Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön...

Es ist also endlich soweit. Ich starte in meine Luxusferienwoche, 7 Tage Kreuzfahrt mit allem drum und dran...

Wir starten um 18.30, ab 12.30 kann man einchecken. Ich bin natürlich eine der ersten, musste ja auch schon um 10.00 aus meinem Hotel raus. Gut, eigentlich ist nicht das der Grund sondern weil ich es einfach kaum abwarten kann... Wie auch immer. Leider muss ich noch eine halbe Stunde warten bis die Kabinen bezugsbereit sind. Ich spaziere also erst mal durch die Lobby Bar und nehme gerade zur Kenntnis dass es doch etliche ältere Herrschaften mit Gehhilfen an Bord zu haben scheint als - rumms - mir eine Omi quasi vor die Füsse fällt. Sie hat den letzten Tritt der Glastreppe verpasst... Das fängt ja gut an. Zum Glück scheint sie sich nicht verletzt zu haben. Wir helfen ihr zu viert wieder auf und sie kann zumindest auf den eigenen Beinen weitergehen. Kurze Zeit später stehe ich dann endlich auf dem Balkon meiner Kabine!!! Deck 10, höher geht's in punkto Kabinen nicht mehr. Die Aussicht ist fabelhaft, das Wetter auch. Im Anschluss gibt's einen kleinen Snack in einem der Restaurants, ist ja schliesslich inklusive...;-) Dann geht's weiter zur Poolbar. Ein erster Drink ist fällig. Ist ja in meinem Premium Getränkepacket, welches ich zusätzlich gekauft habe, auch mit drin... Ich brauche bloss meine Bordkarte hinhalten... Fast wie im Schlaraffenland. Mit dem grossen Unterschied dass man im Vorfeld bereits alles bezahlen musste, aber den Gedanken verdränge ich jetzt mal. 

Das Deck füllt sich langsam und pünktlich um 18.30 verlassen wir winkend den Hafen von Sydney, begleitet von Liveband und Schiffshorn. 

 

Ich habe schon fast Stress, bin ich doch für 20.00 im grossen Speisesaal zum Abendessen angemeldet. Später geht nicht, acht Uhr ist die letzte Möglichkeit. Zum Glück ist am ersten Abend der Dresscode immer Casual, da braucht man sich zumindest nicht so aufbrezeln...

Im Hauptspeisesaal gibt es jeden Abend ein 3-Gänge-Menu, wobei man jeweils zwischen 6-8 Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts auswählen kann. So kann man sich sein Menu selber zusammenstellen, je nach Lust und Laune. Finde ich super. Und das Essen ist extrem lecker!! Man kann aber auch im Selbstbedienungsrestaurant essen gehen, da geht alles etwas lockerer zu und her. Oder in einem der 5 Spezialitäten Restaurants, die allerdings pro Besuch zwischen 15 und 30 US$ Aufpreis verlangen: Chops Grille Steakhouse; Giovanni's Table; Rita's Cantina (mexikanisch); Izumi (japanisch); Samba Grill (brasilianisch). Daneben gibt es noch eine Hot-Dog Bude, das Park Café und, und, und. Also hungrig muss hier definitiv niemand ins Bett...

 

Ich schaffe es doch noch pünktlich und werde einem 10er Tisch zugewiesen, der dann natürlich wegen mir nur mit 9 Personen besetzt ist. Alleinreisende sind hier die Ausnahme wie ich noch feststellen sollte. Mit dem Pärchen vis-à-vis komme ich rasch ins Gespräch, Robin und David aus den USA. Ganz nette Leute, die wie ich auch gerne reisen und auch schon in Kambodscha, Thailand und Vietnam waren. So gibt es viel zu berichten und ich kriege gleich noch ein paar Tipps für Vietnam mit auf den Weg.

 

In der ersten Nacht schlafe ich wieder wie ein Baby. Das Schiff schaukelt zwar leicht, aber das ist keine Problem. Zumal ich eh schon vorsorglich meine "Mir wird nicht schlecht" Tabletten nehme, die ich mit auf den Weg gekriegt habe. Danke Steff und Mario! Keine Ahnung ob ich sie nötig habe, aber ich möchte es lieber nicht darauf ankommen lassen. War einmal im Leben Seekrank und das reicht! Ich lasse die Balkontüre ein Stück weit offen, so kann ich die Wellen hören. Und die Vorhänge schliesse ich nur halb damit der Mond schön in die Kabine scheint und ich vom Bett aus das Meer sehen kann. Einfach wunderbar. 

