am Karon Beach bringt. Klappt alles wunderbar und nach alles in allem rund 7 Stunden reisen bin ich mal wieder am Koffer auspacken. Denn dieses mal habe ich in meinem Hotelzimmer wieder einen Schrank (zum zweiten mal auf meiner Reise, supi!!!!) und kann meine Klamotten etwas durchlüften.

Das Hotel ist mitten im Getümmel, Bars, Restaurants, Shopps, Strassenstände, alles gleich um die Ecke. Könnte sein dass es hier die eine oder andere kurze Nacht gibt... ;-) 

Seit den letzten vier Jahren hat sich nicht all zu viel verändert und das Meiste kommt mir bekannt vor. Die Hotspots die damals schon am besten liefen gibt's auch heute noch, die allein reisenden Männer werden auch heute noch in die etwas einschlägigen Bars gezerrt und ist wieder erwarten trotzdem die Ehefrau mit dabei - wen kümmert's...

Aber irgendwie kommt mir alles doch ruhiger und gesitteter vor. Die Stangen in den Bars gibt es zwar noch, getanzt wird aber nicht mehr wirklich. Dafür sind viel mehr Familien mit kleinen Kindern hier, so habe ich zumindest das Gefühl. Mir passt das persönlich ganz gut. Dauerparty gibt es noch immer am Patong Beach... Aber hier kriegen mich keine zehn Pferde hin, schrecklich wie ich auf dem Hinweg feststellen musste. 

 

Am Beach tobt das normale Strandleben. Sie Sonnenanbeter suhlen sich ölverschmiert auf ihren Liegestühlen oder Strandtüchern, Familien streiten sich weil keiner das gleiche will wie der andere, Strandverkäufer versuchen einem alles möglich anzudrehen - zu einem good Price natürlich, Kinder toben im Wasser herum und die ganz Kleinen schreien was das Zeug hält. Die einen voller Freude über den kitzligen Sand und das rauschende Meer, die anderen aus purer Verzweiflung, weil eben der Sand kitzelt und das Meer rauscht. Dazwischen finden immer wieder wahre Sandburgen-Bau-Wettkämpfe statt. Mama und Papa gehen den Kleinen mit Eifer zur Hand und vor allem die Väter entwickeln mit zunehmender Bauzeit einen beeindruckenden Ehrgeiz. Wer hat die grösste Burg? Wer die schönsten Verzierungen? Welche bleibt am längsten stehen und wer hat zu nahe am Wasser gebaut? Auch wenn die Kinder schon lange die Lust verloren haben schaufeln und klopfen die Männer immer noch...

 

Die Tage vergehen wieder viel zu rasch, ich bin Vormittags am Beach und am Nachmittag geht's zum shoppen oder ich schaue mir das Wat Suwan Khirikhet an, ein kleiner Tempel quasi mitten in der Stadt. Hier gibt es jeweils auch einen kleinen Markt. Abends gibt es leckeren Seafood in einem der vielen Restaurants und ein Absacker in einer Bar mit guter Live-Musik. 

Man trifft auch hier immer wieder auf nette Leute, quatscht ein wenig und tauscht Nettigkeiten aus, aber es ist doch alles viel oberflächlicher als z.B. noch auf Koh Lanta oder vor allem in Kambodscha. Zwischendurch kühle ich mich im klimatisierten Hotelzimmer etwas ab und überlege und google was ich dann in Sydney und später in Vietnam so alles machen können. Es müssen ja noch Reiseziele herausgesucht, Hotels gebucht und Zugtickets gebucht werden... Am Strand kaufe ich mir dann doch noch ein neues Hemd, unter Anwendung meines neu gewonnenen Verhandlungsgeschickes. Da ich schon vor den Ferien 6 kg abgenommen habe und während den Ferien nochmals 3 (das zeigte zumindest die Waage am Hafen...), war ich mir gerade am überlegen welche Grösse es denn jetzt wohl sein soll. Da kramt der Typ in seiner Tasche, grinst und zieht ein hübsch verpacktes Shirt hervor.... This is ok for you, Madam - und streckt mir ein XL entgegen. Ich hätte es ihm am liebsten in den Rachen gestopft. Er hat meinen Missmut wohl bemerkt und erklärt mir dass es bei L beginnt und bis XXXL geht. Also quasi statt S bis XL wie üblich. Dann wäre es das Zweitkleinste. Ich glaube ihm um mich selber zu beruhigen.

Am zweitletzten Tag lasse ich mir noch eine neues Tattoo stechen. Entschuldigung Mam!! Mein afrikanischer Elefant wird jetzt von einem afrikanischen Baum umrahmt. Schön.

Jetzt sitze ich in Phuket am Flughafen, warte auf das Check-In (ich war etwas gar früh dran) und schreibe Reiseblog... Das war's dann also mit Thailand. Schön ist es gewesen. Laa goon khaa (auf Wiedersehen) und bis zum nächsten mal. Jetzt ruft Down under...

 

Es ist der 10.02.2016 und ich bin jetzt seit genau 50 Tagen unterwegs. Mehr als die Hälfte meines Urlaubes ist also rum, Zeit für ein Fazit:

Zugegeben, ich hatte vor meiner Abreise schon ein paar mal Zweifel ob das auch die richtige Entscheidung war. Ob ich mir nicht zu viel zumute, all die Länder alleine zu bereisen in denen ich noch nie zuvor war und ob mir nicht nach kurzer Zeit schrecklich langweilig wird so alleine... Und kriege ich das überhaupt alles hin? Finde ich jeweils mein Reiseziel? Schaffe ich das mit all dem Gepäck?

 Die Antwort ist zum Glück sehr zufriedenstellend: Alles kein Problem! Ehrlich. Vielleicht hatte ich bis jetzt auch einfach nur unglaubliches Glück dass bis auf die Sache mit der Kreditkarte alles so reibungslos geklappt hat, keine Ahnung. Aber ich fühle mich wirklich pudelwohl so unterwegs. Überall finden sich nette Menschen die einem helfen wenn man dann mal Hilfe benötigt. Wenn man sich mal Sorgen macht wie man z.B. von A nach B kommt oder wie und wo man sich ein Ticket besorgen kann, dann löst sich das Problem von alleine noch bevor es überhaupt eines werden konnte. Es ist wirklich überhaupt kein Ding. Klar, man muss schon auch auf die Menschen zugehen können und nicht allzu verschlossen sein. Trotztem sollte man sich aber auch mit sich selber beschäftigen können wenn halt mal niemand zum schwatzen da ist. Wenn man beides kann, dann kann ich nur jedem empfehlen auch mal so eine Reise zu unternehmen. Auch - und vor allem - auch als Frau alleine. Ein wirklich grandioses Erlebnis mit unglaublich vielen positiven Eindrücken. Und man lernt sich selber neu kennen. Sehr interessant. Und es stärkt das Selbstbewusstsein ungemein. Denn wenn ich DAS kann, dann kann ich alles...

 

Drei Dinge gibt es dennoch, die etwas mühsam sind wenn man alleine unterwegs ist:

1. Das Gepäck. Alles muss man alleine schleppen, vor allem die Dinge die man sonst aufteilen könnte wenn man zu zweit unterwegs ist: Shampoo, Duschgel, Mückenspray, Sonnencrème etc. Also vorwiegend auch die schweren Sachen. Oder man kauft immer überall  alles neu statt das angefangene mit zu schleppen. Finde ich aber auch nicht so toll, aus mehreren Aspekten. Aufpassen muss man auch immer alleine auf alles, was vor allem am Flughafen nicht immer so easy ist wenn man dringendst pinkeln müsste und das Check-In noch nicht geöffnet hat - wohin mit der grossen Tasche?? Mitnehmen ist ober mühsam und einfach draussen stehen lassen löst Bombenalarm aus. Ich suche mir jeweils Leute aus die mir vertrauenswürdig erscheinen und bitte sie, kurz auf das Gepäck aufzupassen. Bis jetzt hatte ich Glück und es waren immer beide noch da (also die Leute und das Gepäcke) wenn ich zurück gekommen bin. Alles wichtige trage ich natürlich in einem kleinen Rucksack immer bei mir!!

2. Das Essen. Es gibt soooooo viele leckere Sachen und man kann beim Abendessen immer nur eines davon geniessen. Bin ja trotz allem kein Vielfrass. Aber es ist schon lässiger, wenn man mehrere Sachen bestellen und dann teilen kann... Vor allem sucht man sich dann schweren Herzens etwas aus und kaum steht es auf dem Tisch hat man das Gefühl das andere wäre doch besser gewesen... Bis jetzt habe ich für dieses Dilemma noch nicht die passende Lösung...

3. Sonnencrème. Wie zum Teufel kriege ich die Sonnencrème auf meinen Rücken??? Und dann noch gut verteilt! Für die beweglichen und sportlichen unter euch ist das wohl kein Probem, ich komme aber schlicht nicht überall hin. Immer jemanden fragen ist auch doof - und peinlich. Ich habe mir einen ganz billigen Kamm mit langem, flachem Stiel besorgt auf den ich jeweils etwas Crème draufgebe und mich so tiptop einschmieren kann. Funktioniert wie ein verlängerter Arm. Und ja nicht etwa das Gefühl haben man könnte nach 5 Wochen Sonne und doch sehr fortgeschrittenem Bräunungsstadium mal auf die Sonnencrème verzichten. Geht gar nicht, denn rot ist nicht immer eine schöne Farbe...

 

Und so lange diese drei Dinge das einzige sind, das ein WENIG mühsam ist, dann bin ich die erste die sofort wieder so eine Reise bucht :-)

 

Und ganz zum Schluss noch ein Tipp am Rande für alle Reiselustigen: Wenn ihr irgendwo unterwegs seid, haltet Ausschau nach chinesischen und koreanischen Reisegruppen. Das heisst ihr hört sie eigentlich schon von weitem. Wenn ihr auf solche trefft:

1. Am Flughafen am Check-In oder auch sonstwo: Versucht euch möglichst weit vor ihnen anstellen zu können oder sonst lasst sie vorbei. Das Gedränge und hektische Getue hinter eurem Rücken hält kein Europäer aus.

2. Am Strand: Platziert sich eine Gruppe mit Kindern in unmittelbarer Nähe von euch, dann setzt die Scheuklappen auf oder sucht euch ein neues Plätzchen. Denn die Kids rennen euch garantiert im fünf Minuten Takt über euer Badetuch, egal ob ihr darauf liegt oder nicht. Und die Eltern finden's dufte.

3. Im Restaurant. Sitzt schon eine Reisegruppe drin wenn ihr ankommt, lasst es bleiben und zieht gleich weiter... Die Kellner und Köche sind derart beschäftigt dass es gefühlte Stunden braucht bis euch als Einzelperson überhaupt jemand wahr nimmt und ihr dann auch noch euer Essen bekommt. Denn vor allem in kleineren Restaurants gibt es oft nur eine oder zwei Kochstellen. Das heisst max. zwei Essen auf einmal. Und ihr seid als 20. an der Reihe...

 

Ansonsten mein Vorschlag: Packt eure Sachen und zieht raus in die Welt!!

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Die Strände von Koh Lanta

Endlich bin ich nun also wieder am Strand. Mein erster halt ist am Klong Nin Beach, ich checke im Pakgasri Guesthouse ein. Über Internet habe ich knapp eine Woche vorher das letzte Beachfront-Zimmer gebucht. Mit Terrasse direkt zum Strand. Als ich ankomme sehe ich, dass es nur zwei solche Zimmer gibt, alle anderen liegen nach innen ohne Fenster. Doppelt Glück gehabt. Und das noch zu einem sehr angemessenen Preis, 10.- pro Nacht unter meinem Budget! Überhaupt habe ich herausgefunden, dass man sehr gut kurzfristig über Internet buchen kann. Die Preise sind nicht höher als vor Ort (habe ein paar mal den Test gemacht und in verschiedenen Hotels nachgefragt und dann im Internet verglichen. Immer mindestens gleicher Preis, eher höher!) und es gibt genügend freie Zimmer auch jetzt in der Hochsaison. 