Am nächsten Morgen kommen wir um acht Uhr in Newcastle an. Ich habe eine halbtägige Winery Tour ins Hunter Valley gebucht. Wir besuchen zwei Weingüter und können dort je 5-6 verschiedene Weine degustieren, dazu gibt es eine Käseplatte mit ausgesuchten einheimischen Käsespezialitäten. Zudem ein Spaziergang durch die Reben mit entsprechenden Informationen dazu. So zumindest lautet der Beschrieb. Mit dem Bus fahren wir eine knappe Stunde bis zum ersten Weingut, Draytons Family Wines. Hier beginnen wir sofort mit der Degustation, 6 Weine inkl. Portwein, nach einer halben Stunde ist Schluss und wir werden wieder in den Bus verfrachtet. Es reicht noch ganz knapp um ein paar Fotos zu schiessen. Jetzt fahren wir kreuz und quer durch das Hunter Valley, wir müssen die Zeit überbrücken bis zur 2. Degustation heisst es. Kurz nach Mittag kommen wir im 2. Weingut an, Lindemans. Auch hier geht es sofort zur Degustation, wieder 6 Weine von Weiss über Rot zu Portwein. Zwischen Weiss und Rot gibt es die "Käseplatte". Diese entpuppt sich als ein Teller mit einer abgezählten Menge an Käsestückchen (alle von ein und derselben Sorte) und Cracker welcher in die Runde gegeben wird. Jeder darf sich ein Stück Käse und zwei Cracker nehmen... Dann geht's weiter und nach diesmal 35 Minuten sind wir wieder im Bus und fahren über Umwege zurück zum Schiff. Über Umwege darum, weil wir sonst zu früh zurück gewesen wären, schliesslich war die Tour ja mit 5 Stunden angekündigt. Etwas verblüfft fragen wir nach dem Spaziergang durch die Reben... Die Reiseleiterin schaut noch verblüffter drein, das sei doch nur in der Tagestour inbegriffen. Ein Fehler im Tourbeschrieb... 

Ich bin etwas enttäuscht, aber zumindest waren die Weine lecker! Kaum auf dem Schiff angekommen stürzt sich die ganze Reisegruppe ans Mittagsbuffet. 5 Gramm Käse und zwei Cracker halten einfach nicht lange an...

Den restlichen Tag verbringe ich am Pool. Abends gibt es statt einem 3-Gänge-Dinner nur einen Hot-Dog, danach ein Bierchen im Pub. Dort lerne ich zwei Pärchen aus Sydney kennen und mit den beiden Jungs spiele ich ein paar Runden Dart. Die Damen kneifen und gehen lieber früh zu Bett. Wir haben einen lustigen Abend und ich hoffe dass die beiden keinen Ärger mit ihren Frauen kriegen. Am nächsten Morgen treffe ich alle wieder beim Frühstück, es scheint alles in Ordnung zu sein. 

 

Der dritte Tag ist ein Seetag. Leider ist das Wetter nicht mehr ganz zu gut. Der Himmel ist bedeckt und es windet ziemlich stark. Perfekt um endlich mal auf grosse Entdeckungstour zu gehen. Mein Böötchen hat nämlich 13 Decks, es gibt viel zu sehen und machen. Theater, Kino, Shops, diverse Bars, Aussen-und Innenpool, Whirlpools, Wasserrutsche, Basketballfeld, Minigolf, Casino, Spa, Friseur, Kletterwand etc. Zudem nutze ich die Zeit um mal ins Internet zu gehen. 24 Stunden kosten stolze 20 US$, darum bin ich nicht immer online. Nachmittags kommt wieder die Sonne raus und ich kann auf meinem eigenen Balkon sünnelen :-) 

Der heutige Dresscode ist Formal. Also Abend- oder Cocktailkleid für die Damen und Anzug oder Smoking für die Herren. Endlich kommt mein Kleid zum Einsatz, ich schleppe es ja seit Wochen mit mir rum. In Sydney habe ich dazu noch schwarze Pumps für 10 Dollar erstanden. Es macht Spass, in der Champagner Bar zu sitzen und zu schauen wer was trägt. Man sieht genau den Unterschied zwischen den Damen von Welt und solchen Typen wie mir, die noch extra Schuhe kaufen mussten. Nach dem Abendessen, heute wird natürlich wieder stilecht im grossen Speisesaal getafelt, gibt es noch eine Beatles Show im Theater. 

Am vierten Tag sind wird in Hobart, Tasmanien. Ich habe dieses mal keine Tour gebucht sondern schaue  mir die Stadt auf eigene Faust an. Am Vortag habe ich bei einem Whirlpoolgeplauder zugesichert gekriegt dass dies kein Problem sei. Schliesslich sei Hobart nur ein kleines Nest, hat mir eine Dame die aus Hobart stammt erklärt. Ob ich schon mal in Luzern gewesen sei... Ungefähr die gleiche Grösse. Als ich ihr sage das Luzern ungefähr die siebtgrösste Stadt der Schweiz und für unsere Verhältnisse eigentlich gar nicht klein ist, schaut sie mich etwas irritiert an. Nun gut. Man kann halt in dieser Hinsicht die Schweiz nicht wirklich mit Australien vergleichen.

Da zudem noch Sonntag ist sind viele Läden geschlossen, trotzdem geniesse ich den Tag in dem "Nest". Ich schlendere über den Hafen, erkunde die Innenstadt, finde einen Markt mit saisonalen Leckereien (von denen ich allerdings nichts auf das Schiff nehmen darf...) und in der Fussgängerzone haben sogar die meisten Geschäfte geöffnet. Wir legen erst um 20.00 Uhr ab und meine Kabine liegt auf der Landseite. Ich beschliesse daher mein heutiges Abendessen beim Zimmersevice zu bestellen (das wollte ich immer schon mal machen) und auf meinem Balkon zu geniessen. Während ich Caesar Salad und Lachs an Dillsosse futtere verlassen wir Hobart und ich habe eine wunderbare Sicht auf die Küste und den Sonnenuntergang.

 

Der nächste Tag ist wieder ein Seetag und verläuft relativ unspektakulär. Ich statte 007 einen Besuch ab und schaue mir Spectre im Kino an. Am Pool und in der Lobby Bar spielen jeweils Bands und ich bin erstaunt wie beweglich plötzlich die Gehhilfe-Generation doch ist. Sieht man sie laufen hat man Angst dass sie gleich umfallen. Spielt aber irgendwo eine Band Songs von den Beatles oder Elvis dann schwingen sie plötzlich ihre Hüften als wären sie gleich 40 Jahre jünger. Und bei Frank Sinatra kriegen sie sich kaum mehr ein. Da wird dann auch noch mitgesungen. Köstlich. 

Tags darauf liegen wir in Melbourne vor Anker. Ich bin bereits um 6.00 auf damit ich die Einfahrt in den Hafen bei Sonnenaufgang nicht verpasse. Es lohnt sich, die Sicht ist grandios. Auch Melbourne erkundige ich auf eigene Faust. Mit einem Stadtplan bewaffnet geht's los. Durchs Zentrum zum Victoria Market, mit dem Gratis-Circle-Tram wieder zurück, rüber zur Rod Laver Arena (Roger war leider nicht da...), dann durch die Royal Botanic Gardens zur Küste runter und dem Beach entlang zurück zum Schiff. Alles in allem bin ich 7 Stunden unterwegs. Nachdem an den Vortagen die Temperaturen bei angenehmen 25 Grad lagen steigt das Thermometer heute auf 41 Grad!! Ich bin darum ziemlich k.o. und freue mich auf den Sprung in den kühlen Pool auf dem Schiff. Kaum angekommen zieht ein Gewitter auf und die Sache mit dem Pool hat sich vorläufig erledigt... Na ja, abgekühlt hat es trotzdem und alle sind froh darüber. Kurz vor der Weiterfahrt meldet sich der Kapitän über Mikrofon, heisst uns wieder Willkommen an Bord und informiert uns dass sich die Abfahrt um rund eine halbe Stunde verzögert. Es gab einen medizinischen Vorfall an Bord, ein Passagier musste ins Spital gebracht werden. Ich sehe die Omi vom ersten Tag vor meinem geistigen Auge. Tatsächlich, so erfahre ich später, ist ein älterer Herr hingefallen und hat sich an der Hüfte verletzt. Übel, wenn eine Reise so endet...