Also, zurück zu meinem Zimmer. Wirklich direkt am Beach. Von der Terrasse drei Schritte nach unten und ich stehe am Strand. Durch die offene Zimmertür kann ich vom Bett aus das Meer sehen. Herrlich. Ich schmeisse erst mal alles Gepäck in eine Ecke und stürze mich in die Fluten. Auspacken muss ich eh nicht gross weil ich habe wieder keinen Schrank. Später gehe ich erst mal einkaufen, Shampoo, Duschgel, Wasser und so... 

Und tolle Fruchtsäfte, denn ich habe dieses mal nebst SAT-TV sogar einen Kühlschrank in meiner Bude. Und AC. Luxus pur. Von meinen letzten Ferien auf den Philippinen habe ich mir super praktische Eisbeutel mitgebracht, die sind jetzt auch für diese Reise im Gepäck gelandet. Ich weiss, gibt es auch in der Schweiz zu kaufen, ist aber nicht dasselbe!!! Zwei Beutel fülle ich mit gekauftem Wasser ab und lege sie in den Gefrierschrank. Mein erster Gefrierschrank seit ich unterwegs bin :-) Gibt später leckere Drinks auf meiner Terrasse (ok, zugegeben, ich habe mir nicht nur Fruchtsäfte gekauft...). Am Samstag Abend (Zeitverschiebung) schaue ich auf Eurosport die Lauberhorn-Abfahrt und kann mir gar nicht vorstellen wie es ist eine Jacke tragen zu müssen...

Gleich links und rechts von meinem Hotel befinden sich je ein Restaurant mit Bar. Beide mit gutem Essen und beide mit stets freien Plätzen. Denn es ist überhaupt erstaunlich ruhig hier. Klar, Koh Lanta ist nicht Phuket und es ist vergleichsweise sehr ruhig, auch abends, aber ich habe doch mit mehr Leuten gerechnet zumal jetzt ja absolute Hochsaison ist. Der Eigentümer vom Hotel erklärt mir dann, dass es dieses Jahr generell wenig Touristen hat. Rund die Hälfte wie noch letztes Jahr. Ziemlich sicher wegen den vielen Terrorgeschichten. Vor allem das muslimische Südthailand habe sehr darunter zu leiden, wenn nicht bald mehr Touristen kommen werden die ersten Restaurants und auch Hotels schliessen müssen... Schlimm. Es erwischt mal wieder die, die nichts dafür können!

 

Ich geniesse die Zeit am Beach und die Tage vergehen für meinen Geschmack viel zu rasch. Ich chille, bade, sünnele, schlafe und beginne wieder von vorne. Dazwischen gibt es natürlich auch die alltäglichen Dinge zu erledigen auf so einer Reise, wie Wäsche waschen, Buchhaltung nachführen, Rechnungen zahlen etc. Und natürlich Fotos hochladen, sortieren und beschriften, mit meinem Spatzenhirn weiss ich ja sonst nach drei Monaten nicht mehr wo welches Foto entstanden ist. Und Blog schreiben. Und Rezepte sammeln. Und schauen wohin man als nächstes will, Hotels suchen etc. Also eigentlich gibt es wirklich immer etwas zu tun, aber in einem seeeeeeehr gemächlichen Tempo. Und wenn halt mal ein paar Stunden lang Stromausfall ist, dann macht man wieder nix ausser sünnelen und bädelen...

Abends gibt es leckeren Fisch vom Grill, ab und zu gehe ich in die Bar zwei Häuser weiter um etwas Gesellschaft zu haben. Dort ist man nie alleine und findet immer sofort Anschluss. Ich lerne wieder viele Leute aus allen möglichen Ländern kennen und höre spannende Geschichten. Oder aber ich bleibe auf meiner Terrasse, geniesse den selbst gemixten Mango Daiquiri (mit Eis :-)) und lausche den Wellen zu. Und die Sonnenunteränge sind einfach fantastisch, die kann ich mir jeden Abend anschauen.

Da meine Zimmertür unten einen rund 3cm. grossen Spalt offen lässt und auch sonst nicht ganz so dicht schliesst (wozu auch), höre ich auch nachts die Wellen rauschen. Das ist absolut fantastisch und ich schlafe wie ein Baby. 

Heute ist der 22.1.2016 und ich bin nun seit genau einem Monat unterwegs! Und ich bin mal wieder am zusammenpacken weil es mich an den nächsten Strand zieht, ganz in den Süden der Insel an die Bamboo Bay. Soll der schönste Strand auf Koh Lanta sein, mit herrlich weissem Sand. Allerdings ist nicht viel los, es gibt dort nur drei Hotels und eine Strandbar. Aber das ist ok. Im Baan Phu Lae habe ich einen Bungalow gemietet, leicht erhöht am Hang mit einer herrlichen Aussicht auf die Bucht. Rund um mich herum überall Bäume, Palmen, und Pflanzen jeder Art. Nur rund 2km weiter südlich beginnt der Nationalpark, darum ist hier alles wunderbar überwuchert und grün. Statt den Wellen kann ich jetzt dem zwitschern der Vögel und - manchmal - dem schreien der Affen zuhören. 

Der Sand ist wirklich weiss und das Meer glasklar. Tagsüber kommen Touristen von überall auf der Insel mit dem Roller hierher zum baden. Dennoch ist es ruhig und stellenweise menschenleer, auch wenn sich die Bucht nur über 1 km erstreckt. In der Mittagshitze verzieht sich das Volk dann in eines der Hotelrestaurants oder in die Strandbar. Ich bin eher der Strandbartyp. Ins Hotelrestaurant kann ich ja abends. Die Bar wird von etwa sechs Jungs geführt, wirkt auf den ersten Blick total unorganisiert und chaotisch, hat es aber in sich. Die haben es wirklich im Griff wie ich feststellen musste. Es gibt Leute, die richten sich dort quasi häuslich ein und breiten ihre Badesachen auf den Liegeflächen in der Bar aus statt am Strand. Alles kein Problem wenn man auch ab und zu etwas konsumiert. Bezahlt wird ganz am Schluss. Der Typ der für die Kasse zuständig ist kann dir am Ende des Tages in der exakten Reihenfolge alles was du gegessen und getrunken hast aufzählen. Und zwar immer fehlerfrei. Und wenn sich da so eine Achtergruppe einen Tag lang verpflegt hat, kommt definitiv einiges zusammen. Das Essen ist auch absolute Spitzenklasse. Echte thailändische Küche ohne Schnickschnack. Vorsicht wenn du Spicy bestellst, dann ist es wirklich Spicy. Und zwar Thai-Spicy, nicht das europäische firlefanz ein wenig Scharf...

Da wirklich nicht viel los ist kann ich endlich mein Buch lesen, das ich bereits in Kambodscha einem blinden Strassenverkäufer abgekauft habe. Damals hatte ich noch leise Zweifel ob das eine gute Idee war, denn er hat ja keine Ahnung was er verkauft... Aber es war ein Glückstreffer, eine Autobiographie über Kambodscha in der Zeit der Roten Khmer in der das Land in Grauen und Gewalt versinkt und aus einem umhegten 5-jährigen Kind ein elternloser Flüchtling wird der verzweifelt ums überleben kämpft... "Der weite Weg der Hoffnung" von Loung Ung. Sehr zu empfehlen für alle Interessierten.

An einem der Tage, ich glaube es war Sonntag, bin da nicht mehr so auf der Höhe, mache ich einen Ausflug in den Nationalpark. Um 7 Uhr morgens werde ich von einem Hotelangestellten mit dem Pick-Up bis vor die Tore des Parks geführt. Weiter geht nicht, die Schranke ist unten und morgens um diese Zeit ist auch keiner da der sie öffnen könnte. Also geht's zu Fuss weiter. Es gibt einen beschilderten Weg durch den Regenwald der bis hinunter zur Küste führen soll. Ca. 1 Stunde Fussmarsch pro Weg. Ich starte los und bald danach bin ich im Dickicht des Dschungels verschwunden und mir wird klar, dass ja ausser mir vermutlich gar kein anderer da ist. War ja wieder eine tolle Idee von mir. Ausser ein paar Giftschlangen soll es aber vor allem Eichhörnchen, Vögel und Affen geben. Ich schnappe mir trotzdem den erst besten Ast den ich am Boden finden kann und bewaffne mich damit. Man weiss ja nie... Und als Wanderstock ist das Teil auch noch recht praktisch, es geht nämlich ziemlich heftig auf und ab und über Stufen die fast halb so hoch sind wie ich. Bei jedem Geräusch zucke ich zusammen, und es gibt viele Geräusche in so einem Wald! Entsprechend bin ich nicht ganz so entspannt und beeile mich mehr als das ich die Pflanzen- und Tierwelt erforsche. Das stetige auf und ab ist recht mühsam und in der schwülen Hitze laufen mir die Schweisstropfen über's Gesicht. Dann biege ich um eine Ecke und blicke auf einen absolut perfekten, menschenleeren Traumstrand runter. Einfach fabelhaft. Über ein paar Stufen erreiche ich den Beach und komme mir vor wie bei Robinson Crusoe. Das wiederum ist der Vorteil wenn man früh am Morgen alleine unterwegs ist. Hinter dem Beach gibt es eine grosse Grünfläche mit vielen Palmen. Noch etwas weiter zurückversetzt befinden sich verschiedene Parkgebäude, ein Restaurant und sogar ein Campingplatz. Alles jedoch noch menschenleer. Auch eine Strasse führt hin, das wäre die hinter der geschlossenen Schranke gewesen... Ich mache ein paar Fotos und lege mich an den Strand. So ab 10 Uhr kommen auch nach und nach andere Leute dazu, einige über den Wanderweg so wie ich, die meisten jedoch bezahlen die 30 Baht extra und fahren mit dem  Roller bis ganz nach unten. Nach dem Mittag mache ich mich auf den Rückweg, um ca. halb zwei werde ich wieder bei der Schranke abgeholt. Da ich jetzt nicht mehr alleine unterwegs bin, entschliesse ich mich, nochmals den gleichen Weg zurück zu nehmen statt der Strasse entlang zu laufen. Und dieses mal kann ich es auch viel besser geniessen. Den Stock habe ich trotzdem dabei.

 

Der nächste Tag verläuft wieder ruhig am Strand. Es ist übrigens der 25. und ich kriege zum ersten mal seit 22 Jahren bei der SBB keinen Lohn. Schon noch speziell.

Seit meiner Abreise aus der Schweiz klappt wirklich alles reibungslos und ich bin happy. Bis ich Nachmittags einen Anruf von der Kreditkartenfirma kriege. Sie hätten da diverse Einkäufe aus Mexiko und Panama mit meiner Karte, ob denn das sein könne wenn ich doch in Asien sei. Natürlich kann das nicht sein! Scheinbar wurde meine Karte bei einem Bargeldbezug (anders habe ich sie noch gar nicht eingesetzt) kopiert. Das kommt mir extrem bekannt vor, hat mir doch Buddy aus dem Büro rund eine Woche vor meiner Abreise genau das gleiche erzählt. Habe mich auch immer gut umgesehen, aber nie eine Kamera oder sonst was verdächtiges gesehen... Die Karte wurde also umgehend gesperrt, ich würde eine neue nach Hause geschickt kriegen. Nach Hause??!! Nützt mir herzlich wenig wenn ich doch noch fast 2 Monate am reisen bin. Das hat die nette Dame aber auch gleich eingesehen und mir vorgeschlagen, die Karte ins Hotel nach Thailand zu schicken. Nur ziehe ich ja immer weiter, ob ich wohl lange genug an einem Ort bin damit das mit der Post reicht? Sie meint ja und ich gebe die Adresse vom nächsten Hotel auf Koh Lanta am Long Beach an. Da bin ich die nächsten 8 Tage. Sie googelt sogar das Hotel damit sie auch ja die richtige Adresse hat. Zudem kriege ich ein Affidavit, eine Eidesstattliche Erklärung, die ich unterzeichnen und zurücksenden muss. Dann werden mir die Beträge wieder gut geschrieben. Ich zweifle ob das alles klappt. Habe ja noch die Master, aber wenn da das gleiche passiert sitze ich recht tief in der Tinte. Das Abendessen lasse ich aus, es hat mir ein wenig den Appetit verschlagen. Zudem spare ich so beim ev. nicht mehr vorhandenen Budget. Diese Nacht schlafe ich zum ersten mal seit langem schlecht.