Es ist der 2. formelle Abend, also schmeisse ich mich wieder in Schale und beim Dinner gibt es zur Vorspeise eine köstliche Bouillabaisse und anschliessend ein herrlich zartes Känguruhfillet. Das Leben ist so schön. Zum Dessert darf ich mir eine kalte Fruchtsuppe aus den Vorspeisen aussuchen, weil einfach alle Desserts fürchterlich süss sind. Da haben sie zu heftig bei den Amis abgeschaut... Es gibt eine Pfirsichsuppe aus gebackenen Pfirsichen, verfeinert mit etwas Champagner. Exzellent! Und da sie vorher eben gebacken und anschliessend abgekühlt wurden kann ich sie trotz meiner Allergie problemlos essen. Und weil der Abend schon so elegant begonnen hat geht es später in die Champagner Bar anstatt in den Pub...

 

Der letzte Tag der Reise verbringen wir nochmals auf See. Das Wetter ist nach den Gewitter der letzten Nacht wieder herrlich und ich kann nochmals so richtig den Pool inkl. Poolbar geniessen. An den beiden letzten Seetagen war es ja jeweils etwas bewölkt und zum planschen fast zu kalt. Glücklicherweise gibt es für solche Fälle aber vier Whirlpools...

Man muss sich nicht mal vom Liegestuhl an die Bar schleppen weil einem die Barboy's und -girl's die Drinks direkt an den Platz bringen. Das ist doppelt praktisch an einem Tag wie heute weil man so auch die knackigen Jungs nicht aus den Augen verliert die an der Wahl zum sexiest Man on Board mitmachen. Na ja, knackig sind sie nicht alle und gewinnen tut am Ende derjenige der seine Wampe am eindrucksvollsten zu den Klängen von Ricky Martin schwingen konnte. Aber witzig war's allemal.

Weil es der letzte Tag ist müssen auch wieder die Koffer gepackt und bis spätestens 23.00 vor die Kabinentür gestellt werden. Die werden dann eingesammelt und in Sydney direkt ausgeladen so dass sie in der Gepäckhalle schon auf uns warten wenn wir das Schiff verlassen. Man darf einfach nicht vergessen alles was man bis zum nächsten Tag so braucht in eine separate Tasche zu packen. Und dann ist er da, der 25.02.2016 und somit das Ende vom Luxus. Um 6.30 in der Früh sollten wir in Sydney ankommen und als ich um viertel vor sechs aufstehe um mir zum letzten mal auf meinem Balkon den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen sind wir schon im Hafen angedockt. Da mein Flug nach Kuala Lumpur und weiter nach Vietnam erst Abends um 21.40 startet, muss ich ja den Tag irgendwie über die Runden bringen. Daher habe ich für Sydney noch eine letzte Tour gebucht. Einiges davon habe ich natürlich schon gesehen, aber zusätzlich kriegen wir eine Führung durch die Sydney Opera und fahren an den Bondi Beach. Das habe ich beides noch nicht gemacht und da die Tour dann direkt am Flughafen endet ist das optimal für mich. Treffpunkt ist um 07.45 in der Schooner Bar (also die Bar ist geschlossen, es ist nur der Treffpunkt wohlbemerkt!!), dort werden wir alle mit einem blauen Sticker markiert (typisch Gruppenreise) und gehen dann gemeinsam von Bord. Es ist eine kleine Gruppe, nur 14 Personen. Praktisch. Unsere Koffer warten wie gesagt schon auf uns und alles geht so rasch dass ich gar nicht merke wann genau ich das Schiffe verlasse und wieder festen Boden unter den Füssen habe. Noch einmal umdrehen und winken, dann verlasse ich sie endgültig, meine Traumwelt.