 

Am nächsten Vormittag geht's weiter wieder Richtung Norden, an den Phra Ae Beach, auch Long Beach genannt. Der Hotelmann bringt mich erneut mit dem Pick-Up bis vor die neue Bleibe. Leaf House Bungalows. Eine abenteuerliche Unterkunft stand in einigen Gästekommentaren auf booking.com. Und tatsächlich, die doppelstöckigen Holzbungalows sehen schon von aussen etwas eigentümlich aus und als ich meinen betrete fällt mir als erstes die Dunkelheit im Raum auf und die vielen kleinen Lichtschlitze, die man überall in den Wänden sehen kann. Also alles kleine Öffnungen durch die was weiss ich alles reinkriechen kann. Erinnert mich sofort an meine allererste Hütte in Kambodscha. Das Bad ist auch super, mit einem kleinen Kieselgarten und diversen Topfpflanzen drin und nach oben hin teilweise offen. Das wird sicher spannend. Bin froh dass es wieder ein Moskitonetz gibt unter dem ich mich verkriechen kann. Erst noch in Pink. Ich erkläre dem Typ an der Rezeption gleich mal dass ich einen Brief aus der Schweiz erwarte und er mir ja sofort Bescheid geben soll wenn was eintrifft. Er ist ein ganz netter und sehr hilfsbereit. Dass er mir allerdings gleich zu Beginn sagt, ich solle mich ja melden wenn ich Spinnen oder ähnliches im Zimmer habe die er für mich entfernen soll, macht mir eher etwas Angst. Aber ich bin im letzten Monat schon viel tapferer geworden was das anbelangt. Obschon ich alles was schleicht und kriecht und weniger als 2 oder mehr als 4 Beine hat immer noch nicht ausstehen kann. Als ich nach meinem kurzen Nachmittagsnickerchen erwache und als erstes auf der INNENseite meines Moskitonetzes eine fette Kakerlake sitzen sehe kaufe ich im nächsten Laden eine Flasche Insektenspray. Die Dinger kriegst du im kleinsten Beachlädelchen, also bin ich wohl nicht die einzige die davon Gebrauch macht. Mehrmals täglich wird nun der ganze Raum zünftig eingesprayt und von da an habe ich keine Insektenprobleme mehr und schlafe erstaunlich gut. Wahrscheinlich bin ich selber high von dem ganzen Zeugs und falle darum ständig in den Tiefschlaf. Ab und zu finde ich am morgen dann eine fast tote Kakerlake auf dem Boden der ich noch den Rest gebe. Sorry an alle Tierfreunde, aber diese Viecher sind jetzt einfach wirklich widerlich. Ansonsten habe ich Ruhe. 

Die Tage am Long Beach verlaufen ähnlich wie gehabt. Das Wetter ist immer noch fantastisch. Gem. Wetterbericht ist es zwar immer entweder teilweise Bewölkt oder stark Bewölkt, der Himmel ist aber irgendwie immer blau. Ab und zu ziehen ein paar einzelne Wolken durch, die bringen aber eine willkommene Abwechslung zur ansonsten brennenden Sonne. Abends kommt oft etwas Wind auf und einmal gibt es ein Gewitter, da fällt dann auch der Strom aus. Das ist an sich nicht so tragisch bis auf die Tatsache, dass auch der Ventilator (dieses mal habe ich weder TV noch Kühlschrank noch AC) nicht mehr funktioniert. Und dann ist es wirklich echt unangenehm in dieser Holzhütte. Leider hat man in dieser Anlage ohne Strom auch kein Wasser weil die Pumpe nicht mehr funktioniert. Das ist bei einem Stromausfall von fast 6 Stunden dann schon etwas mühsam, vor allem wenn man direkt vom Beach kommt, die Haut von Salz, Sonne und Sonnencrèmeresten entsetzlich juckt und man wirklich gerne duschen möchte. Nach 2 Stunden habe ich es nicht mehr ausgehalten und mich mit einer 1 Liter Flasche Wasser, die ich noch übrig hatte, geduscht. Das geht also wirklich gar nicht so übel, ich bin erstaunt. Werde in Zukunft weniger verschwenderisch mit meinem Duschwasser umgehen, versprochen. Nur zum Haare waschen hat's dann doch nicht mehr gereicht. Auf die Frage ob es keinen Generator gebe weil hier ja doch öfter mal der Strom ausgeht sagt man mir doch, doch, aber der wird nur bei grösseren Stromausfällen eingesetzt. Da sieht man wieder den Unterschied, der verwöhnte Europäer ist am plärren und der Thai kriegt kaum mit dass es keinen Strom gibt...

 

Am Beach werde ich wieder zum Kind, sitze und liege halb im Wasser und halb am Strand und werde von den Wellen durchgespült, nur um mir dann ein gutes Pfund Sand aus den Haaren und dem Bikini waschen zu können. Das machen aber zu meiner Verteidigung viele Erwachsene, bin also absolut nicht die einzige! Auch sonst erinnert mich hier vieles an meine Kindheit. Der glühend heisse Sand, auf dem man barfuss kaum laufen kann zum Beispiel. Nur gibt es hier keine Sonnenschirme und somit auch keine Schatten wo man von einem zum nächsten hüpfen kann wie damals auf Mallorca. Oder der am Nachmittag auffrischende Wind, der einem den Sand um die Ohren bläst und man das Gefühl hat von tausenden von Nadeln gestochen zu werden. Wie früher in Rosas.

Mit rund 4 km ist er der längste Beach auf Koh Lanta und bietet eine Menge Möglichkeiten für Strandspaziergänge. Ich lerne Damien aus Frankreich kennen, einen Koch aus Royan in der Nähe von Bordeaux. Er baggert was das Zeug hält, typisch Franzose. Ich finde aber bald heraus dass er zu Hause eine Frau und eine fünfjährige Tochter hat. Geht ja gar nicht. Also die Tochter natürlich schon, aber die Frau nicht. Schade ;-) Eva aus Quebec ist da schon angenehmer, sie ist genau so weiss wie ich am Anfang und ich gebe ihr erst mal von meiner Sonnencrème ab weil sie lieber darauf verzichtet hat da die hier so teuer ist. Ich versuche sie zu überzeugen trotzdem eine zu kaufen und auch reichlich zu benützen, sonst geht das gar nicht gut aus. Sie reibt sich trotzdem nur oben rum ein und am nächsten Tag sehe ich sie mit krebsroten Beinen wieder am Strand. Und mit einer grossen Packung Sonnencrème. 

 

Ich habe ein Ticket für's Schiff nach Phuket gekauft und bin gerade dabei mich im Internet nach Hotels umzuschauen als der Typ vom Hotel freudestrahlend vor meiner Hütte angetanzt kommt, mit einem grossen Brief in der Hand. Ich kann es kaum glauben, es hat tatsächlich geklappt. Ich halte meine neue VISA Karte in der Hand. Wurde Express mit DHL geschickt, hat 6 Tage gedauert inkl. Weekend. Tolle Sache. Ich schaue noch online auf mein Konto und sehe dass sogar die drei Buchungen aus Mexiko und Panama bereits gutgeschrieben sind, obschon ich diese Erklärung noch gar nicht ausgefüllt habe. Ich muss nur noch kurz die Kreditkartenfirma anrufen damit sie die neue Karte frei geben, dann ist der Fall erledigt. Super Service. Ich bin mega happy und buche gleich das etwas teurere Hotel von den zwei die ich in der engeren Auswahl hatte. Immer noch im Budget und wieder mit Kühlschrank und AC. Zudem geht's abends noch in die Strandbar, da ist heute Half Moon Party. Denn nur Full Moon Party's feiern wäre zu langweilig...

So sind meine Tage auf Koh Lanta bald gezählt und morgen geht es weiter zu meinem letzten Thailand Stopp nach Phuket. Da war ich zwar schon mal, nachdem bis jetzt aber ausser Bangkok alles total neu für mich war und die nächsten Stationen dies auch sein werden, habe ich mich nach etwas Vertrautem gesehnt. Klingt doof, ist aber so. Etwas, wo ich nicht erst alles kennen lernen muss sondern schon ein wenig weiss, wo was ist und wie alles abläuft. Seit dem letzten mal sind 4 Jahre vergangen, bin gespannt was sich alles verändert hat...

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Krung Thep Mahanakhon, auch Bangkok genannt - und endlich wieder Beach in Sicht...

Der Grenzübergang ist also geschafft, wir warten nun auf der thailändischen Seite auf unseren Bus. Das dauert so seine Zeit, schliesslich braucht der Busfahrer ja auch noch eine Pause... Zudem haben auch nicht alle den besagten VIP-Service in Anspruch genommen haben und stehen immer noch auf der kambodschanischen Seite in der Sonne...

Hinter uns lockt eine klimatisierte Starbucks-Filiale mit kühlem Kaffee und sauberen Toiletten. Wir nutzen die Zeit und so verschwindet einer nach dem anderen um kurze Zeit später mit einem riesigen Becher Eis-Kaffee wieder aufzutauchen. Der Rest passt derweil auf das Gepäck auf. Martina übernimmt das freundlicherweise für mich. Nach rund 2 Stunden sitzen wir wieder im Bus und fahren weiter Richtung Bangkok, nochmals rund 4 Stunden. Um kurz nach 18.00 kommen wir dann endlich an. Nach einem Zwischenstopp am Bahnhof steuert der Bus sein Endziel, die Khaosan Road mitten im Traveller-Viertel an. Das ist super für mich, weil ich einige Tage zuvor das Hotel gebucht hatte - in der Khaosan Road (damals wusste ich noch nicht dass der Bus direkt dorthin fahren wird).

Das war's also, wir sind alle heil und ohne Probleme angekommen. Alles halb so wild. Man muss halt einfach - wie immer und überall - den gesunden Menschenverstand einschalten, dann klappt's problemlos!

Und da der eigentlich eingeplante Transfer vom Busbahnhof ausserhalb der Stadt (wo normalerweise die Busse ankommen) ins Zentrum zum Hotel entfällt, sitze ich um kurz nach 19.00 schon mitten in der Khaosan Road bei einem herrlich kühlen Bier und knabbere dazu ein paar frittierte Insekten. Die hatte ich schon beim letzten Bangkok Besuch mal probiert, schmecken echt nicht übel. Ähnlich wie Popcorn mit Barbecue-Geschmack. Und dazu noch gesund... :-) Welcome in Bangkok!

 

 

Bangkok. Nun ja, was soll ich sagen. Bangkok ist halt Bangkok. Gross, hektisch, unübersichtlich, laut, voller Autos... Aber auf einer Asien Reise eben doch ein MUSS. Denn es ist auch einzigartig. Man muss einfach eintauchen in diese Welt und sich treiben lassen. Dann kommt's gut. Ich habe vier volle Tage Zeit und beschliesse, jeden Tag ETWAS zu machen. Nur kein Stress aufkommen lassen! Die Khaosan Road und somit auch mein Hotel - ich habe übrigens zum ersten mal ein Einzelzimmer, aber immer noch mehr als genug Platz - liegen ja mitten im Travellerviertel Banglampoo, im Westen der Stadt.

Für den ersten Tag habe ich mir vorgenommen einfach mal das Viertel abzulaufen, in den vielen Geschäften zu stöbern und in einer der vielen Garküchen ein leckeres Curry zu essen. Gesagt, getan. Es gibt hunderte wenn nicht tausende von Geschäften, aber eigentlich muss man nur fünf bis sechs anschauen. Es wiederholt sich immer wieder. Ganz wichtig wenn man etwas kaufen will: nie den als erstes genannten Preis bezahlen! Handeln ist angesagt und wird auch erwartet! In der Regel kann man für ein erstes Gegenangebot getrost den Preis halbieren. Irgendwo in der Mitte findet man sich dann... Wenn nicht's hilft, einfach weglaufen. Dann wird es sofort günstiger. 

Mittags kaufe ich mir eine frische Kokosnuss an einem der vielen Strassenstände. Die werden immer frisch aufgeschnitten und sind, wenn man Glück hat, manchmal sogar gekühlt. Während ich bezahle sehe ich aus dem Augenwinkel wie sich ein etwa zehnjähriger Junge eine Nuss schnappt, sich damit auf den Boden hockt und sich mit einer Arte Machete daran macht die harte Schale aufzuschneiden. Oder besser gesagt hacken. Neeeeeiiiiiiin, will ich am liebsten schreien. Aufhören, ich nehme eine Cola!! Aber der Kleine macht das wohl schon seit seinem fünften Lebensjahr mehrmals täglich und nach ein paar gezielten Schlägen überreicht er mir die Nuss mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht. Schmeckt köstlich. Abends gibt es in einer der vielen Garküchen ein grünes Curry, ich will absichtlich nicht in eines dieser Touri Restaurants. Gute Entscheidung, denn es war das Beste Curry dass ich je hatte!

 

Am zweiten Tag ist wieder Kultur angesagt. Besuch vom Königspalast mit dem Wat Phra Kaeo und den ruhenden Buddha im Wat Pho will ich mir auch noch ansehen. Also werden die Tempelkleider ausgepackt, dass heisst lange Hose und Langarmbluse. Letztere landet jedoch im Rucksack und wird erst vor dem Palast übergezogen. Viel zu heiss. Zumal ich mir vorgenommen habe zu Fuss zu gehen und auf ein Tuk-Tuk zu verzichten. Bewegung muss sein... Macht pro Weg rund eine Stunde Fussmarsch. Nach einer halben Stunde an der prallen Sonne finde ich die Idee gar nicht mehr so toll, aber jetzt wird's durchgezogen. Stur war ich ja immer schon. Der Eintritt kostet stolze 500 Baht (ca. 15.-), dafür gibt es eine gebrauchte Informationsproschüre in Deutsch dazu. Vorher geht es aber durch die Kleiderkontrolle. Ich komme durch, der Typ vor mir nicht, zu kurze Hosen. Das Mädel hinter mir auch nicht, Trägertop. Beide können sich entweder Kleider leihen oder sich den Besuch an's Bein streichen. Tuch über die Schultern reicht nicht! Tja, so ist es halt. Die Vorschriften was die Kleidung bei Tempelbesuchen im Allgemeinen und dem Königspalast im Speziellen anbelangen sind klar vorgegeben. Und es gehört sich als Tourist sich daran zu halten.  

Die Anlage ist riesig. Und extrem prunkvoll. Viel Gold, viel Jade, sogar Statuen aus Smaragden sind zu sehen. Und viele wunderbare Wandmalereien. Wirklich schön. Der Königspalast wurde 1782 nach Bangkok verlegt, dafür wählte man das am höchsten gelegene Gebiet um vor Überschwemmungen sicher zu sein. Die damals dort ansässigen chinesischen Händler mussten ins heutige Chinatown ausweichen.

Nach knapp 3 Stunden inkl. Schattenpausen habe ich genug gesehen, es zieht mich weiter zum Wat Pho, ca. 1 km weiter südlich. Hier kommt man für nur 100 Baht rein. Auch diese Anlage ist sehr weitläufig, wenn auch lange nicht vom Ausmass der königlichen Tempelanlagen. Auch viel weniger prunkvoll. Im Viharn befindet sich der bekannte, riesige ruhende Buddha. Die vergoldete, 46 Meter lange, liegende Statue symbolisiert Buddha bei seinem Eingang ins Nirvana. An den Fusssohlen stellen 108 Tafeln aus Perlmutt die Tugenden eines wahrhaften Buddhisten dar.

Ich würde mich jetzt gerne auf der Bank im Schatten etwas ausruhen, die ist aber von einer Gruppe Mönchen belagert. Also Monks. Nicht Monkeys. Ich muss da immer aufpassen. Wenn ich in Thailand zu einem Mönch Monkey sage werde ich wohl mit sofortiger Wirkung des Landes verwiesen und mit einer lebenslangen Einreisesperre belegt. Also auf der Bank im Schatten sitzen Monks. Zu denen darf ich mich als Frau aber nicht setzen. Frauen sollten Mönchen gegenüber zurückhaltend sein, heisst es. Ihnen nichts direkt überreichen, sie nicht berühren und sich nicht neben sie setzen oder sich mit ihnen fotografieren lassen. Also mache ich mich statt dessen auf den Rückweg ins Hotel. Es reicht jetzt sowieso mit Kultur und langen Hosen. 

 

Zurück im Hotel buche ich noch den Flug Richtung Süden, nach Trang. Leider war der Nachtzug ausgebucht, ein Risiko das man halt eingeht wenn man nicht zum Voraus bucht. Ich hätte zwei Tage warten müssen oder mit Sitzplätzen in der 3. Klasse vorlieb nehmen müssen. Auf zwei zusätzliche Tage in Bangkok hatte ich keine Lust und das Erlebnis der 3. Klasse auf einer 12-stündigen Zugfahrt muss dann doch nicht sein. Also fliege ich entgegen meinem ursprünglichen Plan. Kann ja dann in Vietnam noch Zug fahren...

Am dritten Tag mache ich eigentlich nicht viel. Ich verziehe mich mit meinem Laptop auf die schöne Dachterrasse, lade Fotos hoch und schreibe Reiseberichte. Irgendwie habe ich gerade keine Lust mich gross in's Getümmel zu werfen. Abends gibt es Pad Thai vom Strassenstand für umgerechnet 1 Franken. Köstlich. Da von einer Magenverstimmung auch nach diversen kulinarischen Experimenten inklusive Insekten nichts zu sehen ist, gönne ich mir heute halt einfach so einen Schluck aus dem Flachmann. Kann ja nicht sein dass ich das Teil am Ende noch unangetastet wieder mit nach Hause nehme. Also gut ist ja schon was anderes (sorry Thesi), aber es erinnert mich an die Lieben zu Hause und das ist was schönes!

 

Am letzten Tag bin ich wieder voller Tatendrang, es zieht mich in's Chinatown. Da ja in Bangkok irgendwie immer Rush Hour ist und die Strassen total überfüllt sind fahre ich mit dem Boot hin. Denn zum Laufen ist es definitiv zu weit. Der nächstgelegen Pier ist vom Hotel in zehn Minuten zu erreichen. Die Expressbote fahren ca. jede halbe Stunde, mit den gelben Flaggen Richtung Süden und mit den grünen Flussaufwärts Richtung Norden. Eine Fahrt, egal wie weit, kostet 15 Baht, gut 30 Rappen. Ich fahre immerhin rund 20 Minuten. Also ein Spottpreis. Aber nicht die Boote mit blauer Flagge nehmen! Das sind die Touristenboote und kosten ein vielfaches. Nur weil einem über Mikrofon noch jemand in unverständlichem Englisch erzählt was man links und rechts am Flussufer jetzt grad so sieht. 

Auf Höhe des Chinatown steige ich aus, beginnt gleich hinter dem Pier. Es ist eines der grössten Chinatown der Welt. Und noch lauter und noch überfüllter als das restliche Bangkok. Eine kleine Welt für sich, aber sehr faszinierend. Exotische Düfte weisen den Weg zu traditionellen Apotheken, daneben finden sich mit Gold vollgepackte Schmuckläden und kleine Geschäfte mit aphrodisischen Lebensmittel und wertvollen Schwalbennestern. Mittendrin die rund 1 km lange und nur 3-4 Meter breite Sampeng Lane. Hier gibt es alles was das Herz begehrt auf engstem Raum. Muss man mal gesehen haben.

Ich finde in dem Wirrwarr sogar den Weg zurück zum Pier wieder und das richtige Boot nach Norden. Ich habe mich in der ganzen Zeit in Bangkok tatsächlich nicht ein einziges mal verlaufen. Wenn ich mit Hilfe der Karte den Hinweg gefunden habe freut mich das immer sehr. Wenn ich teilweise sogar ohne Karte auch noch den Rückweg finde platze ich fast vor Stolz. Mein Orientierungssinn ist nämlich stark unterentwickelt muss man wissen. Eigentlich ist er quasi gar nicht vorhanden. Also grenzt das schon fast an ein Wunder. Ich bin zurück im Hotel und mal wieder am packen. Geht aber fix, habe ja schon Routine und ich packe auch nie alles aus. Ein letztes mal durch die Khaosan Road und die Soi Rambuttri flaniert, dann heisst es Abschied nehmen von Bangkok...

Und endlich rufen wieder das Meer und der Beach!

 

Mit dem Taxi geht es am nächsten morgen zum Flughafen, ich fliege vom Don Mueang Airport aus, also vom alten Flughafen. Premiere. Ist nicht zu vergleichen mit dem topmodernen, neuen Suvarnabhumi Airport. Aber auch ok. Mit AirAsia fliege ich rund 1 1/2 Stunden nach Trang.

Trang ist eine kleine Provinzstadt mit knapp 30'000 Einwohnern und Ausgangspunkt um auf die vorgelagerten Inseln zu gelangen. Viel los ist hier nicht, es gibt auch nur wenige Touristen. Gerade deswegen habe ich mich aber für diese Stadt entschieden, obschon ich jetzt auch nach Krabi hätte fliegen können nachdem der Zug nach Trang ja ausgebucht war. Krabi wäre deutlich touristischer und bekannter (hat aber keine Bahnlinie). Will ich aber extra nicht. Tourismus habe ich ja dann wieder auf Koh Lanta und Phuket und bevor es da hin geht möchte ich mich noch mal unters Volk mischen und das Leben in einer typischen Kleinstadt miterleben. 

Der Flughafen ist eigentlich ein Flugplatz. 1 Gebäude, 1 Flugzeug, 1 Gepäckband, 1 zentraler Taxistand, fertig. Mit einer Art Sammeltaxi fahren wir die rund 10 Minuten in die Stadt. Am Bahnhof steige ich aus, sattle mein Gepäck und mache mich auf die Suche nach einem Hotel. Habe am Vorabend schon etwas gegoogelt und zwei, drei Namen raus geschrieben. Darum weiss ich auch etwa in welche Richtung ich gehen muss. Das erste ist etwas gar billig, das zweite schaut aber gar nicht übel aus. Ein Zimmer ist auch frei, also checke ich im Yamawa Guesthouse ein. Für 12.- die Nacht. Schont also auch noch mein Budget, perfekt. Das Zimmer ist spärlich eingerichtet, die Möbel nicht mehr die jüngsten aber alles perfekt sauber. Und das ist für mich immer die Hauptsache. Die Eigentümer, ein älteres chinesisches Ehepaar (es gibt hier viele Chinesen) sind allerliebst. Als erstes kriege ich eine Flasche Wasser in die Finger gedrückt. Dann ein Stadtplan wo schon alles anscheinend wichtige drauf vermerkt ist (wo gibt es das beste Frühstück, wo ist welcher Markt wann geöffnet, etc.) und dann kriege ich noch ein ganzes Buch über die Gegend und was sich so alles machen lässt. Bin ja nur zwei Nächte hier und der erste Tag ist praktisch schon durch, aber ein nein gibt es nicht und so nehme ich das Buch mit auf's Zimmer. 