Ich habe mich schon in der Bar mit Brenda aus Adelaide angefreundet und so teilen wir uns auch eine Sitzreihe im Bus damit wir besser quatschen können... Ich schätze sie auf 65. Sie war mit drei Freundinnen auf dem Schiff, die sind aber irgendwie direkt zum Flughafen wegen einem früheren Flug oder so. Ich habe es nicht ganz kapiert. Denn Brenda redet viel, sehr viel. Und wenn sie dann zu arg in den australischen Slang verfällt verstehe ich nur noch die Hälfte. Die Führung durch das Opera House ist sehr interessant, architektonisch wirklich ein eindrücklicher Bau. Und dann sehe ich endlich auch den bekannten Bondi Beach. Inklusive den Surfern aber ohne Haie. Leider haben wir nur 45 Minuten Aufenthalt, das reicht aber um kurz mal in eine Welle zu tauchen und sich wieder trocknen zu lassen. Erfrischend, weil die Hitzewelle aus Melbourne uns nach Sydney gefolgt ist und wir jetzt hier auch gute 35 Grad haben. Um 13.00 kommen wir am Flughafen an und ich verabschiede mich von Brenda, rasch werden noch die e-mail Adressen ausgetauscht. Sie hat ja einen Domestic Flug und ist deshalb nicht am gleichen Terminal wie ich. Jetzt heisst es warten bis 21.40. Einchecken ist erst ab 18.30 möglich. Also was machen?? Ich finde heraus dass man für 25$ die Koffer bis zu 7 Stunden einstellen kann. Ist zwar nicht ganz günstig, mache ich aber trotzdem. Ist einfach viel bequemer ohne diese Riesentasche im Schlepptau. Dann gibt's Mittagessen, ich arbeite mich durch die diversen Shopp's und zum Glück gibt es auch gratis Wifi. Eine warme Dusche mit Kleiderwechsel rundet das Programm ab. Dann kann ich endlich einchecken und mit nur 5 Minuten Verspätung heben wir ab. Während man bei Jetstar zumindest noch Decken teuer mieten und gegen Zahlung auch Filme schauen konnte fällt das bei AirAsia beides weg. Decken gibt es ausschliesslich in der Business Class und Filme gibt es in der Economy auch keine. Denn dazu fehlt der Bildschirm. Das hatte ich in einem Flugzeug dieser Grösse und auf Langstreckenflügen noch nie gesehen. Das es nicht an jedem Platz einen Bildschirm hat, ok. Aber gar keine? Nun gut, macht nichts weil ich erstens dazu gelernt habe und nur noch mit dicken Socken und eigener Decke reise und zweitens sowieso hundemüde bin und gleich einschlafe. 

Nach 9 Stunden landen wir um 03.15 Ortszeit in Kuala Lumpur. Uhren also wieder 4 Stunden zurückstellen. Ich bin immer noch müde weil der Schlaf in den engen Sitzen einfach wirklich nicht erholsam ist und 03.15 ist eine saublöde Zeit für einen Zwischenstopp, auch an einem so grossen Flughafen wie KL. Alles hat geschlossen, ausser bei McDonald's gibt es Frühstück. Dazu habe ich aber keine Lust, also mache ich es wie die meisten anderen gestrandeten, suche mir ein ruhiges Plätzchen, haue mich auf den harten Flughafenboden und versuche etwas zu schlafen. Auch nicht gerade erholsam, aber immerhin liegend. Der Weiterflug nach Da Nang startet erst um 10.30, ich habe also wieder viel Zeit. Um sieben Uhr ist es mit der Ruhe vorbei, ich stehe auf oder versuche es zumindest. Man ist halt einfach jetzt 40 und keine 20 mehr, was mir Rücken und Nacken brutal zu verstehen geben. 10 Minuten später ist das meiste wieder eingerenkt und nach einer heissen Nudelsuppe zum Frühstück geht's mir sogar wieder richtig gut. Zeit um meine Fotos aus Australien hochzuladen bleibt sogar auch noch und so geht auch diese Warterei zu Ende. Gegen 13.00 landen wir in Da Nang, mit meinem in der Schweiz besorgten Visum scheint alles in Ordnung zu sein und so beginnt nun der letzte Teil meiner Reise. Vietnam. Back in Asia also. Das heisst umschalten und aufpassen. Autos, Motorräder, Mofas und Fahrräder haben grundsätzlich wieder Vorfahrt. Toillettenpapier nicht mehr ins Klo werfen und Zähneputzen nur mit Wasser aus der Flasche.

Mit dem Taxi fahre ich rund 40 Minuten nach Hoi An. Hier bleibe ich vier Tage bevor ich dann mit dem Zug in 16 langen Stunden in den Süden fahren werde...

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