Später ziehe ich los um mir auf dem Nachtmarkt ein Abendessen zu besorgen. Lecker wie immer. Ich esse im Hotel weil es auf dem Markt keine Sitzmöglichkeiten gibt. Am nächsten Tag schaue ich mir dann die Stadt an, viel gibt es wirklich nicht zu sehen. Am Morgen schlendere ich über einen anderen Markt mit hauptsächlich Lebensmittel, es erinnert mich ein wenig an den alten Markt in Siem Reap. Nur ist der hier viel kleiner und leider vom Geruch her etwas grenzwertig. So bleibt es bei einem kurzen Besuch. Mittags suche ich mir ein Restaurant, auch davon gibt es nicht allzu viele. Ich werde fündig, um mich herum nur Einheimische, keiner spricht englisch. Bier gibt es schon mal nicht. Klar, hatte ich ganz vergessen, der Süden von Thailand ist ja hauptsächlich muslimisch. Und da gibt es eben ausser in den Touristenorten und -restaurants häufig keinen Alkohol. Auch gut so. Ich trinke Zitronentee und kriege irgendwas zu essen. Kleine Fischkügelchen glaube ich. Schmecken gut, auch wenn sie etwas gummiartig sind. Ich erinnere mich dass ich zu Hause im Asiashop auch mal solche gekauft habe. Wenn man die auf den Boden wirft spicken sie wieder zurück wie ein Ball... Hier lasse ich den Test natürlich sein. 

Ansonsten gibt es natürlich hauptsächlich Geschäfte für die Einheimischen und für den täglichen Bedarf. Haushaltsartikel, Kochherde, kleine asiatische Mini-Plastik-Hocker in allen Farben, man kann Gartenschläuche, Hämmer und Nägel kaufen oder sich mit Schulmaterial eindecken. Dazwischen finde ich noch einen 7eleven Shop und kaufe mir nun doch ein Bier.

Denn es ist wirklich sehr heiss. Nachdem mir schon in Siem Reap gesagt wurde, dass es überdurchschnittlich heiss ist für diese Jahreszeit, bestätigt das jetzt auch die nette Dame vom Hotel. Also so heiss, dass ein frisch gewaschenes T-Shirt in 3 Minuten und 15 Sekunden an der Sonne wieder trocken ist (Test in Siem-Reap mit Stoppuhr...). Oder so heiss, dass man drei grosse Bier trinken kann ohne ein einziges mal auf die Toilette zu müssen (Test in Bangkok mit ein paar Franzosen). 

Abends bewundere ich noch die Strassenbeleuchtung, da haben sie sich wirklich Mühe gegeben, und packe dann im Hotel einmal mehr meine Tasche 

Es war interessant hier in Trang, aber jetzt freue ich mich doch sehr auf ein neuerliches Beachfeeling!

 

Im Minivan geht's also am nächsten Tag los Richtung Koh Lanta. Die Reise verläuft problemlos, die Fähre ist nicht gesunken und der Fahrer hat mich sogar bis vor mein Hotel am Klong Nin Beach gebracht! Tolle Sache. Mehr zu Koh Lanta und "meinem" Strand dann im nächsten Bericht. Nur so viel zum Voraus: Es sieht doch gar nicht übel aus wenn man bedenkt das dies die Aussicht von meinem Balkon ist...

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Kulturprogramm in Siem Reap und adieu Kambodscha

Nach 10 Tagen Beach Feeling ist jetzt ein wenig Kultur angesagt. Muss auch sein und die Besichtigung der Tempeln von Angkor gehört bei einem Kambodscha Besuch einfach dazu. Ich freue mich darauf.

Den ersten Tag in Siem Reap lasse ich allerdings gemütlich angehen, schlafe erst mal bis 8.00 aus (die senile Bettflucht setzt wohl definitiv ein...) und erkunde dann die Gegend zu Fuss. Die Stadt mit rund 100'000 Einwohnern liegt am Tonle-Sap See, dem grössten Süsswassersee Südostasiens und nur einen Katzensprung vor den Toren Angkors. Und irgendwie ist mir dieses Siem Reap auf Anhieb sympathisch. Ziemlich chaotisch, etwas eigensinnig aber irgendwie nett und liebenswert. Und von durchaus überschaubarer Grösse. Also eigentlich wie ich :-)

Nach einem superleckeren Fruchtshake in der Pub Street (hier ist es Tagsüber angenehm ruhig, was sich abends drastisch ändern wird...) zieht es mich als erstes in's French Quarter zum alten Markt den Psar Chas. Hier wird von echtem Kunsthandwerk über Kitsch, Kleider, Seidenstoffe, Töpfen und Pfannen bis hin zu Gartenschläuchen und Toilettensitzen alles verkauft. Sehr spannend. Gleich daneben oder quasi mittendrin gibt es frische Lebensmittel. Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gewürze und Tee. Ich bahne mir einen Weg durch die Gänge, es ist drückend heiss und alles sehr eng. Zwischen den einzelnen Verkaufsständen hat man teilweise gerade mal einen Meter Platz und alle drängen sich noch mit Einkaufstaschen durch. Gleich neben den lautstark angepriesenen Hühnern gibt's ganze Schweineköpfe, schön präsentiert. Mittendrin hackt eine Marktfrau auf dem Verkaufstisch sitzend ein grosses Stück Fleisch in seine Einzelteile. Daneben wird frischer Fisch ausgenommen und gleich dahinter befindet sich ein Friseur. So etwas habe ich bis jetzt auf all meinen Reisen noch nicht gesehen. Unglaubliche Eindrücke. Es verirren sich auch nicht sehr viele Touristen in diesen Bereich, die bleiben alle in der Souvenier- und Kleiderecke. Schade, denn es ist wirklich eindrücklich und sehenswert. Ich empfehle allerdings den Markt am Morgen zu besuchen, nicht erst Mittags. Erstens wegen der Hitze und zweitens vor allem auch wegen den Gerüchen, die sich rund um die Fleisch- und Fischstände nicht unbedingt angenehm entwickeln und für die europäischen Nasen und Mägen zur Herausforderung werden können... Denn natürlich ist fast alles ungekühlt. 

Als nächstes schaue ich mir das buddhistische Kloster Wat Preah Prohm Rath an, welches sich mitten in der Stadt befindet. Hier leben gegenwärtig noch etwa 20 Mönche. Alles glitzert und funkelt wie sich das so gehört.

Zurück in der Pub Street treffe ich im Restaurant auf eine kleine Gruppe Kanadier, wir essen zusammen etwas kleines und trinken ein paar Bierchen. Sie sind alle so zwischen 50 und 60 und kommen aus Vancouver. Aber eigentlich sind sie mehr am herumreisen, momentan eben Kambodscha, dann weiter nach Vietnam. Später geht's dann nach Mexiko, wo sie bis etwa Juni bleiben wollen bevor sie dann auf den Sommer hin wieder nach Vancouver zurück gehen. Auch nicht schlecht.

Ich schaue mir später noch den Royal Garden an verziehe mich dann in mein klimatisiertes Hotelzimmer. Genug für den ersten Tag und schliesslich geht es morgen früh um 5.00 (!!!!!) schon los Richtung Angkor.

 

Tatsächlich holt mich Tom, der Tuk-Tuk Fahrer pünktlich ab. Er hat mich bei meiner Ankunft bereits vom Busterminal zum Hotel gefahren und ich habe ihn gleich für heute gebucht. Wir tuckern also los, die Fahrt dauert etwa 15 Minuten. Ich habe mich für die kleine Tour und ein Ein-Tages-Ticket entschieden. Das Tagesticket kostet 20$ und die kleine Tour beinhaltet die drei Haupttempel sowie je nach Bedarf ein paar kleinere Anlagen. Kostet mich nochmals 40$. Für kambodschanische Verhältnisse sehr stolze Preise, aber was soll's... Erster Halt ist vor den Toren von Angkor Wat, dem wohl bekanntesten Tempel. Erbaut in der ersten Hälfte des 12 Jahrhunderts gehört er zum Hinduismus. Mehrere zehntausend Menschen sollen auf dem Areal gelebt haben.

Tom zeigt mir wo die beste Stelle für den Sonnenaufgang ist und schmeisst mich dann quasi aus dem Tuk-Tuk. Ich kriege gut zwei Stunden Zeit, um acht treffe ich ihn wieder auf dem Parkplatz. Ok, alles klar. Hoffentlich erkennt er mich, denn ich werde ihn unter hundert anderen Tuk-Tuk's sicher nicht finden... Gesagt, getan. Ich schaue mir also erst mal alles von aussen an, warte auf den Sonnenaufgang und steuere dann das Innere der Anlage an. Wirklich eindrücklich. Dank der enormen Grösse verteilen sich auch die Leute gut, so dass man sogar das eine oder andere Bild ohne fremde Köpfe drauf knipsen kann. Um acht bin ich beim Parkplatz, von Tom keine Spur. Von wegen "ich winke dann, alles kein Problem". Ich klappere also das Areal ab und finde ihn schlafend in seinem Tuk-Tuk. Ich hoffe zumindest dass er es ist, könnte rein von der Farbe vom Tuk-Tuk und seinem T-Shirt hinkommen. Ich rufe einfach mal seinen Namen - Schwein gehabt. Er ist es. Das er verpennt hat ist ihm dann schon ein wenig unangenehm. Er war am Vorabend noch feiern und es ist spät geworden. Na wenn dass mal alles gut geht...

Der nächste Halt ist Ankor Thom, dieses mal aus dem späten 12. Jh. und buddhistisch. Hier kann ich mir so viel Zeit nehmen wie ich will und als ich dieses mal zum Treffpunkt komme braust Tom schon auf mich zu... Ich sehe mir noch ein paar kleinere Tempel an, mittlerweile ist es brütend heiss. Ich bin froh dass ich mir meine Zeit selber einteilen kann und so viele Pausen an schattigen Plätzchen machen kann wie ich will. Man hätte auch alles mit Führung haben können - nein danke! Ich beschliesse, mir noch Ta Prohm anzuschauen und dann Schluss zu machen. Ta Prohm wurde 1186 errichtet, wieder buddhistisch. Es soll eines der Highlights sein, da er noch fast im selben Zustand ist wie ihn die französichen Entdecker damals vorgefunden haben. Und wirklich - für mich war es mit Abstand die schönste Anlage. Auch bekannt als Kulisse für Lara Croft  -Tomb Raider.

Angkor ist also wirklich ein MUSS wenn man in Kambodscha ist. Sehr eindrücklich. Wer wirklich ein Riesenfan von alten Tempelanlagen ist, kann sich auch ein Drei-Tages-Ticket kaufen und die grosse Tempeltour buchen oder auf eigene Faust mit dem Fahrrad Tempel um Tempel abklappern.

Die ganze Anlage erstreckt sich über rund 400km2, es gibt aber auch Vermutungen dass zum Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf 1000km2 gelebt haben könnten. 

Für mich sind jedoch acht Stunden genug und ich lasse mich von Tom wieder ins Hotel chauffieren wo ich mich am Pool in den Schatten schmeisse und vor mich hin döse...

Die nächsten zwei Tage vergehen wieder rasch. Ich schaue mir die schönen Kolonialgebäude im French Quarter etwas genauer an und spaziere nochmals über den Markt. Dieses mal aber eben früh am Morgen und ich lasse mich sogar zu einer Nudelsuppe zum Frühstück hinreissen. Mitten im Trubel, unter all den Einheimischen. Macht Spass. Und schiesslich hatte ich noch immer keine Magenverstimmung und konnte den bernischen Kräuterschnaps, den ich extra im Flachmann mit auf die Reise gekriegt habe, noch gar nicht öffnen. Also Augen zu und durch - die Suppe war köstlich und wie sich herausstellte auch schonend für den Magen. Also wieder nichts mit Schnaps... Abends sorge ich an einem mobilen Strassenstand, der nichts anderes als Spiessli (Beef oder Chicken) verkauft (das aber in Perfektion!) für Tumult weil ich meine mit scharfer Sosse bestelle. Die nette Dame brutzelt also meine beiden Spiessli, packt sie mit etwas Kohlsalat in ein frisches Baguette (den Franzosen sei dank!) und gibt besagte Sosse dazu. In dem Moment kommt ihr Mann um die Ecke und motzt sie lautstark an. Ich kann ja kein Khmer, aber es ging definitiv um die Sosse in Zusammenhang mit mir. Sie motzt etwas zurück und deutet mit dem Kopf in meine Richtung. Ich schaue etwas verdutzt und der Mann fragt mich dann völlig irritiert "you want spicy???????"  Ich nicke. "Are you sure???????" Ich nicke nochmals und betone meine Absicht mit einem dreifachen Yes (einmal heisst in Asien ich habe nix kapiert und schon gar nix verstanden. Also immer mehrfach bejahen wenn man sich seiner Sache sicher ist). Ja, auch Weisse essen scharf :-) Ich kriege mein Baguette und höre die beiden noch zanken als ich schon um die Ecke gebogen bin. Uiuiui... Die Spiesse waren extrem lecker, die Sosse wirklich scharf aber genau so wie ich es wollte. Hoffentlich vertragen sich die zwei bald wieder!

Daneben buche ich den Bus für die Reise nach Bangkok. Eigentlich wollte ich von Siem Reap zuerst noch mit dem Boot dem Fluss entlang nach Battambang und dann von dort nach Bangkok. Soll landschaftlich sehr schön sein. Nachdem ich mir so ein Boot mal genauer angeschaut habe und auch paar Berichte gelesen habe war ich mir nicht mehr so sicher. Die Boote sind klein, eng und alt. Die Fahrt dauert beim momentanen Pegelstand des Flusses fast 8 Stunden. Mein Bauchgefühl sagt mir dass ich das lieber sein lassen sollte. Was ich dann auch mache, ist wohl die richtige Entscheidung. 

 

Also sitze ich zwei Tage später im Bus nach Bangkok. Wir fahren um 9.00 mit einer Stunde Verspätung los. Ich bin gespannt wie die Reise und vor allem der Grenzübergang verläuft. Im Vorfeld habe ich viele Horrorgeschichten gehört und gelesen, von Betrügereien, Schlepperbanden, willkürliche Wucherpreise für das Visum, brennende Busse etc. (sorry Mam, habe ich vorher absichtlich nicht so direkt erwähnt...). Allerdings soll es von Thailand nach Kombodscha schlimmer sein als umgekehrt. Zudem habe ich mein Visum für Thailand bereits und einen direkten Bus gebucht, der zwar ein paar Dollar mehr kostet als wenn man alles einzeln organisiert, aber einem recht sicher über die Grenze bringen sollte. Im Bus habe ich wieder einen Platz in der ersten Reihe, allerdings sind eh nur etwa ein viertel der Plätze besetzt und so sitzt jeder wo es ihm grad so passt. In der Reihe neben mir sitzt ein italienisches Pärchen, schräg hinter mir zwei aus Deutschland, der Uwe und die Martina. Wir kommen ins Gespräch und ich stelle erleichtert fest dass alle vier die Reise schon mal gemacht haben, sei es in diese oder in die andere Richtung. Alles halb so wild, sich einfach nicht anquatschen lassen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Nach drei Stunden haben wir die Grenze erreicht. Alle müssen aus dem Bus aussteigen und auch das Gepäck wird ausgeladen. Mit Sack und Pack geht es dann zu Fuss über die Grenze. Die zwei aus Italien nehmen mich ins Schlepptau damit ich nicht verloren gehe. Zuerst aus Kambodscha raus. Entweder 30 Minuten in der brütenden Sonne stehen bis man am Schalter an der Reihe ist oder für 6$ den VIP-Service in Anspruch nehmen. D.h. einem uniformierten Zöllner oder was auch immer es sein mag den Pass in die Finger drücken, der wieselt dann ab und erledigt die Zollformalitäten im Eilverfahren. Angesichts der Hitze haben wir uns für letzteres entschieden. Sehr wichtig dabei: Niemals zum Voraus bezahlen, erst wenn er mit dem Pass wieder da ist!! Dann geht's weiter über die Brücke, Einreise nach Thailand. Hier gibt es für die Foreigners, also die Ausländer, eine separates, klimatisiertes Gebäude. Herrlich. Kurz anstehen, Arrival Karte ausfüllen, in die Kamera blinzeln und das Visum wird für gültig erklärt. Schwein gehabt. 

 

Das war's also mit Kambodscha. Und ich muss sagen, es lohnt sich wirklich dorthin zu reisen. Ich kann es euch nur empfehlen. Natürlich ist das Land arm und natürlich befindet sich vieles noch im Aufbau. Was kann man auch anderes erwarten bei der Vergangenheit. Aber die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen macht das wieder wett. Sie geben sich wirklich die allergrösste Mühe dir jeden Wunsch zu erfüllen und mit dem teilweise wenigen, was ihnen zur Verfügung steht, das Beste zu machen. 

Klar, die Armut der Menschen ist teilweise erdrückend. Schlimmer als ich es je in Thailand oder den Philippinen gesehen habe. Auf der anderen Seite wird gebaut was das Zeug hält, Fabriken, Strassen, Geschäfte, Hotels schiessen aus dem Boden. Hier scheint durchaus Geld vorhanden zu sein. Der Spagat zwischen Arm und Reich ist gross. Zu gross. Dennoch sind gerade die ärmeren auch auf den Tourismus angewiesen, denn es ist oft ihre einzige Einnahmequelle.

Dem muss man sich bei einer Reise nach Kambodscha bewusst sein und damit muss man umgehen können. Wenn nicht, besser zu Hause bleiben. Ich habe die Zeit genossen, viele Eindrücke gesammelt und bin froh, das Land jetzt bereist zu haben, bevor es zu einem zweiten Thailand wird.

Akhun (Danke) Kambodscha für deine Gastfreundschaft!

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Sihanoukville und Weiterreise nach Siem Reap

Mein Tag mit Hanne aus München war sehr interessant. Wir haben viel gequatscht über dieses und jenes, etwas kleines zu Mittag gegessen und weiter gequatscht bis ihre Mannen wieder zurück waren... Obschon der eine  Sohn gar nicht erst losgezogen ist da er am Vorabend etwas allzu lange und allzu grob gefeiert hat. Naja, kann passieren... :-)

Ein toller Tag! Leider ziehen die vier weiter und so verabschieden wir uns am nächsten Morgen. Natürlich werden noch die E-Mail Adressen ausgetauscht und ich hoffe, dass wir uns vielleicht mal in München oder Bern wiedersehen!! 

 

Meine Stimme ist wieder völlig hergestellt, nur der Husten hält sich hartnäckig und klingt nicht gut. Das kenne ich schon aus dem Büro, scheint bei uns so eine Art Plage zu sein in diesem "Winter". Damit wir die Konzernvorgaben in punkto Krankheitstage trotzdem einhalten können kriege ich meinen halt in den Ferien - nett von mir, nicht wahr?!

Aber mit Hilfe von Sonne und Meer kriege ich das auch wieder hin. Eigentlich könnte ich jetzt meine Drinks wieder problemlos ordern, allerdings haben sich meine Vorlieben bereits herumgesprochen und ich kriege meistens schon einen Vorschlag bevor ich etwas sagen muss. Nicht zu süss und ruhig etwas stärker. So habe ich den ersten Drink bestellt und so kriege ich sie seither immer. Perfekt. 

Ich geniesse die Tage am Strand, relaxe, mache Strandspaziergänge und erkunde ein wenig das Hinterland. Obschon es da nicht viel zu erkunden gibt. Eine staubige Piste mit noch ein paar Hotels und einigen Miniläden. Die, bei denen man auf den 2x3 Metern irgendwie alles kriegt aber immer sehr genau auf das Verfalldatum achten muss! Mitten im nirgendwo steht noch ein einsamer ATM damit die Touris auch ja mit der nötigen Kohle versorgt werden können. Schliesslich soll das Geschäft ja laufen... Und zahlen mit Kreditkarte ist noch nicht wirklich verbreitet.

In der Hütte lasse ich den Frosch mittlerweile im Bad hausen, nachdem ich ihn zwei mal ausgesetzt habe und er beide Male kurze Zeit später wieder da war. Am Strand gibt es wieder eine Schnur-Rasur und ich lasse mich dazu überreden das auch unter den Armen zu machen... Frauen auf der ganzen Welt - lasst es sein! Ich habe drei Tattoos, keines war auch nur annähernd so schmerzhaft wie diese Rasur! Und zwei Tage später sind die Haare trotzdem wieder da... Überhaupt werde ich von diesen Strandverkäuferinnen nur so umzingelt weil ich doch eine so schöne helle Haut habe. Alle wollen mal anfassen (fühlt sich helle Haut anders an als dunkle???). Dabei wünschte ich mir doch so sehr ein wenig bräuner zu sein. Tja, so verschieden sind die Geschmäcker. 

Nach fünf Nächten tausche ich meine Holzhütte in eine Strohhütte ein, die steht nicht AM Strand sondern quasi AUF dem Strand. Wunderbar. Dusche und Toilette habe ich keine eigene, dafür WiFi. Ist in Asien halt so, man muss Prioritäten setzen ;-) Das die Dusche (übrigens nur eine) nur kaltes Wasser hat wurde im Hotelbeschrieb natürlich nicht unbedingt erwähnt. Macht aber nichts, es ist ja sonst genug warm... Dass die Dusche allerdings auch keine Türen hat ist eher gewöhnungsbedürftig. Nach zwei Tagen habe ich aber den Dreh raus und bin ein Vollprofi im Duschen mit Bikini. Auch Spiegel oder Schrank habe ich keinen, alles unnötiges Zeugs. Eigentlich habe ich nur ein Bett, dafür aber ein bequemes! Und in meinem Travel-Seiden-Pijama schlafe ich eh göttlich. DANKE Thesi und Säschu!

Die Leute vom Hotel sind alle äusserst nett und hilfsbereit, der eine hat sich gleich am ersten Tag nach meinem Namen erkundigt und seitdem bin in Miss Tina. Dass jeden Abend 5-10 mal kurz der Strom ausfällt ist auch kein Problem, nach knapp einer Minute ist immer alles wieder ok.

 

 

Ich lerne auch sonst sehr viele Leute kennen, man wird definitiv viel häufiger angesprochen wenn man alleine unterwegs ist. Oder ich suche selber das Gespräch, bin ja zum Glück nicht auf den Mund gefallen. Aber meistens sitze ich keine fünf Minuten am Tisch und schon quatscht mich jemand an, setzt sich zu mir oder lädt mich an seinen Tisch ein. Einsam sein ist also nicht. Die Gespräche sind immer sehr interessant, man lernt sehr viel über Land und Leute und kriegt viele Tipps und Infos über die nächsten Reiseziele. Viele kommen von dort wo ich noch hin will, sei es Siem Reap in Kambodscha, Thailand oder auch Vietnam. Auch die Geschichten der Leute selbst sind sehr spannend, so lernte ich z.B. Jamie kennen, die ursprünglich aus Südafrika stammt, jedoch viele Jahre in London gelebt hat, dann nach Russland gezogen ist und jetzt seit 2 Monaten in Hongkong lebt. Auch aus Neuseeland, Estland und Italien habe ich neue Leute kennen gelernt.

 

Das Essen im Hotelrestaurant ist fantastisch, ich habe seit meiner Abreise aus der Schweiz kein einziges Stück Fleisch mehr gegessen. Der Seafood ist einfach zu gut. Und Naro, mein Lieblingskellner, schaut auch immer gut zu mir und versorgt mich mit leckeren Drinks und kühlem Bier. Trotzdem - oder gerade deswegen - habe ich mich dazu entschieden, nur einmal am Tag richtig zu essen und alle zwei Tage einen Wassertag einzuschalten. Schliesslich bin ich ja drei Monate unterwegs und nicht mal eben zwei Wochen im Urlaub wo man sagen kann dass gönnt man sich jetzt halt alles mal. Fällt zwar schwer, lohnt sich aber. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich wohl den Plan noch umstellen oder eine Ausnahme machen muss, weil sonst ist der 31. Dezember dann ein Wassertag und das wäre dann doch ein bisschen zu viel des Guten...

 

 

So vergehen die Tage und da auch Abends nicht allzu viel los ist an meinem Strandabschnitt bin oft schon morgens um acht wieder am Beach. Da ist es noch herrlich ruhig. Auf das ganze Ramba Zamba dass man in der City haben könnte verzichte ich gerne. Habe ja noch Siem Reap und Bangkok vor mir... Den Silvester-Abend verbringe ich im Hotelrestaurant wo ich ein Paar aus Indonesien kennen lerne. D.h. er ist aus Indonesien und sie aus Deutschland, jetzt leben beide mit der kleinen Tochter in Jakarta. In einem Mix aus Deutsch und Englisch unterhalten wir uns fast den ganzen Abend, wobei dann doch englisch dominiert. Denn Antu spricht nur ein paar Worte Deutsch und zwar hauptsächlich diejenigen, die man halt für kleine Kinder so braucht: Halt, nein, aufpassen etc. 

Er schwärmt mir von Indonesien vor und ich plane schon fast die nächste Reise :-) So vergeht der Abend und um Mitternacht stosse ich am Beach in Kambodscha mit Weisswein aus Italien auf das neue Jahr an. 

 

Vor lauter nichts machen vergesse ich fast mir ein Busticket für die Fahrt nach Siem Reap zu besorgen. Das mache ich zwei Tage vor der Abreise dann noch online, hat zum Glück gut geklappt. Das Hotel buche ich gar erst am Vortag. Man könnte auch ganz darauf verzichten und vor Ort schauen, es gibt genügend Unterkünfte. Aber wenn man mit dem ganzen Gepäck alleine unterwegs ist und nach einer langen Busfahrt müde ankommt, dann ist es doch angenehmer wenn man dem Tuk-Tuk oder Taxi Fahrer einfach ein Adresse angeben kann. Da ich nicht genau weiss, wo der Bus abfährt, frage ich am Nachmittag vor der Abreise noch bei einem dieser Miniläden nach, die sind ja gleichzeitig auch Reisebüro... Der Bus fährt um 08.30 beim Office in der Stadt ab, also bestelle ich für den nächsten morgen ein Tuk-Tuk dass mich um 07.45 abholen soll. Die 7 Dollar muss ich dem Ladenbesitzer im Voraus geben, er würde sie dann dem Tuk-Tuk Fahrer geben. Bin gespannt ob das klappt... Immerhin hat er mich nicht über's Ohr gehauen, die 7$ sind quasi ein Fixpreis wie ich später noch im Reiseführer lese...

Am Abend geniesse ich noch einmal den herrlichen Sonnenuntergang, dann geht's an's Packen.

 

 

Der nächste Tag beginnt mit dem auschecken aus dem Hotel, um 07.40 stehe ich beim Laden wo das Tuk-Tuk mich abholen soll. Und siehe da, pünktlich wie ein Uhrwerk kommt es angetuckert. Die Fahrt dauert rund 20 Minuten und ist sehr erfrischend weil es doch schon wieder recht warm und vor allem feucht ist. Ich frage mich ob er wohl die 7 Dollar von gestern gekriegt hat. Beim Office angekommen drücke ich ihm einfach mal einen Dollar als Trinkgeld in die Hand und schaue was passiert. Er lächelt zufrieden und braust in seinem Gefährt wieder davon. Also hat er wohl das Geld gekriegt...

Das Zentrum von Sihanoukville ist chaotisch wie alle Städte in Asien, es ist heiss und stickig und irgendwie gar nicht schön. Gut dass ich an meinem Beach geblieben bin, Otres II heisst der übrigens...

Gleich neben dem Office gibt es eine 24h Notaufnahme. Ich sehe erst nur das Schild, noch nichts aussergewöhnliches. Dann entdecke ich hinter einem parkierten Lastwagen und diversen Mofas das "Spital"... und fühle mich irgendwie um Jahre zurückversetzt. Jeder von euch hat sicher schon den einen oder anderen Kriegsfilm gesehen, wo Soldaten in improvisierten Spitälern notdürftig zusammengeflickt werden?! So sieht's ungefähr aus. Einfache Metallbetten, je ein Ständer für allfällige Infusionen dazu sowie vor dem Bett ein Abfalleimer. Und alles zur Strasse hin offen. Hoffentlich muss ich da niemals hin. Ist wohl eher ein Notfall für nächtliche Alkoholleichen, hoffe ich jedenfalls... Ich kann zum Glück nicht mehr weiter darüber nachdenken, denn mein Bus fährt los...

Ich fahre zuerst mit einem Minibus nach Phnom Penh zurück. Es gibt leider keine direkte Strasse Richtung Siem Reap. Seit ich von der Hinfahrt aber weiss, wie die Strassen teilweise aussehen, bin ich schon froh dass es überhaupt eine gibt. Ich sitze zuhinterst, zusammen mit 2 typischen Backpackerinnen. Also halb so alt wie ich, knappe 50 Kilo schwer, alles ist easy und die Welt sowieso ein einziger grosser Spielplatz. Wir kommen in's Gespräch, die beiden sind aus Sydney und geben mir jede Menge Tipps was ich mir dann dort unbedingt anschauen soll und was nicht. Zudem werde ich mit Fotos eingedeckt und als wir in Phnom Penh ankommen kommt es mir vor als wäre ich schon mal in Australien gewesen...

 

Die ersten 5 Stunden sind überstanden, jetzt heisst es rund 90 Minuten warten auf den neuen, grösseren Bus, der uns dann nach Siem Reap bringt. Nach gut 2h geht's dann weiter, wir mussten noch einen Anschluss abwarten... Kommt mir irgendwie bekannt vor ;-) Hier sprechen wir aber von etwas anderen Distanzen als bei unserer Bahn, der Bus aus Ho Chi Minh City hatte eine Panne und einige Stunden Verspätung. Unser Bus nach Siem Reap war der letzte an diesem Tag und somit ist ja klar dass man da noch etwas wartet. Die Fahrt soll zwischen 6 und 7 Stunden dauern, mit einer Pause von 30 Minuten. Diesmal sitze ich ganz vorne, 1. Reihe Fensterplatz. Somit beste Sicht auf alles. Der Bus ist nicht mehr der Neuste und etwas gar kitschig dekoriert, aber sonst soweit ok. Es gibt ein Wasser und ein Gebäck, dann geht's los. Ich finde Bus fahren interessant weil man so viel von der Landschaft sieht. Auch abseits, wo man sonst eher nicht hinkommt, ohne Auto sowieso nicht. Ich hätte ja auch für 200 $ und in knapp einer Stunde fliegen können (plus Weg zum und vom Flughafen natürlich), aber ich habe mich bewusst für die 13-stündige Busfahrt entschieden für gerade mal 18 $. Ich habe ja Zeit... Die Sitze sind bequem, viel Platz für die Beine und überhaupt nicht eng. Meine Sitznachbarin, eine Kambodschanerin, steigt nach der Hälfte der Reise aus, so habe ich noch mehr Platz! Ich schaue die ganze Zeit aus dem Fenster und sauge die Bilder von Landschaft und Menschen richtiggehend auf. Ab und zu versuche ich zu fotografieren, nicht ganz einfach mit nur einem Handy aus einem fahrenden Bus. Entschuldigung daher für die Qualität... Zudem ruckelt es doch gewaltig, weil die Strasse mittlerweile eher eine Piste ist. Trocken, staubig, holprig. Schnell fahren geht nicht wirklich, daher auch die lange Reisezeit. Immer wieder ist nur eine Strassenseite befahrbar, beim kreuzen wird es eng aber es passt immer irgendwie. Der zweite Teil der Fahrt findet im dunkeln statt, beim kreuzen mit Lastwagen schaue ich jetzt lieber nicht mehr hin... Aber alles geht gut und wir kommen um 21.30 endlich in Siem Reap an. Beim Busbahnhof stehen die Tuk-Tuks schon parat, alles ist gut organisiert. Es gibt eine zentrale Zahlstelle, die Fahrt ins Zentrum zu den Hotels kostet generell 4$. Finde ich angemessen und so gibt es auch keine Abzocke. Keine fünf Minuten nachdem ich aus dem Bus gestiegen bin sitze ich mit meiner Tasche bereits im Tuk-Tuk und fahre zum Hotel. Die letzten 15 Minuten, dann endlich kann ich das Zimmer beziehen und falle praktisch mitsamt den Kleidern ins Bett. Jetzt einfach nur noch schlafen, alles andere lässt sich auch morgen erledigen... Das Zimmer ist ok, auch hier das Bett bequem und wie überall bis jetzt habe ich mehr als genug Platz für mich allein. Gibt ja keine Einzelzimmer... Wenn mich also jemand von euch irgendwo auf meiner Reise besuchen will, kein Problem. Ich habe immer einen Platz frei :-)

Und was ich so alles in Siem Reap erlebe und wie die Reise weitergeht erzähle ich euch sobald ich es selber weiss...

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Von Zürich nach Sihanoukville

Es ist Montag, 21.12.2015. Morgen geht`s los... Endlich. Und dann... erwache ich mit Halsschmerzen und krächzender Stimme. Das gibt`s ja nicht! Na ja, denke ich, wird sicher wieder abklingen und morgen ist alles wieder gut. 

Pustekuchen. Am Dienstag ist alles noch beim alten. Ich packe die allerletztn Sachen, mache die Wohnung ferienfertig und Dusche ein letztes mal ausgiebig. Der gewohnte Wasserdruck wird mir fehlen in den nächsten drei Monaten. Also nochmals so richtig geniessen. Dann geht`s los, Richtung Büro. Mit Sack und Pack. Eigentlich schon ein wenig blöd, am letzten Tag auch noch zu arbeiten, aber jetzt werde ich doch ein wenig nervös vor der Abreise und bin froh, mich so etwas ablenken zu können. Zumal ist heute gem. Flyer in der Cafeteria ab 16.00 noch "austrinket". Die Korruptionsgeschenke müssen ja vernichtet sein... Die letzten Dinge werden erledigt, ganz wichtig die Abwesenheitsnotiz im Outlookkalender. Darauf habe ich mich seit Wochen schon gefreut. "Ich bin zur Zeit abwesend und kehre am 21.03.2016 zurück". Herrlich. 

Alles läuft perfekt, die Halsschmerzen fast vergessen. Bis ab 14.00 plötzlich die Stimme merklich nachgibt. Von Stunde zu Stunde etwas mehr. Kaum sind alle Bürokameraden verabschiedet, kommen mich um 19.00 meine Eltern direkt in Zollikofen abholen und fahren mich nach Zürich zum Flughafen (vielen Dank nochmals!!!) Ich kann mich noch verständigen, krächze aber schon ziemlich stark, Zudem hat der Husten eingesetzt. Die Halswehtabletten, die ich eigentlich in die Reiseapotheke gepackt hatte habe ich quasi schon weggelutscht. Also am Flughafen mal noch in die Apotheke, Das kann ja heiter werden...

Gegen 21.45 bin ich am Gate. Mein Flug geht um 22.45, einer der drei letzten heute. Also ist nicht mehr viel los und alles geht rasch und unproblematisch. 

Pünktlich wie es sich für die Swiss gehört (räusper) heben wir ab. Die Maschine ist voll besetzt, ich habe meinen Platz ganz hinten. Der Husten hat zugenommen, die Stimme nochmals merklich abgenommen. Kann mich mit den netten Flugbegleiterinnen kaum verständigen. Auf`s Essen verzichte ich (kein Appetit), nicht mal eine dieser kleinen herzigen Weinflaschen rühre ich an. Da mach ich mir doch so meine Gedanken. Sonst mag ich IMMER Wein. Stattdessen gibt`s Tee mit Zitrone. 12 Flugstunden und 5 Tee später landen wir in Singapur. Die Stimme ist komplett weg! Toll. 9 Monate Planung, und wenn`s endlich soweit ist kriege ich keinen Ton raus. Hoffentlich fragen die mich am Zoll nicht`s. Natürlich wollte der freundliche Beamte genau wissen, warum ich denn nur eine Nacht im doch so schönen Singapur bleibe. Ich kann ihm leider nicht erklären warum. Er schaut mich mit einer Mischung aus Mitleid und etwas Abschätzung an und gibt mir stattdessen ein Hustenbonbon. Zoll ist also überstanden, das Gepäck ist auch bald da, also nichts wie los in`s Hotel. Liegt ja praktischerweise gleich im Flughafenterminal 3. Also ein kurzer Weg. Das Zimmer ist winzig klein, nur ein sogenannter "Nap-Room". 2.5x3 Meter hab ich so grob ausgerechnet. Dusche und Toilette gibt`s separat. Aber alles perfekt sauber und sehr ordentlich.

Ich gönne mir nach fast 36 Stunden ohne Mahlzeit in einem der Flughafenrestaurants noch eine heisse Nudelsuppe und falle in den Tiefschlaf. 12 (!) Stunden später klingelt der vorsichtshalber doch gestellte Wecker und holt mich aus dem Tiefschlaf. Fühle mich etwas besser, aber sprechen kann ich noch immer gar nicht. Ich gehe erst mal heiss duschen (fast wie zu Hause übrigens), überbrücke noch ein wenig die restliche Zeit bis zum Weiterflug und starte dann um 16.30 Uhr in Richtung Kambodscha...

Der Flug mit Silkair dauert nur knappe 2 Stunden. Trotzdem wird uns ein komplettes Essen serviert (Truthahn mit Kartoffelstock oder Spicy Seafood Noodles). Danach gibt`s noch Eis am Stiel. Die Flugtussis rasen wie die Wilden den Gang auf und ab. Alles passt auch nur grad so haarscharf in die Zeit rein. Mit Zeitverschiebung landen wir gegen 17.30 in Phnom Penh. Das Visum habe ich mir schon in der Schweiz besorgt, darum kann ich direkt zum Zoll. Der redet zum Glück nicht viel, obwohl ich wieder zwei, drei Wörter am Stück sprechen kann... Einmal in die Kamera geblinzelt krieg ich meinen Stempel und darf nun 30 Tage im Land bleiben. Der Flughafen von Phnom Penh ist (noch) munzig klein, es wird aber wie wild gebaut. Ausser dem Zoll und drei Gepäckbändern (2 davon ausser Betrieb) gibt`s nichts, daher bin ich schnell wieder draussen. Mit dem Taxi geht`s in`s Zentrum, zum Monsoon Boutique Hotel. Dort werde ich überschwenglich empfangen und kriege gleich mal an der Bar etwas zu trinken spendiert. Die Taschen schnappen sich derweil zwei Angestellte und bringen sie ins Zimmer. Sie kriegen dafür je 1 US Dollar (ist der offiziellen Währung, dem Riel, als Zahlungsmittel gleichgestellt, resp. besonders für Touris viel weiter verbreitet da man die Riel`s im Ausland auch nirgendwo erhalten kann).

Die beiden kriegen sich fast nicht wieder ein, rasch entsteht ein spannendes Gespräch. Spannend vor allem, darum weil ihre Englischkenntnisse doch eher bescheiden sind und ich ja noch nicht allzu viele Worte rauskriege. Schlussendlich lädt mich der eine zu einem Stadtrundgang ein da es für mich alleine doch viel zu gefährlich sei. Der andere will aber auch, und da sie sich nicht einigen können sind wir am Schluss zu dritt unterwegs. Die Bar und das halbe Hotel werden kurzfristig geschlossen. 

Wir laufen erst über den Nachtmarkt, dann dem Fluss entlang und schliesslich zum Königspalast. Die beiden erzählen viel, spendieren mir ein Wasser (Alkohol gibt es im Dienst dann doch nicht) und nach rund 11/2 Stunden kehren wir zurück. Beginnt schon mal gut, alleine sein gibt`s nicht. Heiligabend mal anders. 

Wenn ihr also mal in Phnom Penh seid, steigt im Monsoon Hotel ab und lasst euch von Late und Sambo die Stadt zeigen. Es lohnt sich!

 

Am nächsten morgen, also der Weihnachtsmorgen, soll mich um acht Uhr der Bus nach Sihanoukville beim Hotel abholen. Ich denke mir dass der schon nicht so pünktlich sein wird, wenn ich also packe und gemütlich um halb acht nach unten gehe reicht das tiptop zum frühstücken und auschecken. Als ich kurz vor halb acht ankomme ist der Bus schon da...!!! Also wird das auschecken beschleunigt und das Frühstück ganz weggelassen. Ich bin die erste, alle anderen steigen erst bei der zentralen Busstation zu. Dabei ist das abholen im Preis inbegriffen und doch extrem praktisch. Na ja, müssen die selber wissen. Als dann alles Gepäck auf abenteuerliche Weise verstaut und gesichert ist geht`s dann doch mit 15 Minuten Verspätung los... Die Fahrt dauert knappe 5 Stunden und kostet 12 Dollar. Also für uns drei mal nichts. Der Fahrstil ist abenteuerlich, ich sitze in der 2. Reihe und kriege zwar viel aber zum Glück nicht alles mit. Das viele Hupen ist aber unüberhörbar. Da ich jedoch das Glück (ist es eines?) hatte, schon auf Siziliens Strassen unterwegs gewesen zu sein, weiss ich, dass Hupen etwas Gutes ist. Dem ist auch hier so. Der eine hupt um zu sagen Achtung, ich bin hinter dir, neben dir, überhole dich oder was auch immer, der andere hupt zurück und sagt damit ok, ich habe dich gesehen, alles ok. So klappt das. Also solange gehupt wird ist alles gut. Herrscht hingegen Ruhe, dann macht euch Gedanken. Danke Marco für diese wichtige Lehrstunde! Dementsprechend ruhig lasse ich die Fahrt über mich ergehen. 

 

In Sihanoukville angekommen geht`s das letzte Stück noch mit dem Tuk-Tuk. Wie jedes asiatische Land hat auch Kambodscha hierfür eine eigene Konstruktion erfunden. Funktioniert aber gut und hat mehr Platz als z.B. die thailändische Version. Nach ein wenig suchen (so gut wie behauptet kannte sich der Fahrer dann doch nicht aus) bin ich im Otres Beach Resort angekommen und beziehe mein Holzhütte im Khmer-Stil. Na ja. Hütte eben. Ohne Klimaanlage, dafür mit zwei Ventilatoren. Aus Holzlatten gefertigt, die Lücken in Wänden und Boden machen zuerst etwas Angst, muss aber wohl so sein. Im Badezimmer gibt`s als Fenster einfach drei Schlitze in den Wänden. Luxus ist was anderes, hab ich aber so gewollt. Dafür gibt`s eine eigene Terrasse und der Strand ist in rund 50 Metern erreichbar. 

An selbigen zieht es mich dann auch gleich hin, es wird mal endlich Zeit für ein Bad im Meer!!! Zwischen Hotel und Meer liegt aber noch die Strandbar, an der und um die herum ich natürlich sogleich hängen bleibe. Doch erst ein kühles Bier, dann ab ins Meer. Aus dem einen wurden vier, der Reihe nach lernte ich erst Bernhard kennen, dann Jimmy und zum Schluss noch die Hanne. Dazwischen zwei der allgegenwärtigen Strandverkäuferinnen, beide haben mich mit einem Gratis-Freundschaftsband ausgestattet und mir für morgen eine Massage, Maniküre, Pediküre und Rasur (die mit der Schnur) zum extra Preis versprochen. Bla bla... Von den zwei Stunden in denen ich hier bin war ich also noch keine Minute alleine. Das fängt ja schon mal gut an. Auch die letzten Zweifel mit könnte Langweilig werden während der Reise sind nun verflogen.

Der Bernhand ist aus Österreich und kommt mir doch ziemlich zugekifft vor. Hat mir auch alles gefühlte zehn mal genau gleich erzählt. Da er mir wohl nicht allzu viele Geographie Kenntnisse zutraut sagt er, er komme aus der Gegend zwischen Salzburg und Wien. Ok. Ich frage nicht weiter. Das ich aus Bern komme findet er ganz toll, schliesslich war er doch schon mal im Berner Oberland. Ich sage nichts weiter und lasse ihn im Glauben dass Bern mitten im Oberland liegt. Der Jimmy ist aus Neuseeland, wohnt aber jetzt in Melbourne. Also lasse ich mir gleich ein paar Tipps geben was ich dann während der Kreuzfahrt an einem einzigen Tag in Melbourne so alles machen soll und kann. Er ist aber wohl schon länger an der Bar und bringt einiges durcheinander. Aber ein wenig geholfen hat es trotzdem. Die Hanne ist mit ihrer Familie, Mann und zwei erwachsenen Söhnen, hier und kommt aus München. Eine ganz Flotte. Wir verstehen uns auf Anhieb und reden später am Tag noch viel zusammen. Denn mittlerweile habe ich es doch noch ins Wasser geschafft und habe es mir nun auf einem Liegestuhl bequem gemacht. Der erste Sonnenuntergang ist traumhaft und ich lasse den Weihnachtstag gemütlich auf meiner Terrasse ausklingen, öffne noch die aus der Schweiz mitgebrachten Weihnachtsgeschenke und habe eine Saufreude daran. Danke Trix, Thesi und Säschu!!!

Und ich bin der felsenfesten Überzeugung dass mich meine beiden Schutzengel auch für die weitere Reise ganz viel Glück bringen und auf mich aufpassen, so wie sie es die ersten Tage gemacht haben. Danke Mam, Paps und Roger!!!

 

 

Am 26. Dezember heisst es dann erst mal ausschlafen. Geht dank dem Ventilator über dem Bett erstaunlich gut, obwohl es in der Hütte drückend heiss ist. Nach dem Aufstehen finde ich im Bad dann den ersten ungebetenen Gast, ein kleiner Frosch. Ganz kurz überlege ich mir, was denn sonst noch so für Getier den Weg in meine Hütten finden kann wenn es ein Frosch tut, verwerfe den Gedanken aber sogleich wieder. Es ist besser so. Ich rede mir einfach ein dass ich unter meinem Moskitonetz sicher bin. 

Voller Mückenstiche bin ich aber trotz Netz und Anti Brumm. Erinnert mich daran, wie ich als Kind aussah als ich die Spitzen Platern (wie heisst das auf "Schöndeutsch" ?) hatte. Interessanterweise juckt es aber nicht wirklich. Die Stiche welche Malaria und Dengue-Fieber übertragen jucken sicher, rede ich mir ein... Den Tag verbringe ich am Strand, schwatze wieder etwas mit der Hanne, lasse mir nun doch eine Maniküre und Pediküre verpassen, die letzten Härchen an den Beinen mit einer Schnur entfernen und gönne mir eine Ganzkörpermassage. Die Bar lasse ich heute aus. Das Wetter ist traumhaft, um die 30 Grad und strahlender Sonnenschein. Zudem weht immer eine leichte Brise. Traumhaft für mich. So lässt es sich aushalten. Obschon es, sobald du weg bist vom Strand, dann schon SEHR warm wird. Aber das wollte ich ja so. Zum Abendessen gab`s im Hotelrestaurant am Strand leckere Prawns. Jetzt sitze ich auf meiner Terrasse, es ist 21.30 und ich schreibe meinen ersten Reisebericht. Er wird etwas lang, aber es gibt auch so viel zu erzählen für euch Lieben zu Hause. Und jetzt mag ich ja auch noch... Mit der Zeit werden die dann sicher kürzer, also keine Angst :-)

Dazu gibt`s ein selbstgemixter Vodka_Litchi-Drink aus Roger`s Klappbecher. Nochmals Danke Roger! Übrigens heute der erste und einzige Alkohol. Also keine Panik.

 

Morgen verbringe ich den Tag weitgehend mit Hanne, da ihre Mannen ein Schnorchel (oder Tauch-?) Ausflug machen. Ich freue mich darauf und erzähle euch dann später mehr...

 

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